21. Dezember 2023, 6:38 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Wie oft haben Sie sich selbst schon versprochen, an Weihnachten einfach wegzufahren, um all den Stress hinter sich zu lassen, nur um dann ein Jahr später wieder in den Weihnachtsstress zu verfallen? Erledigungen, Geschenke, Dekoration, Essen – all das bleibt letztlich doch an Ihnen hängen – ebenso das mühselige Gespräch mit dem empathielosen Onkel an Heiligabend, dem Sie sich doch schon so lange entziehen wollten. Statt einer besinnlichen Zeit wird es für Sie ein einziger Stress, den Sie in Ihren freien Tagen erleben. Um das zu vermeiden, sollten Sie ohne schlechtes Gewissen einfach öfter „Nein, Danke!“ sagen. Wie Sie das anstellen, verrät Ihnen STYLEBOOK.
Es klingt zwar etwas abgedroschen, beinhaltet aber viel Wahrheit: Ein Nein zu anderen, bedeutet oftmals ein Ja zu sich selbst. Und das vor allem in der Weihnachtszeit. Denn die Saison vor und an Weihnachten kann besinnlich sein, sich aber auch wie eine einzige Aneinanderreihung an Aufgaben und unzähligen mentalen Stressfaktoren anfühlen.
Manch einer fühlt sich bereits bei dem Gedanken an Weihnachten unter Panik und Stress versetzt. Besonders Frauen sind davon betroffen, die Weihnachtszeit nicht für sich selbst besinnlich, sondern am besten für alle anderen erholsam zu gestalten. Während also das Umfeld all das genießen darf – angefangen von der Deko bis hin zu der Gans an Heiligabend und den Geschenken unter dem perfekt dekorierten Baum – sitzt eine Person meist völlig ausgelaugt dabei und ist einfach nur froh, dass diese stressige Zeit langsam vorbeigeht. Dabei soll es im Dezember um Ruhe gehen, um Entschleunigung und um Nachsinnen. Und auch, wenn Sie all das aus Liebe machen, dürfen Sie sich selbst ebenso viel Liebe schenken.
Öfter einfach mal „Nein“ sagen
Das heißt nicht, dass Sie das komplette Weihnachtsfest ablasen und sich um nichts mehr scheren sollen (es sei denn, Sie fühlen sich danach!). Es geht hier viel mehr um die großen Kleinigkeiten, die sich Frauen gern über Weihnachten selbst aufladen. Um das zu vermeiden, lohnt es sich, öfter NEIN zu sagen. Denn: jeder braucht an den Feiertagen ein paar stressfreie Momente nur für sich.
Der Wunsch, an Weihnachten Nein zu sagen, kann viele Gründe haben. Vielleicht wollen Sie einfach stressfrei über die Weihnachtszeit kommen, Ihre finanziellen Mittel sparen oder sich einfach mit anderen Dingen beschäftigen. Egal, was es auch ist: Es ist Ihr gutes Recht, ein befreiendes „Nein, Danke!“ an jene Verpflichtungen auszusprechen.
Die wichtigste Regel: Sagen Sie nicht zu allem Ja und verteilen Sie Aufgaben
Das Wichtigste – aber gleichzeitig auch Schwierigste – ist definitiv nicht allem zuzusagen. Ja, es kann ziemlich verlockend sein, an Weihnachten alles mitzunehmen, aber gleichzeitig sorgt das auch für maximalen mentalen Stress.
Wenn Sie beispielsweise dafür bekannt sind, das beste Weihnachtsessen auszurichten, wird es Ihrem Umfeld ziemlich leicht fallen, einfach wieder davon auszugehen, dass der Stress am Heiligen Abend erneut an Ihnen kleben bleibt. Schließlich ist das jedes Jahr so. Aber wieso? Der Standort des Weihnachtsessens darf doch auch einfach mal variieren. Wenn es also heißt: „Feiern wir dieses Jahr wieder bei euch, oder?“ Dann scheuen Sie sich nicht vor einem: „Nein, dieses Jahr würden wir uns freuen, wenn wir einfach mal Gast sein dürfen.“
Es kostet zwar etwas Überwindung, so etwas auszusprechen, doch am Ende wird es sich unglaublich erlösend anfühlen. Es gilt aber auch andersherum: Sie möchten nicht jeder Einladung zusagen? Dann machen Sie es nicht! Sie sind nicht verpflichtet, überall vorbeizuschauen, wenn Sie sich nicht danach fühlen.
Das Gleiche gilt für Geschenke: Wenn Sie schon daran gewöhnt sind, jedes Jahr ALLE Besorgungen für Familie und Umfeld zu erledigen, dann sprechen Sie es an, sagen Sie nicht gleich Ja, wenn der Weihnachtseinkauf ansteht. Auch wenn Sie nichts sagen, ist es für manch einen ein stillschweigendes Ja. Verteilen Sie die Aufgaben lieber auf Ihr Umfeld. Und wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Umfeld das nicht ebenso gut kann wie Sie, dann schreiben Sie Listen, verteilen Sie Aufgaben nach Ihrem Geschmack. Natürlich ist das auch wieder Mehrarbeit, aber so können Sie langsam und schleichend lernen, all das abzugeben und nicht mehr den ganzen Stress auf den eigenen Schultern lasten zu lassen.
