13. November 2021, 19:31 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Geburtswehen leiten, wie der Name schon sagt, die Geburt eines Babys ein. Doch was genau löst diese Wehen eigentlich aus? Kann man nachhelfen? Und wie lassen sich die Schmerzen abmildern? STYLEBOOK sprach darüber mit einer Fachärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin
Übersicht
Wie Geburtswehen entstehen
Eine Geburt kündigt sich mit Wehen an. Die ersten Wehen sind zumeist aber noch keine Geburtswehen. „Der Unterschied zu den vorherigen Wehen liegt darin, dass die Geburtswehen den Muttermund, also den Gebärmuttereingang, öffnen“, erklärt Dr. med. Mandy Mangler, Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum. „Geburtswehen entstehen durch ein komplexes Zusammenspiel vieler verschiedener Faktoren. Hormone triggern Geburtswehen genauso wie eine Reizung, also wenn beispielsweise das Baby Druck nach unten ausübt.“
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Geburtswehen selbst einleiten
Der errechnete Stichtag ist längst vorbei und das Baby macht noch immer keinerlei Anstalten, auf die Welt zu kommen. Sogenannte Wehen-Cocktails sollen dabei helfen können, Geburtswehen einzuleiten. Häufige Zutaten sind Rizinusöl und Aprikosensaft. „Das hilft aber meist nur wenig“, sagt Mangler. „Viel besser ist da körperliche Aktivität wie Treppensteigen oder Sex. Das haben zahlreiche Studien ergeben. Im Sperma sind Prostaglandine enthalten. Das sind Hormone, die Wehen auslösen können.“
Schmerzen lindern
Geburtswehen sind schmerzhafter als andere Wehen und können im ganzen Bauch- und Rückenbereich spürbar sein. Viele Frauen vergleichen es mit den krampfartigen Schmerzen während der Periode – nur wesentlich intensiver. Jede Frau empfindet die Schmerzen aber anders. Und genauso unterschiedlich fallen auch die Maßnahmen aus, die sie lindern. „Ich rate jeder Frau, gut in sich hineinzuhorchen und zu erspüren, was der Körper gerade möchte“, sagt Dr. med. Mandy Mangler. „Oft sind es bestimmte Bewegungen oder Positionen, die Entlastung bringen.“ Die Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin hält die klassische Geburt, bei der die Frau auf dem Rücken liegt, für längst überholt. „Ich glaube, dass die Geburt der Zukunft eine Geburt in Bewegung und in verschiedenen Positionen ist“, so Mangler. „Viele Frauen finden es beispielsweise angenehm, sich über etwas beugen zu können. Andere laufen während der Geburt oder hocken sich hin. Das alles kann Schmerzen lindern.“
Wenn Geburtswehen nicht mehr auszuhalten sind, kann man natürlich auch auf verschiedene Medikamente zurückgreifen.
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Wehen nach der Entbindung
Wenn Wehen alle fünf bis zehn Minuten mindestens eine Minute lang auftreten, sollte man sich auf den Weg ins Krankenhaus machen. Nach der Entbindung ist mit den Wehen aber noch nicht Schluss. „Diese Wehen führen dazu, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht“, erklärt Dr. med. Mandy Mangler. „Die Gebärmutter muss ja von ihrer Größe, die sie in der Schwangerschaft angenommen hat, wieder auf ihr ursprüngliches Maß zurückgehen. Diese Wehen haben also eine ganz wichtige Funktion, können aber auch sehr schmerzhaft sein.“
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