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Über Frauen ab 40

Kate Winslet: »Ich beuge mich dem Schönheitsdruck nicht 

Kate Winslet auf der Avatar 2-Premiere
Kate Winslet ist mit 47 ganz sie selbst – und wünscht sich das auch von anderen Frauen ab 40 Foto: Getty Images
Carmen Dörfler
Redakteurin STYLEBOOK

9. Dezember 2022, 13:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

In der Filmbranche werden Frauen ab 40 scheinbar unsichtbar. Es gibt weniger Rollenangebote, darunter kaum Hauptrollen. Das gilt jedoch nicht nur für Hollywood, sondern auch für die normale Welt. Schauspielerin Kate Winslet ruft jetzt Frauen dazu auf, sich auch jenseits der Vierzig stark und sexy zu fühlen.

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Kate Winslet ist schon lange eine feste Größe in der Filmindustrie. Bei ihrem Durchbruch im Filmklassiker „Titanic“ war die Britin Anfang 20. Auch heute, mit 47 Jahren, ist ihr gelungen, was vielen Kolleginnen verwehrt bleibt: spannende Rollen mit Charakter. Erst vor wenigen Tagen lief die Oscar-Gewinnerin bei der Premiere ihres aktuellen Films „Avatar: The Way of Water“ auf dem roten Teppich und strahlte dabei nicht weniger als bei der Titanic-Premiere vor 25 Jahren. Ganz im Gegenteil – sie machte einen starken, selbstbewussten Eindruck. In einem Podcast hat Winslet nun ihren Trick dafür preisgegeben.

Kate Winslet findet viel Positives am Älterwerden

Sie sagte: „Ich denke, Frauen, die in ihre Vierziger, sicherlich Mitt-Vierzieger kommen, denken: ‘Oh na ja, das ist der Anfang des Verfalls und Dinge fangen an, sich zu verändern und zu schwinden und in Richtungen zu rutschen, in die sie nicht sollen.‘ Und ich habe einfach entschieden, nein.“

Denn die Schauspielerin findet viel Gutes am Älter werden: „Wir werden weiblicher, stärker, sexier. Wir werden mehr wir selbst, wir haben die Möglichkeit, zu sprechen und zu sagen, was wir denken und keine Angst zu haben, was die Menschen von uns denken, uns nicht so viel zu kümmern, wie wir aussehen. Ich denke, das ist wundervoll.“

Sie wurde für ihre Rolle als mutig gefeiert – und weiß nicht, wieso

Auch macht sich Winslet nicht mehr so viele Gedanken darüber, wie sie aussieht, auch wenn andere das scheinbar sehr wohl tun. So gab es Kommentare über ihren Auftritt im Film „Mare of Easttown“. Dort spielte sie Detective Mare Sheehan, eine Frau, die einen Mord untersucht und währenddessen versucht, ihr eigenes Leben zusammenzuhalten. Eine tiefsinnige Rolle einer Frau, die wenig Platz für Glamour lässt. Dafür wurde Winslet mehr oder weniger gefeiert, was sie gar nicht versteht: „Die Menschen fragten ‘Hat sie zugenommen? Sah sie nicht altbacken aus? War das nicht mutig von ihr?‘ Aber warum sollte das mutig sein? Ich schätze, weil das nicht die Art ist, wie Hauptdarstellerinnen gezeigt werden.“ Sie hofft, ihre Rolle als Mare sei ein „Wendepunkt und wir hören auf, Frauen auf der Leinwand so sehr zu prüfen.“

»Über das männliche Aussehen ab 40 regt sich keiner auf!

Wäre sie ein Mann, sähe die ganze Sache nämlich anders aus, sagt sie: „Sie würden nie so viel Aufsehen oder Lärm um das Aussehen eines männlichen Schauspielers machen, würden Sie? Nein, das würden Sie nicht.“ Daraufhin entschied sie sich, für ihre nächste Rolle in „I Am Ruth“ einen Schritt weiterzugehen und komplett auf Make-up zu verzichten und band ihr Haar lediglich in einen „beschissenen alten Pferdeschwanz, wie ich es jeden Tag meines Lebens sowieso tue.“

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Statt sich um ihr Aussehen zu viele Gedanken zu machen, setzt sie sich lieber mit wichtigeren Fragen und Themen, die ihr am Herzen liegen, auseinander. Auch das hänge mit dem Alter zusammen. „Das ist sicherlich etwas, von dem ich fühle, dass es sich in dieser Zeit meines Lebens ändert. Ich kümmere mich leidenschaftlich darum, Probleme deutlich zu machen, über die gesprochen werden muss, bei denen es Menschen vielleicht schwerfällt, darüber zu sprechen. Und ich schrecke nicht davor zurück, die meiste Zeit wie ein ‘hot mess‘ auszusehen. Ich meine, wer trägt Make-up auf dem Weg zur Schule? Ich nicht.“

So „real“ und authentisch wünscht sich Winslet alle Frauen. Selbst wenn mit dem Alter nicht mehr alles so läuft oder aussieht, wie es soll, habe es doch etwas Fabelhaftes zu sagen: „Oh, gut, es ist eben, wie es ist, nicht wahr?“ Sie ruft Frauen auf: „Let’s go girls, lasst uns Power zeigen. Wieso nicht? Das Leben ist verdammt noch mal zu kurz.“

Quellen

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