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Schluss mit Girlboss?

Warum der „Soft Girl“-Trend gut für unser mentales Wohlbefinden ist 

Der „Soft Girl“ Trend sorgt dafür, dass wir uns endlich wieder um unser mentales Wohlbefinden kümmern!
Der „Soft Girl“ Trend sorgt dafür, dass wir uns endlich wieder um unser mentales Wohlbefinden kümmern! Foto: Getty Images
Desireé Oostland
freie Autorin bei STYLEBOOK

26. Oktober 2023, 14:06 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Es gab eine Zeit, da fühlte man sich als Frau fast schon dazu verpflichtet, der Definition eines „Girlboss“ zu entsprechen. Das bedeutete, sich mit viel Arbeit, viel Sport, viel Verantwortung und jeder Menge anderer Buzzwords zu brüsten. Heute steht hingegen die „Soft Girl“-Ära im Vordergrund. STYLEBOOK erklärt, was dahintersteckt.

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Wenn man ein Emoji finden könnte, der zu einem „Soft Girl“ passt, dann wäre es wohl das Wolken-Emoji. Und wenn die Emojis ein neues Update bekommen würden, dann müsste es eine rosafarbene Wolke sein, ganz im Sinne der „Soft Girl“-Ära. Denn Soft Girls, ein Trend, der besonders bei Gen Z absolut begehrt ist, sind weich, sind ruhig, leben die sanfte Seite des Lebens voller romantisierter Situationen.

Was ist ein „Soft Girl“?

„Soft Girl“ steht als Definition für feminin, romantisch, selbstbewusst, weich. Und auf TikTok und Instagram laden immer mehr junge Frauen, gerade jetzt während der kälteren Jahreszeit, Videos mit der Aufschrift „In my Soft Girl Era“ hoch, auf denen sie Folgendes zeigen:

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Wie sie durch das Laub tanzen, wie sie verträumt mit Kabel(!)kopfhörern im Ohr durch die Gegend blinzeln, wie sie ihren Matcha neben ihr Buch abstellen, wie sie ihr Smartphone weglegen und ihre Slipper schlüpfen, wie sie sich ganz in Weiß kleiden und eine passende Schleife ins Haar binden, wie sie ihren Teddybären aus der Kindheit tätscheln, wie sie den Feierabend im Bett oder auf der Couch genießen und dabei die Piano-Playlist auf Spotify auswählen, wie sie mit (jetzt größeren und fast Kopf-bedeckenden Kopfhörern) im Wald spazieren und danach die gesündeste Bowl aller Zeiten zubereiten, wie sie Kerzen anknipsen. Und so weiter.

Wie bei jedem Trend ist auch dieser mit einem kleinen Augenzwinkern zu betrachten, aber eben nur mit einem kleinen, denn: Der Soft Girl Trend ist eine Art Gegenbewegung zu dem „Girl Boss“-Trend, der in manchen Lagen des Lebens schon gefährlich wurde.

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Girl Boss vs. Soft Girl

Vor einigen Jahren sahen die Reels nämlich noch anders aus. Es ging vordergründig um das „Girl Boss“ sein, was so viel bedeutete wie: viel arbeiten, viel schaffen, viel kaufen, viel besitzen. Und dadurch schlussendlich viel Ärger mit dem eigenen Körper, denn das Wohlbefinden konnte schnell darunter leiden.

Die Videos waren eher dunkel, zeigten Outfits für einen „16-Stunden-Tag“ auf der Arbeit, woraufhin die Kommentare schrieben: „Wow, du bist so eine Macherin!!!!“. Besonders die 20er wurden oftmals von selbst ernannten Social Media Coaches mit gefährlichen Ratschlägen unterlegt, wie: „Arbeite in deinen 20ern bis dir alles wehtut, dann musst du ab 30 nicht mehr arbeiten“. Äh, ok. Das mag für viele funktionieren, doch nicht jede Frau ist dafür gemacht.

Und jene, die es sich nicht zur Lebensaufgabe gemacht haben, für immer 16 Stunden am Tag zu arbeiten oder eben nicht ihre Leidenschaft zu einem Job machen konnte, fühlten sich von diesem Trend unter massivem Druck gesetzt. Es brachte nahezu eine toxische Kultur mit sich, dass plötzlich jede junge Frau das Gefühl bekam, sich früh selbstständig machen zu müssen und sich nie auch mal entspannen zu dürfen. Da steuert die aktuelle „Soft Girl“-Ära gegen. Sie sorgt dafür, dass das innere Wohlbefinden den vordergründigen Platz bekommt, den es verdient, nein, den es benötigt!

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Was macht den „Soft Girl“-Trend aus?

Ein „Soft Girl“ zu sein, bedeutet keineswegs, nicht zu arbeiten und den ganzen Tag auf den Wolken-Emojis zu schweben, während man an dem Strohhalm der Unbekümmertheit nuckelt. Es bedeutet viel mehr, auch die sanfte und weiche Seite zu erklimmen und sich von einer wahrlich toxischen Kultur zu distanzieren.

Denn auch, wenn Generation Boomer uns gern suggeriert, sie hätte so viel mehr gearbeitet und die neuen Generation wäre faul, müssen wir uns auch von diesem auferlegten Druck distanzieren. Heute liegt der Maßstab ganz woanders, die ständigen Vergleiche sind erschöpfend, die Anforderung und der damit einhergehende Druck sind unvergleichlich und manche zerbrechen darunter.

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Soft Girl: Die Ruhe im Alltag finden

Die Soft Girl Ära zeigt uns, dass es auch in Ordnung ist, die ruhige Seite des Lebens zu leben. Nach der Arbeit nicht noch weiter zu arbeiten, sondern sich der wichtigen Regeneration hinzugeben. Nicht jeden Tag um 5 Uhr morgens ins Fitnessstudio rennen zu müssen, um der Illusion eines perfekt intakten Lebens nachzujagen, sondern auch mal zu entschleunigen. Denn der Fokus im Leben ist für jeden Menschen unterschiedlich. Für die einen ist es die Familie, für die anderen die Arbeit, aber für andere ist es die Selbstliebe, die viel zu lang hinten anstehen musste.

Am Ende geht es doch darum: Leben wir so, dass wir morgens mit einem guten Gefühl aufwachen? Denn die unterschiedlichen Lebensrealitäten lassen sich nicht wie Schablonen auf andere legen. Die einen sind die geborene „Girl Bosses“, die wir anfeuern, die anderen sind ihr ganzes Leben eine Art „Soft Girl“, die wir ebenso bejubeln. Hauptsache, es fühlt sich am Ende aufrichtig, authentisch und vor allem gut an.

Themen Mental Health
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