
19. März 2025, 11:51 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Ein Kinderwunsch ist eine aufregende Lebensphase! Um bestmöglich vorbereitet zu sein, sollten Frauen bereits vor der Empfängnis eine Vorsorgeuntersuchung zur Schwangerschaft wahrnehmen. STYLEBOOK-Expertin und Reproduktionsmedizinerin Dr. Heidi Gösslinghoff erklärt, welche Untersuchungen und Maßnahmen vor einer Schwangerschaft sinnvoll sind.
Das einfachste zuerst: Der Zeitpunkt für eine ärztliche Abklärung hängt vom Alter ab. „Sind Sie unter 35 Jahre alt, können Sie bis zu einem Jahr auf eine natürliche Empfängnis warten. Frauen über 35 sollten sich bereits nach sechs Monaten an ihre Frauenärztin oder ihren Frauenarzt wenden“, erklärt Dr. Gösslinghoff. Eine frühzeitige Vorsorgeuntersuchung vor der Schwangerschaft kann mögliche Hindernisse für eine erfolgreiche Empfängnis aufdecken.

Übersicht
- Welche Vorsorgeuntersuchungen sind vor der Schwangerschaft wichtig?
- Impfstatus vor der Schwangerschaft überprüfen
- Gesunde Lebensweise unterstützt Fruchtbarkeit
- Wann ist eine genetische Untersuchung sinnvoll?
- Besondere Vorsicht bei bestimmten Erkrankungen
- Fazit: Warum eine Vorsorgeuntersuchung vor der Schwangerschaft wichtig ist
Welche Vorsorgeuntersuchungen sind vor der Schwangerschaft wichtig?
Bevor eine Schwangerschaft eintritt, sollten einige medizinische Checks durchgeführt werden. „Ein aktueller Krebsabstrich ist essenziell, um Zellveränderungen frühzeitig zu erkennen“, so die Expertin. Wird eine Auffälligkeit während der Schwangerschaft festgestellt, kann das zu Unsicherheiten und belastenden Nachuntersuchungen führen. Weitere empfohlene Untersuchungen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung zur Schwangerschaft sind:
- Untersuchung der Brust, um gutartige Veränderungen oder Zysten frühzeitig festzustellen
- Zahnarztbesuch, um Entzündungsherde im Mundraum auszuschließen
- Check-up beim Hausarzt, um bestehende Erkrankungen optimal einzustellen
- Hautarztkontrolle, um auffällige Muttermale oder Hautveränderungen abzuklären
Impfstatus vor der Schwangerschaft überprüfen
Auch der Impfstatus spielt eine entscheidende Rolle. „Ganz besonders wichtig ist die Röteln-Impfung“, betont Dr. Gösslinghoff. „Eine Röteln-Infektion in den ersten 20 Schwangerschaftswochen kann schwere Schäden beim Kind verursachen.“ Weitere empfohlene Impfungen im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung zur Schwangerschaft:
- Masern-Mumps-Röteln (MMR) – falls kein ausreichender Schutz vorhanden ist
- Keuchhusten-Impfung gegen Ende der Schwangerschaft, um dem Baby in den ersten Lebensmonaten Nestschutz zu bieten
Gesunde Lebensweise unterstützt Fruchtbarkeit
Ein gesunder Lebensstil kann die Fruchtbarkeit positiv beeinflussen. „Vermeiden Sie Genussgifte wie Alkohol und Nikotin, treiben Sie regelmäßig Sport und achten Sie darauf, dass eventuelle Vorerkrankungen gut behandelt sind“, rät Dr. Gösslinghoff.
Auch das Körpergewicht spielt eine Rolle. „Ein normales Gewicht erleichtert nicht nur die Empfängnis, sondern trägt auch zu einer gesunden Schwangerschaft bei.“ Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen und Mikronährstoffen sei ebenfalls wichtig. Vegetarierinnen und Veganerinnen sollten besonders auf ihre Vitamin B12- und Eiweißversorgung achten.
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Folsäure als Vorbereitung auf die Schwangerschaft
Ein essenzieller Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung zur Schwangerschaft ist die frühzeitige Einnahme von Folsäure. „Mindestens sechs Wochen vor einer möglichen Schwangerschaft sollten Sie täglich Folsäure einnehmen“, rät die Expertin. „Dieses Vitamin reduziert das Risiko für Fehlbildungen wie einen offenen Rücken oder eine Lippen-Kiefer-Gaumenspalte erheblich.“
Da solche Fehlbildungen bereits in den ersten Wochen nach der Befruchtung entstehen, ist eine frühzeitige Versorgung mit Folsäure entscheidend.
Wann ist eine genetische Untersuchung sinnvoll?
Falls es bereits mehrfach zu Fehlgeburten kam, kann eine genetische Untersuchung sinnvoll sein. „In Deutschland wird diese Untersuchung ab der dritten Fehlgeburt von den Krankenkassen übernommen“, erklärt Dr. Gösslinghoff. Dabei wird geprüft, ob genetische Faktoren eine Rolle spielen könnten.
Besondere Vorsicht bei bestimmten Erkrankungen
Frauen mit chronischen Erkrankungen sollten sich vor einer Schwangerschaft beraten lassen. „Schilddrüsenerkrankungen oder Darmerkrankungen können die Fruchtbarkeit und Nährstoffaufnahme beeinflussen“, so die Expertin. Auch Frauen, die eine Magenverkleinerung hatten, sollten ihre Nährstoffversorgung überprüfen lassen.

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Fazit: Warum eine Vorsorgeuntersuchung vor der Schwangerschaft wichtig ist
Eine umfassende Vorsorgeuntersuchung zur Schwangerschaft kann dazu beitragen, mögliche gesundheitliche Risiken frühzeitig zu erkennen und optimale Bedingungen für eine gesunde Schwangerschaft zu schaffen. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen, eine gesunde Lebensweise und eine gezielte Nährstoffversorgung können nicht nur die Empfängnis erleichtern, sondern auch die Grundlage für eine gesunde Schwangerschaft und ein gesundes Baby legen.