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Nachgefragt bei Expertinnen

Stillen mit Nippel-Piercing – geht das?

Baby, das an der Brust trinkt
Stillen kann eine unangenehme Angelegenheit sein – vor allem mit Nippel-Piercing Foto: Getty Images

11. Januar 2024, 5:39 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Ein Nippel-Piercing betont den Busen und zählt zu den erotischsten Accessoires. Doch was bedeutet es, wenn man sich an dieser empfindlichen Stelle stechen lässt? Wie schnell verheilt es – und was passiert, wenn man Mutter wird und sein Baby stillen möchte? STYLEBOOK fragte bei Expertinnen nach.

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Nach dem Stechen braucht man ziemlich viel Geduld und Disziplin. Ein Nippel-Piercing verheilt meist nicht so schnell wie andere Piercings. „Wie gut etwas verheilt, ist aber individuell auch sehr verschieden“, weiß Dr. Alice Martin, Dermatologin und Mitbegründerin der Telepraxis Dermanostic. Einer Studie zufolge muss man bei einem Nippel-Piercing mit einem Heilungsprozess von sechs bis 12 Monaten rechnen.

Bei zehn bis 20 Prozent der gestochenen Menschen treten Infektionen auf. Um sie zu vermeiden, fasst man die Brustwarzen nach dem Stechen am besten nur mit desinfizierten Händen an. Auf Schwimmen, egal, ob im Pool oder Meer, sollte man vorerst verzichten. Chlor kann die wunden Stellen reizen, Keime könnten eindringen und Entzündungen auslösen. Gut ist auch, Reibungen zu vermeiden – also lieber eine Zeit lang luftige Kleidung tragen.

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Stillen mit Nippel-Piercing – geht das?

Lebensumstände können sich ändern. Was also, wenn man ein Kind bekommt und seinem Baby die Brust geben möchte? Kann ein Nippel-Piercing wichtiges Gewebe zerstören und ein Stillen unmöglich machen? „Es kann durchaus schon mal vorkommen, dass Piercings die Milchgänge blockieren“, sagt Dr. med. Mandy Mangler, Chefärztin für Gynäkologie und Geburtsmedizin am Berliner Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum. „Nimmt man die Piercings heraus, dürfte es normalerweise keine Probleme mit dem Stillen geben. Es kann jedoch passieren, dass die Milch durch die Piercing-Löcher links und rechts der Brustwarze austritt.“

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Die Gynäkologin hält Nippel-Piercings und Stillen prinzipiell nicht für gut miteinander vereinbar. „Man sollte die Piercings zum Stillen auf jeden Fall herausnehmen – schon allein, damit das Baby sie nicht aus Versehen verschluckt“, warnt sie. „Es ist auch nicht ratsam, die Piercings nach dem Stillen wieder einzusetzen. Die Brustwarze ist allein durchs Stillen oft schon strapaziert und schmerzt, ein Piercing kann das noch verschlimmern.“ Außerdem steige das Risiko, dass sich die Nippel und Brustdrüsengänge entzünden, denn durchs Piercing können Keime besser eintreten.

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Wachsen Nippel-Löcher wieder zu?

„Je nachdem, wie viele Hautbarrieren und auch Knorpel man durchbricht, dauert es unterschiedlich lange, bis ein Loch wieder verheilt“, weiß Dermatologin Dr. Alice Martin. „Bei Nippel-Piercings kann es passieren, dass die Löcher nur oberflächlich verheilen. Versucht man mit einem Piercing die Oberfläche zu durchbohren, merkt man schnell, dass der Tunnel nach wie vor vorhanden ist.“ Theoretisch könnte man die Löcher zunähen, doch die Dermatologin rät davon ab: „Durch jedes Nähen entsteht auch eine Narbe und eine OP birgt auch immer die Gefahr einer Infektion.“ Operieren würde sie nur bei riesigen Tunnel-Ohrringen, denn „von allein wachsen so große Löcher nicht wieder zusammen.“

Themen Piercing Schmuck
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