27. August 2024, 14:50 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Künstliche Intelligenz hat eine neue, berühmte Gegnerin an Bord: Jenna Ortega, berühmt aus der Horror-Serie „Wednesday“ und der Fortsetzung des Tim-Burton-Klassikers „Beetlejuice“, gesteht in einem Interview, dass sie ein Problem mit der neuartigen Technik hat. Der Grund dafür liegt in einer verstörenden Anekdote aus ihrer Kindheit.
Damals „Twitter“, nach Elon Musks Übernahme „X“ genannt, ist der Mikroblogging-Dienst ein wichtiges Tool für Prominente, um in augenscheinlichem Kontakt mit Fans zu bleiben. Dabei haben sie die Möglichkeit, ihre Meinungen zu mal mehr, mal weniger relevanten Themen zu teilen. Jenna Ortega entschloss vor wenigen Jahren, den Dienst nicht mehr zu nutzen und verrät, warum sie Künstliche Intelligenz geradezu fürchtet.
Übersicht
Jenna Ortega hasst Künstliche Intelligenz
In einem vor wenigen Tagen veröffentlichten Interview mit der „New York Times“ schüttet die Schauspielerin ihr Herz aus. Sie erzählt von einer falschen Reife, die Kinderstars oft angedichtet wird, erklärt, wie sie ihre puerto-ricanischen und mexikanischen Wurzeln versucht zu verteidigen und dass sie sich mit ihren 21 Jahren gerne mehr Fehler erlauben würde.
Zum Thema KI hat die Schauspielerin eine klare Haltung und eine schockierende Geschichte auf Lager. Ortega erzählt im Interview, dass sie Künstliche Intelligenz hasst. Nachdem sie sich mit 14 Jahren einen Twitter-Account angelegt hatte, habe es nicht lange gedauert, bis sie auf verstörende Nacktbilder von sich stieß – generiert mit KI.
Sie wurde Opfer von Deepfake-Pornografie
„KI könnte für so unglaublich tolle Dinge verwendet werden“, holt Ortega aus und spricht von dem Positivbeispiel der Brustkrebs-Früherkennung durch künstliche Intelligenz. „Das ist wunderschön. Belassen wir es dabei“, so die 21-Jährige. Verabscheuen tut sie jedoch die Erstellung von Fake-Fotos und Videos. So wurde sie Opfer von Deepfake-Pornografie, einer Methode, digital Bilder von Personen so in ein Medium einzupflegen, dass es wie ein erschreckend realistischer Porno oder eine erotische Fotografie aussieht.
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Das Schockierendste daran: Sie war gerade 14, als die Inhalte auf Twitter die Runde machten. Das heißt, dass Nutzer mutwillig pädophile Inhalte der Disney-Channel-Schauspielerin erstellten. Sie nennt es „erschreckend“, „korrupt“ und schlichtweg „falsch“.
»Meine erste Nachricht war ein Dickpic
Die im neuen Musikvideo von Sabrina Carpenter performende Jenna Ortega holt noch weiter aus und erzählt, wie sie im zarten Alter von zwölf Jahren eine Privatnachricht auf Twitter öffnete – und das Foto von einem Penis ansehen musste. „Das war erst der Anfang von dem, was noch kommen sollte“, berichtet Ortega. Ihr wurde gesagt, dass der Account wichtig für ihr Image wäre und trotzdem entschied sie „vor etwa zwei, drei Jahren“, sich von der Plattform zu verabschieden.
Auf Instagram ist sie weiterhin aktiv. Während auf der Foto- und Video-Plattform gegen jegliche Form pornografischer Inhalte strikt vorgegangen wird, sind sie auf „X“ grundsätzlich geduldet. Erwachsene dürfen hier Nacktbilder und -videos verbreiten, sofern das Einverständnis der abgebildeten Person vorliegt. Besonders seit der Übernahme von TESLA-Gründer Elon Musk werden kritisch zu beäugende Inhalte weniger streng reguliert.
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Jenna Ortega weist auf Missstand hin
In einer 2021 veröffentlichten Studie über Online-Belästigung in den USA geben 16 Prozent der Frauen an, sexuelle Belästigung erlebt zu haben. Besonders häufig betroffen sind dabei weibliche Personen unter 35 Jahren: 33 Prozent davon geben an, bereits Opfer gewesen zu sein, während die Ziffer bei den Männern derselben Altergruppe nur bei 11 Prozent liegt. Teil der Studie waren neben Dating-Apps und Foren wie Reddit auch die Plattformen Facebook, Instagram und Twitter.
Jenna Ortega macht durch ihr Interview auf einen längst bekannten Missstand aufmerksam: Sexuelle Belästigung im Internet ist Alltag für viele Personen, insbesondere Frauen. Neue Techniken wie die Bild- und Videobearbeitung durch Künstliche Intelligenz bieten ein ergänzendes Werkzeug dieser fiesen Masche. Kein Wunder, dass sich Ortega für ihre mentale Gesundheit und gegen den „X“-Account entschied …