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Kein Stress mehr an Weihnachten: Sie dürfen auch mal schwindeln
Manchmal kann „Nein“ sagen, auch bedeuten, etwas zu schwindeln. Denn wenn Sie jedes Weihnachtsfest auch die jenen sehen müssen, die Sie nicht einmal mögen, einfach weil Weihnachten ist, dann haben Sie auch das Recht einfach zu schwindeln (vorausgesetzt es betrifft nicht ihr engstes Umfeld!). Sagen Sie den Cousins und Cousinen, die Ihnen jedes Jahr ihre fragwürdige politische Meinung aufdrängen möchten, dass Sie diese Weihnachten einen Kurztrip in den Schnee geplant haben. Das ist ein sehr höfliches Nein und Sie können die Zeit, die Sie dadurch freigeschaufelt haben, mit dem verbringen, was sie glücklich und zufrieden macht.
Schützen Sie Ihre eigenen emotionalen Grenzen und sagen Sie Nein
Oftmals nimmt man sich diese Entschlossenheit vor, kann sie dann aber nicht so gut umsetzen. Sagt man erst Nein, nimmt man dann doch langsam wieder vermeintliche Kleinigkeiten an, die am Ende zu einem großen Stressfaktor werden. Achten Sie bewusst darauf! Lassen Sie sich nicht überreden, wenn Sie Ihre Entscheidung bereits getroffen haben und planen Sie über die Weihnachtstage (und davor) bewusst Slots für Me-Time ein. Falls Sie aber merken, dass Ihnen das doch zu langweilig wird, können Sie Ihre Meinung selbstverständlich noch ändern, doch hören Sie dafür genau in sich hinein und fragen Sie sich: „Schaffe ich das? Möchte ich das? Wie werde ich mich danach fühlen? Ausgelaugt oder beseelt?“
Egal, wie Sie sich entscheiden, schauen Sie, dass Sie sich dabei gut fühlen. Es geht dabei nicht nur um Ihren inneren Frieden, sondern auch um Ihre Gesundheit. Denn Stress macht krank. Also: Gehen Sie einen Schritt zurück, wenn es sein muss, dafür können Sie dann im neuen Jahr zwei Schritte voraus sein!
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Sprechen Sie mit Ihren Liebsten über Ihre Gefühle
Die Menschen, die Sie lieben, wünschen sich nur das Beste für Sie. Also scheuen Sie sich nicht, mit Ihren nahestehenden Personen über Ihre Empfindungen und Ihren Wunsch nach einem kräftigen Nein zu sprechen. Sie werden es verstehen. Meist malt man sich diese Art von Gespräch immer schlimmer aus und stoßt am Ende auf Verständnis. Probieren Sie es aus!
Die Zeit nach Weihnachten kann zu Entlastungsdepressionen führen
Um sich vor Augen zu führen, welche negativen Folgen der Stress an Weihnachten haben kann, lassen sich die Entlastungsdepressionen nennen, die oftmals auch in Verbindung mit der Weihnachtszeit entstehen. Häufig fallen diejenigen, die für das Weihnachtsfest ALLES gegeben haben, danach in eine Art „psychisches Loch“ – das hängt mit der Hormonausschüttung des Körpers zusammen. Psychologen beschreiben die Entlastungsdepression als typische Begleiterscheinung, die mit der Entlastung infolge einer anstrengenden Zeit einhergeht.
Wenn sich also jemand sehr viel Mühe mit dem Weihnachtsfest gemacht und sehr viel Energie dafür gegeben hat, kann das Gefühl danach deprimierend sein. Vor allem Frauen fragen sich dann, ob all die Arbeit überhaupt wertgeschätzt wurde. Manchmal fallen Sie dann in ein Loch, da die wochenlange Beschäftigung plötzlich vorbei ist – folglich tritt die Enttäuschung ein. Diese Phase geht meist schnell wieder vorbei, wenn neue Aufgaben gefunden werden, aber es beschreibt ziemlich gut, was das ständige Ja-sagen an Weihnachten mit der Psyche machen kann.
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Haben Sie kein schlechtes Gewissen
Zuletzt sei gesagt: Sie sind nicht der Weihnachtsmann und auch nicht die Weihnachtsfrau. Ihre Aufgabe ist es nicht, den Dezember voller Arbeit zu verbringen, um alle anderen glücklich zu machen. Natürlich ist ein tolles Weihnachtsfest wunderbar, doch Sie sind nicht allein dafür verantwortlich!