15. März 2023, 18:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Für GNTM-Kandidatin Sarah Benkhoff läuft es in der aktuellen Staffel ziemlich gut. Bei den Shootings überzeugt sie Heidi Klum und bekam obendrein von Fotograf Rankin auch ein tolles Kompliment: Er verglich sie mit Hollywood-Schauspielerin Megan Fox. Doch so selbstbewusst wie Sarah heute vor der Kamera wirkt, war sie nicht immer, denn viele Jahre litt sie unter ihren Zähnen. STYLEBOOK sprach mit der GNTM-Kandidatin über Mobbing, ihre Zahn-OP und ihren Rat an jüngere Mädchen.
Sarah Benkhoff ist aktuell Kandidatin der 18. Staffel „Germany’s next Topmodel“ und schafft es von Woche zu Woche eine Runde weiter. Ihr großes Vorbild ist Megan Fox und als Fotograf Rankin Sarah eine gewisse Ähnlichkeit mit der Schauspielerin zusprach, ging für die 20-Jährige ein Traum in Erfüllung. Wenn man Sarah Benkhoff heute bei GNTM sieht, würde man nie meinen, dass die Niedersächsin viele Jahre unter Mobbing litt. Im STYLEBOOK-Interview spricht sie über diese Zeit und was ihr half, ihr Selbstbewusstsein zu stärken.
GNTM-Kandidatin Sarah hatte Zapfenzähne
Schon früh musste GNTM-Kandidatin Sarah feststellen, dass sie andere Zähne hat, als die Kinder in ihrem Umfeld. Sarah hatte sogenannte Zapfenzähne im vorderen Bereich. Bei dieser besonderen Form der Zahnhypoplasie wachsen die Zähne spitz zulaufend und sind meist deutlich kleiner, als die übrigen Zähne. Von den Kindern in der Schule wurde Sarah gemobbt und musste sich fiese Sprüche anhören. „Ich habe mir die verschiedensten Beleidigungen anhören dürfen, von Vampirzahn bis Graf Dracula, aber Zahnlücken-Jonny war sehr häufig und ist mir am prägnantesten im Gedächtnis geblieben“, berichtet Sarah im STYLEBOOK-Interview.
Für Sarah eine traumatische Zeit, wie sie weiter erzählt: „Ich glaube, dass viele Leute das Gefühl kennen oder sich vorstellen können, wie schmerzhaft und prägend es ist, immer wieder auf die eigene Unsicherheit reduziert und angesprochen zu werden, vor allem wenn man noch so jung ist. Es hat mich traurig und unsicher gemacht, sodass ich irgendwann einfach nur noch unzufrieden und unglücklich mit mir war.“ Die GNTM-Kandidatin versuchte damals mit allen Mitteln ihre Zähne zu verstecken: „Ich habe meistens mit geschlossenem Mund gelacht oder mir die Hand vor den Mund gehalten, um meine Zähne zu verstecken. Ich wollte meine Zähne nicht zeigen, damit man mich deswegen auch nicht angreifen konnte.“
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Sarah spricht über ihre Erfahrungen mit Jungs
Ihre Unsicherheit und ihr mangelndes Selbstwertgefühl legten ihr oft Steine in den Weg. Auch, als sie sich im Teenageralter begann, für Jungs zu interessieren. „Bestimmt wäre ich in vielen Situationen selbstsicherer gewesen und es wäre mir um einiges leichter gefallen auf Jungs zuzugehen, wenn ich entweder diese Fehlbildung meiner Zähne oder einfach diese Selbstzweifel nicht gehabt hätte“, erinnert sich Sarah zurück. Unterstützung bekam Sarah von ihrem ersten Freund, der ihr half, ihr Selbstwertgefühl zu stärken: „Er hat mich einfach so geliebt und akzeptiert, wie ich war und bin, auch mit meinen Zapfenzähnen. Das war sehr neu für mich. Er hat mir das Gefühl gegeben, dass ich auch mit meinen nicht perfekten Zähnen wunderschön bin, sodass ich sogar eine Zeit lang überlegt habe, ob ich mir meine Zähne tatsächlich noch machen lassen möchte. Das hat meine Selbstwahrnehmung sehr beeinflusst und ich bin ihm heute noch unfassbar dankbar dafür.“
GNTM-Sarah hatte schmerzhafte Zahn-OP mit 18
Trotz der wirklich positiven Erfahrung mit ihrem ersten Freund, stand für Sarah schnell fest, dass sie sich einer Zahn-Operation unterziehen lassen will. Mit 18 Jahren war es so weit, doch sie selbst bezeichnet es als „anstrengenden, langwierigen und teilweise schmerzhaften“ Prozess.
„Bei dem ersten Eingriff wurden meine Zähne abgeschliffen und ein lockeres Provisorium eingesetzt. Bei einem nachfolgenden Besuch beim Zahntechniker wurden dann die für mich passenden Zähne ausgesucht und angefertigt. Wieder beim Zahnarzt wurde dann das Provisorium für die Zeit, die der Zahntechniker für die passgenaue Anfertigung jeder einzelnen Krone benötigte, vorübergehend befestigt. Beim nächsten Termin wurde dann das Provisorium wieder abgenommen und meine Kronen dann in einem schmerzhaften, langwierigen Prozess unter Lachgas-Betäubung eingesetzt. Die Sitzung wurde früher beendet und konnte erst später fortgesetzt werden, da die Schmerzen trotz Lachgas und Betäubungsspritzen nicht mehr auszuhalten waren. Der Prozess der Vorbereitung der Zahntaschen für die Aufnahme der einzelnen Kronen war einfach unfassbar schmerzhaft, deshalb wurde die Behandlung dann einige Tage später fortgesetzt und auch die restlichen Kleberückstände entfernt.“ Die Kosten für die 11.000 Euro teure Zahn-OP haben Sarahs Eltern übernommen.
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Kosten und Schmerzen haben sich gelohnt
„Die Zahn-OP hat sehr viel mit mir und meinem Auftreten gemacht. Ich fühle mich unglaublich wohl und liebe mittlerweile mein Lachen. Meine Unsicherheiten darüber, wie mich andere Leute wegen meiner Zähne wahrnehmen könnten, habe ich eigentlich vollständig abgelegt“, berichtet Sarah im STYLEBOOK-Interview. Und weiter: „Auf der anderen Seite habe ich aber auch gelernt, weniger Wert auf die Meinung anderer zu legen, insbesondere wenn es um mein Aussehen geht. Solange man mit sich selbst zufrieden ist und sich wohlfühlt, ist es ziemlich egal, was andere von einem halten.“
Deshalb lauter ihr Rat an alle Mädels, die mit ähnlichen Problem hadern: „Ihr seid toll und gut, genauso wie ihr seid und es ist schön, dass es euch gibt! Ich weiß, es ist einfacher gesagt, als dass man sich selbst davon überzeugen kann, aber glaubt mir! Legt keinen Wert darauf, wie andere über euch denken oder was sie sagen. Seid einfach ihr selbst, seid nachsichtig mit euch und fangt an euch selbst zu lieben! Ich liebe euch auf jeden Fall!“