
27. Februar 2025, 13:37 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nelly Furtado hat eine Weile gebraucht, um sich wieder in der Öffentlichkeit zu zeigen. Anfang der 2000er-Jahre startete sie mit Hits wie „Say It Right“ und „Maneater“ durch. Auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung der kolumbianischen Sängerin Karol G performte Furtado jetzt ersteren Song – doch statt ihrer musikalischen Darbietung wird vor allem ihr Körper bewertet.
Sie hätte in der Nacht kaum selbstbewusster wirken können: Mit Live-Band im Hintergrund schmieg sich Nelly Furtado an ihren Mikrofonständer und fuhr mit den Händen sinnlich an ihren Kurven entlang. Die Botschaft der 46-Jährigen ist klar: Ich spüre mich und fühle mich in meiner Haut wohl! Trotzdem gönnen ihr in den Kommentaren des Instagram-Posts von „Billboard Latin“ nicht alle das gesunde Selbstbewusstsein.
Übersicht
Nelly Furtado heute – selbstbewusst trotz Kritik
Bei der Veranstaltung, auf der Nelly Furtado mit ihrem Hit „Say It Right“ für ein musikalisches Highlight sorgte, ging es um die Unterstützung von jungen Frauen und Mädchen. Superstar Karol G gründete die „Con Cora Foundation“ mit dem Ziel, Geschlechtergleichheit durch Bildung als Grundlage für die Entwicklung von Frauen in einkommensschwachen Verhältnissen zu fördern.

Als „Billboard Latin“ kurz nach der Spendenaktion der Stiftung ein Video des Nelly-Furtado-Auftritts hochlud, wurde einem schnell bewusst, dass der Kampf gegen Sexismus noch lange nicht vorbei ist. In ihrem eng anliegenden, hautfarbenen Kleid mit schwarzen Punkten fühlte sich die kanadisch-portugiesische Musikikone sichtlich wohl, was in den Videoreaktionen auch für Unverständnis sorgt.
Zwischen „gesund“ und „krank“ – Hasskommentare zu Körpergewicht
„Na ja, gesund ist sie auf jeden Fall!“, lautet einer von vielen spöttischen Kommentaren unter der Aufnahme von Nelly Furtados Auftritt. „Vielleicht hat sie ja eine Erkrankung oder es sind Nebenwirkungen eines Medikaments! Ganz schön krass“, schreibt eine Instagram-Userin. Eine andere maßt sich an, Nelly Furtados Körper als ungesund zu beurteilen: „Ja, sie ist eine wunderschöne Frau, aber das ist nicht mehr gesund. (…) Außerdem hat sie Shapewear an. Es geht mich eigentlich nichts an, aber ich halte es für wichtiger, Menschen zu motivieren als ihnen Komplimente fürs Kranksein zu machen“.
Die Liste an fiesen Bemerkungen ist lang. Ebenfalls vorhanden: Kommentare, die nett gemeint sind, jedoch einen faden Beigeschmack haben. „Sie ist wunderschön, allerdings hätte der Stylist ihr ein komplett schwarzes Kleid zuteilen sollen“, bemängelt eine Nutzerin den Look. Eine andere Instagram-Userin nimmt die von zur Gewichtsabnahme entfremdete Diabetesspritze in den Blick: „Immerhin ist hier kein Ozempic im Spiel“. „Das ist die einzige Künstlerin, der ihr Äußeres egal ist und sie sieht unvergleichlich schön aus“, kommentiert eine Weitere. Dass Furtado ihr Äußeres alles andere als egal ist, hat sie zuletzt durch einen Post im Bikini bewiesen. Hier wurde klar, wie sehr sie sich mit ihm auseinandersetzt – und zwar auf bemerkenswert gesunde Art und Weise.
Body-Positivity-Post Anfang des Jahres: Furtado nahm Stellung
Hier postete sie ein Bild von sich im Bikini und präsentierte ihren halbnackten Körper samt Orangenhaut und Besenreisern. In der Beschreibung der Fotoreihe plädierte sie für Selbstakzeptanz und sprach über den ästhetischen Druck, dem man in der Show-Branche ausgesetzt sei. Von unrealistischen Schönheitsstandards solle man sich nicht beeinflussen lassen, es sei wichtig, Individualität zu feiern. Das Posting ist im Profil der Sängerin „gepinnt“ (Stand: 27. Februar 2025), was bedeutet, dass er immer an erster Stelle innerhalb ihrer Social-Media-Beiträge steht.

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Nelly Furtado heute – am lautesten sind Komplimente
Glücklicherweise sind die positiven Kommentare unter dem Beitrag der Spendenaktion letztlich am lautesten. Viele Fans bewundern Nelly Furtado für ihre Stimme, die fast zwanzig Jahre nach Veröffentlichung von „Say It Right“ ihren Glanz nicht verloren hat. Außerdem schreibt der Sänger Mauro Castillo: „Nelly strotzt nur so vor Energie! Talentiert, sozial engagiert und stets wunderschön“. Eine Nutzerin spricht deutliche Worte: „Welch‘ primitive Gesellschaft, in der wir leben, die bei der Performance einer Sängerin allein den nicht heteronormativen Körper und das Outfit kritisiert. Wir befinden uns wohl noch in der Steinzeit …“