12. Januar 2024, 11:25 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die neueste Calvin-Klein-Werbekampagne mit FKA Twigs ist in die Schlagzeilen geraten. Wegen angeblichem Sexismus hat der britische Werberat die Fotostrecke nur kurz nach Veröffentlichung verboten. Warum sich das der Designer und die Sängerin nicht gefallen lassen, lesen Sie bei STYLEBOOK.
Die neueste Calvin Klein-Werbekampagne mit der Musikerin FKA Twigs wurde von der britischen Werbeaufsichtsbehörde (Advertising Standards Authority, kurz ASA) verboten. ASA wirft der Werbung vor, „verantwortungslos“ zu sein und Frauen zu objektivieren, da der Fokus scheinbar auf dem Körper des Models und nicht auf der beworbenen Kleidung liegt. Die Behörde hat das Werbematerial als potenziell anstößig eingestuft, da es FKA Twigs als „stereotypisches sexuelles Objekt“ darstelle, wobei der Fokus auf ihren „physischen Merkmalen“ liege.
Scheinbar wurde die Untersuchung der Werbung ausgelöst, nachdem nur zwei Personen sich darüber beschwert hatten, dass sie als „übermäßig sexualisiert“ empfunden werde.
Was der Designer zum Verbot sagt
Calvin Klein verteidigte die Kampagne laut dem Online-Magazin „Hypebae“ in einer Stellungnahme und betonte, dass die Bilder nicht vulgär seien. Die Werbung zeige vielmehr selbstbewusste und gestärkte Frauen, die sich bewusst mit der Marke Calvin Klein identifizieren würden. Das Unternehmen argumentiert, dass die Werbung eine fortschrittliche und aufgeklärte Botschaft vermitteln würden und dass FKA Twigs’ Posen als „natürlich und neutral“ zu betrachten seien.
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Doch was sagt FKA Twigs selbst dazu?
FKA Twigs selbst nahm in einer auf Instagram geteilten Erklärung zu der Kontroverse Stellung. Sie wehrte sich gegen die Bezeichnung als „stereotypisches sexuelles Objekt“ und betonte, dass sie eine stolze, starke, schwarze Frau sei, deren Körper mehr Schmerz überwunden habe, als viele sich vorstellen könnten. Sie verglich ihre Darstellung mit wegweisenden Frauen wie Josephine Baker, Eartha Kitt und Grace Jones, die Barrieren für die Darstellung von gestärkter Weiblichkeit und einzigartiger Sinnlichkeit durchbrochen hätten. FKA Twigs bedankte sich bei Calvin Klein und den Fotografen Mert und Marcus für die Möglichkeit, sich auf ihre eigene Weise auszudrücken, und betonte, dass sie ihre Erzählung nicht verändern lassen werde.
Das sagen Fans dazu
Ihre Follower auf Instagram sind zusammenfassend eins: baff. Eine Userin schrieb unter FKA Twigs Post: „Es ist so frustrierend, deinen Namen und die Objektivierung von Frauen in der gleichen Schlagzeile zu sehen… Unsinn. Als ob deine Kunst nicht viele von uns Frauen dazu befähigt hätte, unsere Einzigartigkeit zu umarmen und uns von Scham zu befreien.“ Ein weiterer Fan pflichtet ihr bei: „Sie sexualisieren immer schwarze Frauen auf übertriebene Weise; du bist Kunst!“ Ein negativer Kommentar ließ sich bis dato kaum finden.
Zudem wurde die Entscheidung der ASA von Fans kritisiert, insbesondere da sie kurz nach der Veröffentlichung der Werbekampagne mit Jeremy Allen White erfolgte.
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Eine hypokritische Entscheidung
Und diese erweist sich als voller Erfolg. Und seien wir mal ehrlich Ladys: Schauspieler Jeremy Allen White ist weder mehr angezogen, noch achten wir mehr auf die Kleidung als wir es bei FKA Twigs tun. Die Instagram-User ebenso wenig! Aber scheinbar lautet auch in 2024 noch die Devise, dass Frauenkörper mehr kritisiert und sexualisiert werden.
Veröffentlicht am 4. Januar (nur kurz nach der von FKA Twigs) konnte die Kampagne in weniger als 48 Stunden einen Medienwert von 12,7 Millionen US-Dollar für die Marke generieren, so die Angaben von „Women’s Wear Daily“, die sich auf „Launchmetrics“ berufen. Die Marke selbst erzielte dabei einen Medienwert von 3 Millionen US-Dollar, wobei der herausragendste Platz auf Instagram einen Wert von 859.000 US-Dollar erreichte. Der erste Beitrag hat mittlerweile über 1,4 Millionen Likes erhalten.
Eine ziemlich scheinheilige Entscheidung!