4. Dezember 2024, 17:24 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Qualität der Spermien spielt eine zentrale Rolle bei der Erfüllung des Kinderwunsches. Dr. Heidi Gößlinghoff erklärt STYLEBOOK, welche Faktoren den Samenbefund positiv beeinflussen und welche Maßnahmen Männer ergreifen können, um ihre Spermienqualität nachhaltig zu verbessern.
Eine gute Spermienqualität ist entscheidend für Paare mit Kinderwunsch. Doch wie kann die männliche Fruchtbarkeit gezielt gesteigert werden? Dr. Heidi Gößlinghoff, Gynäkologin und ReproduktionsmedizinerIn, gibt wertvolle Einblicke und praktische Tipps: Von Lebensstiländerungen über Ernährung bis hin zur Diagnostik gibt es verschiedene Ansätze, um die Spermienqualität zu verbessern.
Übersicht
Verbesserte Spermienqualität durch Änderung des Lebensstils
Der Lebensstil hat großen Einfluss auf die Spermiengesundheit. Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum sollten vermieden werden, da sie die Spermien direkt schädigen und die Hormonbalance stören. Nikotin reduziert nicht nur die Anzahl der Spermien, sondern kann auch deren Beweglichkeit einschränken. Alkohol belastet die Leber und führt zu einer gestörten Testosteronproduktion, was die Fruchtbarkeit negativ beeinflusst.
Auch Hitze ist ein oft unterschätzter Faktor. Enge Hosen und häufige Saunagänge erhöhen die Temperatur im Hodenbereich und verringern dadurch die Spermienproduktion. Der Hoden liegt außerhalb des Körpers, da er eine kühlere Umgebung benötigt. Zu hohe Temperaturen können die Qualität der Spermien beeinträchtigen. Männer mit Kinderwunsch sollten daher auf lockere Kleidung achten und Saunabesuche reduzieren.
Spermienqualität verbessern durch gezielte Ernährung
Eine nährstoffreiche Ernährung spielt eine zentrale Rolle. Besonders Zink und Selen sind wichtig, da sie oxidative Schäden verhindern und die Spermiengesundheit unterstützen. Auch andere Nährstoffe tragen dazu bei, die Fruchtbarkeit zu fördern:
- L-Carnitin verbessert die Beweglichkeit der Spermien und unterstützt deren Reifung.
- Omega-3-Fettsäuren stärken die Struktur der Spermien und fördern ihre Beweglichkeit.
- Ein Mangel an Vitamin D und B12 wirkt sich negativ auf die Spermienproduktion aus.
- Der Verzehr von Lebensmitteln wie Nüssen, Fisch und Eiern hilft, den Bedarf an diesen Nährstoffen zu decken.
- Antioxidantien aus Obst und Gemüse reduzieren oxidativen Stress, der Spermien schädigen kann.
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Stress und Schlaf und ihr Einfluss auf die männliche Fruchtbarkeit
Stress und Schlafmangel können das hormonelle Gleichgewicht stören und die Testosteronproduktion reduzieren. Ein stressarmes Umfeld und ausreichend Schlaf sind essenziell, um die Spermienqualität zu verbessern. Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, das Stresslevel zu senken und die Fruchtbarkeit positiv zu beeinflussen.
Spermiogramm kann Fruchtbarkeit analysieren
Ein Spermiogramm bietet Aufschluss über die Anzahl, Beweglichkeit und Form der Spermien. Diese Untersuchung kann beim Urologen oder in einer Kinderwunschklinik durchgeführt werden. Für ein aussagekräftiges Ergebnis sollte 3 bis 5 Tage vor der Probeentnahme auf Ejakulation verzichtet werden. Eine längere Abstinenz ist nicht ratsam, da die Spermienbeweglichkeit dann abnimmt.
Alkohol und Spermienqualität? Ein Risikofaktor
Alkohol belastet die Leber und stört den Hormonhaushalt. Eine beeinträchtigte Leberfunktion kann zu einer Östrogendominanz führen, die wiederum die Testosteronproduktion hemmt. Regelmäßiger Alkoholkonsum senkt die Fruchtbarkeit und kann sichtbare Veränderungen wie Brustwachstum bei Männern verursachen.
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Das ist optimale Frequenz für Geschlechtsverkehr
Für eine gleichbleibend gute Spermienqualität empfiehlt Dr. Gößlinghoff, alle 3 bis 5 Tage Geschlechtsverkehr zu haben. So wird verhindert, dass sich ältere, weniger bewegliche Spermien ansammeln, und die Chancen auf eine erfolgreiche Befruchtung steigen.
Mit diesen Maßnahmen lässt sich die Spermienqualität gezielt verbessern – ein wichtiger Schritt für Paare, die sich ihren Kinderwunsch erfüllen möchten.