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Bei Expertin nachgefragt

Schweißdrüsen entfernen lassen – Vorteile, Risiken, Kosten

Nie wieder unter den Achseln schwitzen? Eine Entfernung der Schweißdrüsen macht's möglich.
Nie wieder unter den Achseln schwitzen? Eine Entfernung der Schweißdrüsen macht's möglich. Foto: Getty Images
Julia Kuntz Autorin bei STYLEBOOK

9. Februar 2023, 17:20 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Für diejenigen, die unter übermäßiger Schweißbildung, sog. Hyperhidrosis, leiden, kann die operative Schweißdrüsenentfernung eine Lösung darstellen. Alles, was Sie über diesen Eingriff wissen müssen, erfahren Sie hier von einer Expertin.

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Doch zuallererst: Warum schwitzen wir überhaupt? Der menschliche Körper hat bis zu 4 Millionen Schweißdrüsen. An manchen Körperstellen gibt es mehr Schweißdrüsen als an anderen, und besonders viele Schweißdrüsen befinden sich in den Achselhöhlen. Schwitzen ist eine wichtige Körperfunktion, die zur Aufrechterhaltung der Körpertemperatur beiträgt. Sie hilft sozusagen dem Körper, sich abzukühlen. Menschen mit Hyperhidrose schwitzen allerdings übermäßig und auch dann, wenn der Körper keine Kühlung benötigt. Die Schweißdrüsen entfernen zu lassen, könnte eine Option sein.

Wann kommt der Eingriff infrage?

„Die chirurgische Entfernung der Schweißdrüsen ist ein chirurgischer Eingriff, der in der Regel ausschließlich aus medizinischen Gründen und vor allem bei der Behandlung der Hyperhidrosis durchgeführt wird“, weiß Frau Viktoria Buck, Fachärztin für Dermatologie in Berlin. „Hyperhidrose ist die medizinische Bezeichnung für eine vererbbare Störung des vegetativen Nervensystems, die übermäßiges Schwitzen verursacht. Betroffen sind häufig die Achseln, aber auch Hände, Füße und andere Körperregionen. Circa 800.000 Menschen leider alleine in Deutschland unter unkontrollierter Schweißproduktion.“

Ablauf des Eingriffs

„Ein sehr gängiges Verfahren ist die Schweißdrüsenabsaugung, die sogenannte Saugkürettage. Mittels kleiner Schnitte in den Achselhöhlen werden die Schweißdrüsen mit einem Verfahren entfernt, das dem der Fettabsaugung ähnelt. Hierbei wird ein erheblicher Anteil der Schweißdrüsen abgesaugt wird, die auch nicht mehr nachwachsen. Allerdings ist die Absaugung nur unter den Achseln möglich, nicht an Händen oder Füßen“, erklärt Frau Buck.

Vorteile der Schweißdrüsenentfernung

Nach dem Eingriff spürt man sofort eine Linderung, denn die Schweißdrüsen stellen die Schweißbildung komplett ein. Und dieses Resultat ist von Dauer, denn Schweißdrüsen wachsen nicht nach und können auch nicht wiederhergestellt werden.

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Risiken der Schweißdrüsenentfernung

Obwohl der Eingriff im Allgemeinen als risikoarm gilt, gibt es einige mögliche Nebenwirkungen. Risiken, wie mögliche Infektionen, Wundheilungsstörungen, Schmerzen und Blutergüsse können wie nach jedem chirurgischen Eingriff auftreten. Der Patient muss beachten, dass er nicht erwarten kann, nach dem Eingriff überhaupt nicht mehr zu schwitzen. Die Schweißabsonderung wird aber merklich reduziert.

Ist das Entfernen der Schweißdrüsen für den Körper gefährlich?

Da ausschließlich diejenigen Schweißdrüsen entfernt werden, die für das übermäßige Schwitzen verantwortlich sind, ist er nicht gefährlich. Dem Körper bleiben noch genügend Schweißdrüsen übrig, um die Körpertemperatur zu regulieren.

Schwitzt man nach dem Eingriff woanders mehr?

„Einige Patienten fragen, ob es zu kompensatorischem Schwitzen kommen kann. Gemeint ist ein übermäßiges Schwitzen an Rücken, Bauch oder Beinen aufgrund des nun ausbleibenden Schwitzens in der Achselhöhle. Tatsächlich tritt dies nicht selten auftreten, allerdings in der Regel für den Patienten nicht bis kaum wahrnehmbar“, so Frau Buck.

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Kosten der Behandlung

Die Kosten liegen meist bei etwa 2.000 bis 3.000 € und sind abhängig von der Region, der Wahl des Chirurgen sowie Ihren individuellen Anforderungen. Sie werden in der Regel nicht von der Krankenkasse übernommen.

Genesungszeit nach dem Eingriff

Nach dem Eingriff können Sie etwa eine Woche lang leichte Schmerzen und Unwohlsein verspüren. In dieser Zeit sollten Sie nichts über Schulterhöhe heben oder anheben. In der Regel können Sie aber nach etwa einer Woche zu Ihren normalen Aktivitäten zurückkehren.

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Alternative zur Schweißdrüsenabsaugung

Kleine Mengen von Botox, die unter die Arme oder auch andere Körperteile gespritzt werden, können die Nerven blockieren und übermäßiges Schwitzen stoppen. In schweren Fällen kann man auch die Schweissdrüsenabsaugung mit Botox kombinieren.

Quelle

  • mit fachlicher Beratung von Viktoria Buck, Privatpraxis für klassische & operative Dermatologie mit Schwerpunkt Ästhetik und Laser in Berlin
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