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Hyperemesis gravidarum

Studie hat womöglich den Grund für Schwangerschaftsübelkeit geklärt 

Schwangere, die sich die Hand vor den Mund hält
Eine neue Studie fand heraus, wodurch Schwangerschaftsübelkeit ausgelöst wird Foto: Getty Images
Desireé Oostland
freie Autorin bei STYLEBOOK

19. Dezember 2023, 5:57 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Eine neue Studie erklärt, wodurch die Übelkeit in der Schwangerschaft ausgelöst wird. Welches vom Fötus produziertes Hormon dafür verantwortlich ist und ob diese Erkenntnis zu einer möglichen Therapie führt, lesen Sie bei STYLEBOOK.

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Viele Frauen erleben ihre Schwangerschaft nicht nur als aufregend und erfüllend, sondern meist im ersten Drittel auch ziemlich übel, denn die Schwangerschaftsübelkeit macht das schöne Ereignis für einige Zeit zunichte.

Unter ihnen gibt es auch Frauen, die von einer Hyperemesis gravidarum (HG) betroffen sind. Das bedeutet, die Übelkeit steigt bis ins Unermessliche an, Gerüche oder Geschmäcker können nicht mehr ohne das darauffolgend übermäßige Erbrechen aufgenommen werden. Einige unter ihnen müssen aufgrund der Hyperemesis gravidarum sogar in ein Krankenhaus, denn das häufige und anhaltende Erbrechen kann zu Gewichtsverlust, Dehydrierung, einem Mangel an Nährstoffen und Kreislaufbeschwerden führen.

So viele Frauen leiden an der Schwangerschaftsübelkeit

Wie in der neuen Studie, die im Fachmagazin „Nature“ veröffentlicht wurde, angegeben, sind weltweit circa sieben von zehn Frauen von Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft betroffen. Bei einer bis drei von 100 Schwangeren tritt sogar Hyperemesis gravidarum auf.
Jetzt hat eben diese neue Studie auch herausgefunden, welches Hormon im Körper für diese Übelkeit verantwortlich ist.

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Dieses Hormon löst die Schwangerschaftsübelkeit aus

Die Ursache für die Schwangerschaftsübelkeit war bislang unklar, weshalb auch nur die Symptome behandelt werden konnten. Zudem können Frauen in der Schwangerschaft nicht jedes Medikament gegen Übelkeit zu sich nehmen, was eine Behandlung nur noch mehr einschränkte.

Das internationale Forschungsteam der Studie untersuchte das Blut von Schwangeren. Bei den Untersuchungen kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass ein vom Fötus produziertes Hormon namens GDF-15 für die starke Übelkeit in der Schwangerschaft verantwortlich ist.

Das Forschungsteam fand auch heraus, dass das Hormon sich in der Plazenta bildet und von dort aus weiter in die Blutbahn wandert. Ist es dann an den Rezeptoren im Gehirn der Schwangeren angesiedelt, löst das Hormon Übelkeit und Erbrechen aus.

Was dabei besonders interessant ist: Das Hormon GDF-15 befindet sich unabhängig von einer Schwangerschaft im menschlichen Körper. Es wird als Reaktion auf Stress, beispielsweise in Form einer Infektion, freigesetzt. Doch das Forschungsteam konnte das erste Mal zwei Varianten des Hormons im Blut entdecken: Einmal das von der Mutter selbst produzierte Hormon und einmal das des ungeborenen Kindes.

Interessant dabei: Nur das produzierte Hormon des ungeborenen Kindes löst die Übelkeit aus. Dennoch ist eine Desensibilisierung möglich: Hat die Frau grundsätzlich einen eher hohen GDF-15-Wert, wird das vom Fötus produzierte Hormon besser vom Körper aufgenommen. Das macht sich dann durch eine fehlende oder leichte Übelkeit bemerkbar. Produziert das Baby im Mutterleib das Hormon aber in einer Menge, an die der Körper der Mutter nicht gewohnt ist, machen sich die Beschwerden stärker bemerkbar.

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Können die Ergebnisse für eine Therapie sorgen?

Es sind nicht die ersten Untersuchungen, die auf diesen Auslöser der Schwangerschaftsübelkeit hinweisen. Allerdings, so berichtete die „New York Times”, wurden die Forschungsarbeiten zu diesem Feld lange Zeit finanziell nicht unterstützt. Daher mussten die Forschungen immer wieder pausieren.

Das Ergebnis trägt zu Folge, dass nun Medikamente entwickelt werden können, die sich auf die Hemmung des Hormons konzentrieren. Auch eine Art Desensibilisierung kann als Therapie für Risikopatientinnen dienen, die während einer früheren Schwangerschaft unter starker Übelkeit litten. Um dem entgegenzuwirken, müssten sie dann vor der Schwangerschaft kleine Mengen des Hormons zu sich nehmen.

Themen Kinderwunsch Schwangerschaft
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