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Mythen im Check

Was darf ich als werdende Mutter in der Schwangerschaft essen?

In der Schwangerschaft haben Frauen so manche Gelüste, worauf Sie lieber verzichten sollten, verrät STYLEBOOK hier
In der Schwangerschaft haben Frauen so manche Gelüste. Worauf Sie lieber verzichten sollten, verrät STYLEBOOK hier. Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion

31. Juli 2024, 20:04 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Gurken mit Nutella, nur Lust auf Steak oder ausschließlich Frittiertes – eine Schwangerschaft fördert manch eigenartige Essenskombination ans Tageslicht. Doch muss man wirklich für zwei essen? STYLEBOOK macht den Mythen-Check.

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Eine gesunde Ernährung während der Schwangerschaft ist entscheidend für das Wohlbefinden von Mutter und Kind. Es gibt viele Empfehlungen, die werdende Mütter erhalten, doch nicht alle sind wissenschaftlich fundiert. In diesem Artikel betrachten wir, welche Lebensmittel während der Schwangerschaft empfohlen werden und welche weitverbreiteten Mythen es gibt. So bleibt Essen in der Schwangerschaft weiterhin genussvoll!

Mythos: Schwanger macht hemmungslos

Für Heißhungerattacken und süße Gelüste haben Schwangere immer dieselbe Erklärung: „Die Hormone!“ Ihnen standzuhalten ist natürlich nicht immer leicht, wäre mitunter aber vernünftiger. Denn: Frauen, die in anderen Umständen über die Stränge schlagen, riskieren nicht bloß ihre schlanke Linie, sondern auch ihre Gesundheit – und die ihres Babys!

Wenn Menschen rasant viel zunehmen, erhöhen sie ihr Risiko, an Diabetes Typ II zu erkranken, egal ob schwanger oder nicht. Bei werdenden Müttern jedoch sehr häufig: Schwangerschaftsdiabetes. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form der Glucose-Toleranzstörung, die erst während der Schwangerschaft diagnostiziert wird, begünstigt durch Übergewicht. In ihrer Konsequenz legt auch das Kind auffällig viel an Gewicht zu, was als Warnsignal auf eine Reifestörung zu deuten ist und sogar zur Frühgeburt führen kann.

Genauso schlecht ist es allerdings, wenn Frauen in der Schwangerschaft zu dünn sind und sich mangelhaft ernähren. Auch darunter hätte vor allem das Kind zu leiden: Ihm würden notwendige Nährstoffe verwehrt, wodurch sich sein Stoffwechsel nur schlecht entwickeln könnte.

Das Baby nimmt sich, was es braucht

Was viele nicht wissen: Der Energiebedarf werdender Mütter steigt nur geringfügig an. Und auch das nicht vor dem vierten Schwangerschaftsmonat. Entsprechend irrt, wer meint, „für zwei essen“ zu müssen. Dem „Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft“ (BMEL) zufolge genügen bereits eine Scheibe Vollkornbrot mit Käse und eine Tomate täglich, um den neuen Mehrbedarf zu decken.

Nicht mehr essen, sondern besser!

Das Baby versorgt sich selbst über den Stoffwechsel der Mutter – und zwar am besten, wenn ihm aus ihrer Ernährung eine bunte Mischung den verschiedenen Nahrungsbausteinen zur Verfügung steht. Gemüse, Obst und Vollkornprodukte sind sehr nährstoffreich und deshalb besonders zu empfehlen, genauso wie eiweißreiche Kost und fettarme (Milch-)Produkte. Fett ist jedoch nicht grundsätzlich schlecht, im Gegenteil: „Gute“ Omega-3-Fettsäuren, enthalten in fettreichen Fischsorten wie Lachs, dürfen gerne zweimal pro Woche auf dem Speiseplan stehen – allerdings nur im gegarten Zustand: Bei Sushi und insbesondere rohem Fleisch ist die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung zu groß.

Kaffee in der Schwangerschaft – ist er wirklich tabu?

Es gibt viele Bedenken und Missverständnisse rund um den Konsum von Kaffee während der Schwangerschaft. Ein weitverbreiteter Mythos ist, dass Schwangere vollständig auf Kaffee verzichten sollten, da Koffein als potenziell schädlich für das ungeborene Kind angesehen wird. Doch wie sieht die wissenschaftliche Evidenz tatsächlich aus?

Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse legen nahe, dass ein moderater Koffeinkonsum in der Regel unbedenklich ist. Die meisten Gesundheitsexperten, darunter die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das American College of Obstetricians and Gynecologists (ACOG), empfehlen, die Koffeinaufnahme auf etwa 200 mg pro Tag zu beschränken. Das entspricht ungefähr einer Tasse Filterkaffee oder zwei Tassen Tee. Diese Menge gilt als sicher und birgt kein erhöhtes Risiko für negative Schwangerschaftsausgänge. Bei Unsicherheiten sollten werdende Mütter mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin über ihre spezifischen Umstände sprechen.

Fleischeslust ist okay

Ganz auf Fleisch zu verzichten, ist während der Schwangerschaft übrigens keine gute Idee: Das Baby benötigt bereits im frühen Entwicklungsstadium Eisen, außerdem stecken in Rind- und Schweinefleisch wertvolle B-Vitamin, Hähnchen überzeugt mit einem hohen Eiweißgehalt. Vegetarierinnen sollten daher umso mehr grünes Blattgemüse, Trockenobst und Hülsenfrüchte zu sich nehmen: Hier ist, wenn auch in geringerem Maße als in Fleisch, Eisen enthalten, das durch die gleichzeitige Aufnahme von Vitamin C besser vom Körper verwertet werden kann. Zudem liefern sie, so wie übrigens auch Bohnen und verschiedene Pilze, etwas Eiweiß.

Nüsse in der Schwangerschaft essen: Verboten oder erlaubt?

Lange Zeit herrschte der Glaube vor, dass der Verzehr von Nüssen in der Schwangerschaft das Risiko für Allergien beim Kind erhöhen könnte. Dieser Mythos führte dazu, dass viele Frauen während der Schwangerschaft auf Nüsse verzichteten, um mögliche allergische Reaktionen beim Kind zu verhindern. Doch die aktuelle Forschung erzählt eine andere Geschichte. Neuere Studien deuten darauf hin, dass der Konsum von Nüssen während der Schwangerschaft nicht nur sicher ist, sondern sogar das Risiko von Nussallergien beim Kind verringern kann. Es gibt keine Belege dafür, dass der Verzicht auf Nüsse während der Schwangerschaft Allergien vorbeugt. Schwangere Frauen sollten sich nicht durch veraltete Mythen verunsichern lassen. Der moderate Verzehr von Nüssen ist nicht nur sicher, sondern auch gesundheitsfördernd. Nüsse können Teil einer ausgewogenen Ernährung sein und liefern wichtige Nährstoffe, die für die Entwicklung des Babys von Bedeutung sind. Bei Bedenken bezüglich Allergien oder anderen gesundheitlichen Fragen ist es ratsam, eine Ernährungsberatung oder ärztlichen Rat einzuholen.

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Das sollten Frauen in der Schwangerschaft essen – ein kurzer Überblick

  • Folsäure: Wichtig für die Entwicklung des Neuralrohrs des Babys, das sich in den ersten Schwangerschaftswochen bildet. Quellen sind grünes Blattgemüse, Hülsenfrüchte und angereicherte Getreideprodukte.
  • Eisen: Erhöht das Blutvolumen der Mutter und unterstützt die Bildung von Hämoglobin im Blut des Babys. Fleisch, Fisch, Geflügel, Bohnen und angereicherte Cerealien sind gute Eisenquellen.
  • Kalzium: Notwendig für die Entwicklung starker Knochen und Zähne des Babys. Milchprodukte, angereicherte Pflanzendrinks, Tofu und grünblättriges Gemüse enthalten viel Kalzium.
  • Eiweiß: Wichtig für das Wachstum von Geweben und Organen. Eier, Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte sind gute Quellen.
  • Omega-3-Fettsäuren: Fördern die Gehirnentwicklung des Babys. Fetter Fisch wie Lachs, Walnüsse und Leinsamen sind reich an Omega-3.
  • Ballaststoffe: Unterstützen die Verdauung und helfen, Verstopfungen vorzubeugen. Vollkornprodukte, Obst und Gemüse sind gute Ballaststofflieferanten.

Per se kein Essen, aber Schwangere sollten unbedingt auf die Flüssigkeitszufuhr achten. Ausreichend Wasser zu trinken ist wichtig, um die Blutproduktion zu unterstützen und den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren.

Themen Gesunde Ernährung Kinderwunsch
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