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Schwangerschaft

Toter Embryo im Bauch – was passiert bei einer Missed Abortion?

Ultraschallbild
Bei einer missed abortion hört der Fötus irgendwann auf sich weiterzuentwickeln Foto: Getty Images

17. Dezember 2021, 6:33 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Die Ex-GNTM-Kandidatinnen Anne Wilken und Fiona Erdmann haben Trauriges durchgemacht: Ihr Baby ist in ihrem Bauch gestorben. Warum man in diesen Fällen von einer Missed Abortion spricht und was das genau bedeutet – STYLEBOOK hat mit einer Fachärztin für Geburtsmedizin darüber gesprochen.

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Weltweit erleiden 23 Millionen Frauen pro Jahr eine Fehlgeburt. Das sind rund 44 pro Minute, wie ein internationales Expertenteam jüngst feststellte1. Bei einer Fehlgeburt stirbt das Kind, bevor es lebensfähig ist. Normalerweise kündigen Blutungen das an. Bei einer verhaltenen Fehlgeburt, der Missed Abortion, gibt es unterdessen keine Anzeichen. „Das liegt daran, weil in dem Fall der tote Embryo in der Gebärmutter bleibt“, erklärt Dr. med. Mandy Mangler, Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum. Bevor es Ultraschalluntersuchungen gab, blieben diese Formen der Fehlgeburt häufiger unentdeckt. Die Gynäkologin verweist auf Fallberichte aus Russland: „Man fand bei Frauen, die in hohem Alter gestorben sind, Embryos in der Gebärmutter. Man kann sie also sein Leben lang in sich tragen, ohne es zu merken.“  

Eine Missed Abortion diagnostizieren

Eine Missed Abortion ist eine Schwangerschaft, die plötzlich nicht mehr weiter wächst. „Das gefällt mir besser, als von einer Fehlgeburt zu sprechen“, sagt Dr. med. Mandy Mangler. „So eine Missed Abortion kann sehr früh in der Schwangerschaft passieren, also noch bevor man den Herzschlag des Embryos gesehen hat. Es kann aber auch geschehen, wenn bereits ein Herzschlag zu erkennen war.“ Wächst der Embryo nicht mehr weiter, ist auch kein Herzschlag mehr zu sehen. Weil bei einer Missed Abortion keine Blutungen auftreten, fällt das vielen Frauen von selbst nicht auf. „Sie haben weiterhin klassische Schwangerschaftssymptome wie Übelkeit oder empfindliche Brüste“, erklärt die Gynäkologin. Erst ein Ultraschall bringt Gewissheit.

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Toter Embryo im Bauch – was tun?

Theoretisch kann man den Embryo ein Leben lang in sich tragen. „Gefährlich wird es nur dann, wenn im Zuge der Missed Abortion Infektionen auftreten“, erklärt Dr. med. Mandy Mangler. In dem Fall sollte der Embryo entfernt werden. Andernfalls bleibt es den Frauen überlassen, was sie tun möchten. „Meistens blutet auch eine Missed Abortion irgendwann ab. Es dauert nur etwas länger“, sagt die Gynäkologin. Einige Frauen warten so lange, bis die Natur ihren Gang nimmt. Manchmal kann der Gedanke daran, sein verstorbenes Kind in sich zu tragen, aber auch quälen. Aus psychologischer Sicht kann es dann ratsam sein, den Embryo zu entfernen. Dazu wird die Gebärmutter ausgeschabt.

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Mögliche Ursachen

Ein gesunder Lebensstil kann vor Fehlgeburten schützen. Meist führen aber genetische Defekte im Embryo zu dem Entwicklungsstopp. Der Körper sorgt also im Grunde von selbst dafür, dass kein Kind ausgetragen wird, das nicht lebensfähig ist. „Es gibt kaum Risikofaktoren, die man selbst beeinflussen kann“, sagt Dr. med. Mandy Mangler. „Studien zeigen aber, dass Schwangerschaftsverluste vor allem bei sehr jungen und älteren Frauen auftreten.“ 

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Quellen

1 Studie: Eine von zehn Frauen erleidet Fehlgeburt (27. April 2021)
2 mit fachlicher Beratung von Dr. med Mandy Mangler, Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum

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