2. April 2024, 7:07 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Werdende Mütter haben oft genug mit verschiedensten Beschwerden zu kämpfen. Manche sind nur lästig, andere sollte man nicht abtun. Die gute Nachricht: Für die meisten gibt es Abhilfe. STYLEBOOK kennt die besten Tipps für die häufigsten Beschwerden.
Übersicht
Übelkeit
Eine der wohl häufigsten Schwangerschaftsbeschwerden ist Übelkeit. Vielen Frauen ist vor allem in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft übel, bis hin zum Erbrechen. Das sei eine Art Nebenwirkung, wie BVF-Präsident Dr. Christian Albring erklärt: Denn das Immunsystem der werdenden Mutter lerne, das Baby zu tolerieren und nicht als Fremdkörper abzustoßen. Betroffene sollten auf fettige, stark eiweiß- oder säurehaltige und gewürzte Mahlzeiten verzichten. Außerdem sollten sie jeden Bissen gut durchkauen und Gerüche so gut es geht meiden. Am Morgen kann es helfen, einen leicht gesüßten Tee oder warmes Wasser zu trinken. Wenn die Beschwerden ausgeprägt sind und häufiges Erbrechen hinzukommt, können Medikamente verhindern, dass die Frau abnimmt oder ihr Kreislauf versagt.
Schwangerschaftsstreifen
Bei manchen Frauen macht das Unterhautgewebe die extreme Dehnung einfach nicht mit – sogenannte Schwangerschaftsstreifen sind die Folge. Zur Vorbeugung könne man die Haut vordehnen, sagt Doris Scharrel vom Berufsverband der Frauenärzte (BVF). Dazu cremt man sich ein und nimmt eine Hautfalte an Bauch, Hüfte oder Oberschenkel, zieht sie vom Körper weg, und rollt diese durch Nachgreifen in einer Welle von unten nach oben. „Das tut zu Anfang etwas weh, aber nur so dehnt man die Haut“, erklärt Scharrel.
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Zahnprobleme
„Jedes Kind kostet einen Zahn“ – diese vermeintliche Weisheit ist glücklicherweise veraltet. Nichtsdestotrotz sollten Schwangere auch heute verstärkt auf ihre Mundgesundheit achten, rät Scharrel. Denn mit der Schwangerschaft kann das Zahnfleisch lockerer werden. Bakterien können dadurch leichter unter den Zahnfleischrand gelangen und sich dort vermehren. Leichte Entzündungen oder gar eine Parodontitis sind mögliche Folgen. Um dem vorzubeugen, empfiehlt die Expertin: wenig Zucker, besonders gründliche Mundhygiene und die Zahnbürste regelmäßig wechseln.
Rückenschmerzen
Mit zunehmender Schwangerschaft lockert sich hormonbedingt das Bindegewebe, erklärt Albring. Das könne vor allem im Lenden- und Kreuzbereich zu Beschwerden führen. Durch den wachsenden Bauch ändert sich auch die Körperhaltung. Der Facharzt empfiehlt bei dieser Art Schwangerschaftsbeschwerde: viel Bewegung, die Beine statt des Rückens beugen, aufrecht gehen und sitzen und bei Beschwerden eine Wärmflasche auflegen. Bei heftigen Kreuzschmerzen sollte man in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Sie können auf eine drohende Frühgeburt hinweisen.
Verstopfung
Im zweiten und letzten Drittel der Schwangerschaft leiden viele Schwangere unter Verstopfung. Ursachen sind eine Lockerung des Bindegewebes und eine Weitstellung des Darmes, eine falsche Ernährung oder Bewegungsmangel. „Eine Ernährung, die ganz betont und konsequent reich an Ballaststoffen und viel Gemüse ist, zusammen mit reichlichem Trinken und viel körperlicher Bewegung hilft in den meisten Fällen“, weiß Albring. Auch manche Eisenpräparate führen zu Verstopfung. Dann hilft es, mit seinem Arzt über mögliche Alternativen zu sprechen.
Haarausfall
In der Schwangerschaft sollte man Haarausfall nicht abtun. Denn er kann Anzeichen einer Mangelversorgung sein, wie Klaus Doubek vom BVF betont. Zwei Ursachen sind besonders verbreitet: ein seit längerem anhaltender Mangel an Jod, das für eine normale Funktion der Schilddrüse gebraucht wird. Haarausfall ist darüber hinaus ein frühes Anzeichen für Eisenmangel. Bestätige eine Blutuntersuchung den Verdacht, sollten ärztlich verordnete Eisenpräparate eingesetzt werden.
Müdigkeit
„Bei dieser Schwangerschaftsbeschwerde kommen mehrere Ursachen in Frage“, erläutert Doubek. „Erstens haben Schwangere oft einen etwas niedrigeren Blutdruck. Zweitens spüren es viele Frauen doch, dass sie ihrem Baby zuliebe den früheren Kaffeekonsum deutlich zurückgenommen haben. Die Müdigkeit kann aber auch ein Hinweis auf einen Mangel an Jod oder Eisen sein.“ Wird ein Mangel festgestellt, sollte dieser, in Absprache mit dem Arzt, mit Präparaten ausgeglichen werden. Allein über die Ernährung könnten Schwangere ihren Bedarf an Eisen und Jod jedoch nicht decken, so die Expertin.
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Heißhunger
Viele Schwangere kennen vor allem in der zweiten Schwangerschaftshälfte einen besonders großen Appetit und Heißhunger. Isst eine werdende Mutter zu viel, führt das zu Übergewicht und zu einem zu hohen Nährstoffangebot beim Baby. „Wenn das Baby schneller wächst als es soll, erhöht das das Risiko für Frühgeburten und für Komplikationen bei der Geburt“, erklärt Doubek. Letzten Endes helfe hier nur Disziplin bei abwechslungsreicher Kost.
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Wassereinlagerungen
Die berühmten dicken, geschwollenen Beine, unter denen viele Schwangere leiden, sind eine typische Begleiterscheinung der Schwangerschaft. Grund für die Wassereinlagerungen ist der Umstand, dass die sogenannte Wadenmuskelpumpe in der Schwangerschaft weniger aktiv arbeitet. Durch ihre eingeschränkte Funktion kann das Blut nur langsamer durch die Venen nach oben transportiert werden. Die Folge sind Wassereinlagerungen, die je nach Ausprägung unangenehm oder sogar schmerzhaft sein können. Regelmäßige Bewegung sowie eine salzarme Ernährung können diese Schwangerschaftsbeschwerde lindern.
Mit Material von dpa