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Nachgehakt beim Beauty-Doc

Schönheits-OPs in Corona-Zeiten – wohin geht der Trend?

Chirurg zeigt Silikon-Implantat
Brust-OP in Corona-Zeiten – tatsächlich ist die Nachfrage nach Schönheits-OPs gestiegen, wie uns mehrere Experten erklärten Foto: Getty Images

21. Februar 2021, 8:10 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Schönheits-OPs in Corona-Zeiten – völlig abwegig oder vielmehr ,wenn nicht jetzt, wann dann‘? STYLEBOOK hat mit einem Chirurgen über die aktuelle Lage gesprochen und erfahren, dass eher letzteres der Fall ist.

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Brust-OPs gehören zu seinem Tagesgeschäft: Dr. med. Cornelius Grüber ist Facharzt und Mitbegründer des Hamburger Hanseaticum-Zentrums für Plastische und Ästhetische Chirurgie. „2020 war auch für uns Schönheitschirurgen ein ungewöhnliches Jahr“, sagt Grüber. „Beim ersten Lockdown im März letzten Jahres war die Praxis von heute auf Morgen wie leergefegt. Alle haben ihre Termine abgesagt. Die Menschen waren offenbar sehr verunsichert.“ Nach zwei Wochen habe der Betrieb aber langsam wieder an Fahrt aufgenommen. Außergewöhnlich sei dann der Sommer gewesen: „Normalerweise geht es dann bei uns immer etwas ruhiger zu, weil die meisten Menschen im Urlaub sind. Im Sommer 2020 hatten wir aber so viele Schönheits-OPs wie noch nie.“

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Brust-OP statt Urlaubsreise

Dr. med. Cornelius Grüber hat Vermutungen, was im Sommer den Run auf seine Praxis ausgelöst hat: „Viele konnten oder wollten wegen Corona nicht verreisen und haben den Sommer für eine Schönheits-OP genutzt. Durch den ausgefallenen Urlaub blieb natürlich auch etwas mehr Geld in der Kasse. Normalerweise werden Schönheits-OPs wie Brustvergrößerungen in den Wintermonaten gemacht, man kann sich schließlich nicht gleich wieder an den Strand legen. Die Brust muss nach einer solchen OP drei Monate lang mit speziellen BHs besonders behandelt werden.“

Die beliebtesten Schönheits-OPs

Wenn schon Beauty-OP, dann richtig, scheinen sich viele in Corona-Zeiten zu denken. Das kann der Hamburger Schönheitschirurg vor allem rückblickend auf das vergangene Corona-Jahr bestätigen: „Unterspritzungen waren nicht sonderlich gefragt. Liposuktionen, also Fettabsaugung, und Brustvergrößerungen, Brustverkleinerungen und Bruststraffungen dafür umso mehr.“

Arzt operiert
In den Kliniken müssen vor, wahrend und nach einer OP strengste Hygiene-Maßnahmen eingehalten werden Foto: Getty Images

Aktuell habe er drei bis vier Brust-OPs pro Tag. „Wenn wir zu zweit operieren, dauert eine Brustvergrößerung etwa eine Stunde, eine Bruststraffung oder Brustverkleinerung bedarf zwei bis zweieinhalb Stunden“, erläutert Dr. med. Cornelius Grüber. Operiere er alleine, dauere es entsprechend länger. Besonders zeitaufwändig seien Ganzkörper-Fettabsaugungen, bei denen zunächst das Fett an Hüfte, Oberschenkeln und Bauch abgesaugt werde, um es anschließend in Brust und Po zu verarbeiten. „Sie nehmen sechs bis sieben Stunden in Anspruch“, so Grüber. „An so einem Tag führe ich vielleicht noch eine Oberlidstraffung und eine Botox-Behandlung durch – dann ist der Tag auch schon rum.“

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Schönheits-OPs und das Risiko einer Covid19-Ansteckung

Auch Dr. med. Adrian K. Wiethoff, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, bestätigte gegenüber STYLEBOOK, dass die Corona-Krise die Nachfrage nach Eingriffen eher habe steigen lassen habe – viele Menschen würden gerade jetzt im Lockdown lange aufgeschobene OPs durchführen, da sich die Rehabilitation zu Hause aktuell geradezu anbiete. Stattdessen blieben allerdings Patienten aus dem Ausland aktuell aus, so der Experte.

Und wie gehen Kliniken mit der Angst vor einer Covid-19-Ansteckung um? „Unser Team ist klein, immer gleich und wird regelmäßig auf Corona getestet“, erklärt Grüber, der Privatpatienten behandelt. So sei das Ansteckungsrisiko sehr gering. „Als Arztpraxis sind wir strenge Hygienemaßnahmen natürlich auch seit jeher gewöhnt, ein steriler OP-Raum ist das A und O unserer Arbeit.“

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Schönheits-OPs in vielen Krankenhäusern abgesagt

Etwas anders sieht es aus, wenn die Kosten für eine plastische OP von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn jemand 80 Kilo abgenommen hat und seine überschüssige Haut loswerden möchte. „Solche kassenärztlichen Eingriffe werden in einem regulären Krankenhaus durchgeführt“, erklärt der Schönheitschirurg. „Weil dort auch Corona-Patienten behandelt werden und das Pflegepersonal häufig wechselt, ist das Ansteckungsrisiko trotz aller Vorsichtsmaßnahmen natürlich zwangsläufig etwas höher.“ Das habe manche abgeschreckt, hier sei es immer mal wieder zu Corona-bedingten Absagen gekommen. Zur Entlastung der Kliniken fänden nicht zwingend notwendige OPs zurzeit aber gar nicht statt – sie seien „auf vorerst unbestimmte Zeit verschoben.“

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