7. November 2022, 12:28 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Im April 2021 wurde Tanja Szewczenko erneut Mutter. Ihre Zwillingssöhne machten ihre kleine Familie komplett. Doch der Weg dahin war für die Ex-Eiskunstläuferin und Schauspielerin langwierig und kräftezehrend. Nun spricht Tanja offen über ihren beschwerlichen Weg zum Wunschbaby und warum sie die Themen Fehlgeburten und Kinderwunschbehandlung enttabuisieren möchte.
Mit ihrem Mann, dem ehemaligen Eiskunstläufer Norman Jeschke, bekam Tanja Szewczenko 2011 eine Tochter. Für das Paar war klar, die Kinderplanung ist noch nicht abgeschlossen. Doch was dann folgte, war eine langwierige Odyssee aus Fehlgeburten, einer ektopen Schwangerschaft und dem schmalen Grat zwischen Hoffen und Bangen. Ihren schweren Weg zum Wunschkind beschreibt die 45-Jährige in ihrem neuen Buch, welches den passenden Namen „Durch die Hölle zum Glück“ trägt. Damit will sie betroffenen Frauen Mut machen und das Thema endgültig enttabuisieren.
Kinderwunsch wegen Krebs-Diagnose
Als professionelle Eiskunstläuferin feierte Tanja Szewczenko in den Neunzigern große Erfolge. Danach fasste sie als Schauspielerin Fuß und war unter anderem in den Daily-Soaps „Unter uns“ und „Alles was zählt“ zu sehen. An Familiengründung dachte sie damals nicht: „Dieses sehnsüchtige Muttergefühl kam überraschend. Ich hatte es etwas vergraben, weil meine Karriere gut lief und ich noch nicht den richtigen Partner dafür gefunden hatte – und vielleicht waren es auch versteckte Ängste“, so Tanja im Interview mit „Gala.de“. Erst ein Schicksalsschlag ließ sie umdenken: Mit 30 wurde bei ihr eine Vorstufe von Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert. „In dem Moment wurde ich mit der Gefahr konfrontiert, an Krebs zu erkranken und meine Gebärmutter zu verlieren. Da hatte ich keine Wahl mehr, den Gedanken an Nachwuchs noch weiter aufzuschieben. Auf einmal wurde mir bewusst, dass mir ein kinderloses Leben nicht gefallen würde.“
Tanja Szewczenko erlitt Fehlgeburt
Fast zeitgleich mit ihrem aufkeimenden Kinderwunsch lernte sie ihre große Liebe Norman Jeschke kennen. „Als hätte es so sollen sein“, so Szewczenko. 2010 erlitt die Ex-Eiskunstläuferin ihre erste Fehlgeburt. Kurz darauf wurde sie wieder schwanger und brachte 2011 eine gesunde Tochter auf die Welt. Ab 2015 versuchten Tanja und Norman erneut Eltern zu werden, doch es sollte der Beginn einer beschwerlichen Reise werden.
Tanja und Norman suchten eine Kinderwunschklinik auf und anfangs schämte sie sich dafür: „Ich wartete und schaute beschämt vor mich hin. Dabei legte ich meine Haare noch ein bisschen tiefer ins Gesicht und dachte mir: ‚Das muss ja morgen nicht direkt in den Zeitungen stehen‘. Ich fühlte mich sehr unwohl, dachte, ich gehöre da nicht hin. Meinem Mann und mir war anfangs immer wichtig zu erwähnen, dass wir bereits eine Tochter auf normalem Weg gezeugt hätten.“
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Tanja Szewczenko: Fehlgeburt, Chemo und Not-OP
Trotz Behandlung in der Kinderwunschklinik stellte sich die Schwangerschaft zuerst nicht ein. „Jeden Monat freute ich mich erneut darauf, dass es klappen könnte und es zerplatzte immer wieder dieser kleine Traum. Je öfter das passierte, desto mehr hat mich das runtergezogen, mich zweifeln lassen, mich müder, kleiner und zerbrechlicher gemacht“, erinnert sie sich zurück.
Als Tanja dann schwanger wurde, kam zu einer seltenen Form der ektopen Schwangerschaft, also einer Einnistung außerhalb der Gebärmutter an ihrer Kaiserschnittnarbe. Die 45-Jährige musste in ein Chemotherapie-Zentrum, um ein Chemotherapeutikum zu bekommen, damit die Frucht abstirbt. „Diese Narbenschwangerschaft war die wahr gewordene Hölle für mich. Ich kannte Eileiterschwangerschaften, Fehlgeburten, aber davon hatte ich noch nie in meinem Leben gehört. Gefühlsmäßig war das für mich kaum zu verarbeiten.“
Ein Jahr später folgte jedoch der nächste Rückschlag: Tanja hatte wiederholt eine Fehlgeburt, erlitt nach der Ausschabung einen Blutsturz und musste notoperiert werden. Aufgeben war für die ehemalige Leistungssportlerin aber nie Option und ihr Durchhaltevermögen sollte sich auszahlen. 2020 wurde Tanja wieder schwanger und brachte im April 2021 zwei gesunde Zwillingssöhne auf die Welt.