7. November 2023, 11:07 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Nach außen zeigen viele Influencerinnen und Stars stets die heile Welt in den sozialen Netzwerken. Schlechte Tage oder Schattenseiten werden selten thematisiert. GNTM-Siegerin Stefanie Giesinger macht das bewusst nicht und zeigte sich vor wenigen Tagen traurig auf Instagram.
Triggerwarnung: In diesem Artikel geht es um Depression.
Seit ihrem GNTM-Sieg 2014 führt Stefanie Giesinger ein Leben in Saus und Braus. Neben einer Modelkarriere ist sie heute hauptsächlich als erfolgreiche Influencerin tätig und hat mehr als fünf Millionen Follower auf Instagram (Stand 7. November 2023). Dort zeigt sie sich meistens gut gelaunt und nimmt ihre Fans mit in ihren turbulenten Alltag. Doch vor wenigen Tagen sah man Giesinger aufgelöst und weinend in ihrer Instagram-Story.
Stefanie Giesinger spricht über ihre mentale Gesundheit
Einen Tag zuvor besuchte Stefanie Giesinger noch eine Preisverleihung und konnte sogar einen Preis mit nach Hause nehmen. Trotz dieser schönen und positiven Erlebnisse vergoss das Model einen Tag später einige Tränen. So zeigte sie sich auch in ihrer Instagram-Story und schrieb dazu: „Hinter der Schönheit der gestrigen Preisverleihung kämpfte ich mit wiederkehrenden Panikattacken und Angstzuständen. Ich möchte diesen echten Moment mit euch allen teilen – um zu zeigen, dass wir selbst inmitten der Feierlichkeiten mit Kämpfen konfrontiert sein können. Es ist okay, nicht okay zu sein. Unsere Schwächen machen uns menschlich und schmälern nicht unsere Leistungen.“
Sie will anderen Mut machen
Sich so vor Millionen Instagram-Usern zu öffnen, ist auch für Stefanie Giesinger nicht immer einfach. Doch sie hat sich dafür entschieden, um anderen Betroffenen Mut zu machen. „Es fällt mir nicht immer leicht, offen über meine mentalen Probleme zu sprechen, aber wenn ich die Kraft und den Mut finde, darüber zu sprechen, was ich durchmache, spüre ich, dass es etwas ist, das uns alle miteinander verbindet. Ich hoffe, dass ich jemandem helfen kann, sich mit dem, was er durchmacht, weniger allein zu fühlen, indem ich meine Verletzlichkeit akzeptiere.“
„2020 war für mich das schlimmste Jahr meines Lebens“
Es ist nicht das erste Mal, dass Stefanie Giesinger so offen mit vermeintlichen Tabuthemen umgeht. 2022 sprach sie über eine Depression, mit der sie zu kämpfen hatte. „2020 war für mich das schlimmste Jahr meines Lebens. Ich hatte Depressionen. In der Phase habe ich die ganze Zeit Antidepressiva genommen“, so die 27-Jährige im Interview mit dem Magazin „Emotion“.
Stefanie bezeichnet sich selbst als „People Pleaser“, also ein Mensch, der den Druck verspürt, Erwartungen anderer erfüllen zu wollen. Sie wollte allen Lebenslagen gerecht werden und gesteht sich heute ein: „Ich bin einfach nur noch durch mein eigenes Leben gerannt und habe mich dabei verloren.“
Stefanie über den Druck auf Instagram
Obwohl Instagram für sie als Influencerin ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist, musste sie in dieser Zeit feststellen: „Instagram war für mich lange ein negativ behafteter Ort.“ Der Druck, sich immer perfekt zu inszenieren, obwohl es in ihr drin ganz anders aussah, belasteten sie sehr. Schon vor einigen Monaten erklärte sie in der „Glamour“, sie habe „im Flieger, Zug oder Auto geweint und lächelnd vor der Kamera gestanden“.
Nur eine Therapie konnte ihr helfen
Giesinger wusste, dass sie handeln muss und erklärte: „Da herauszukommen, ging nur mit Therapie!“ Die Therapie half ihr, ihren Arbeitsalltag zu überdenken und neu zu strukturieren. Heute sei ihr bewusst: „Ich habe gemerkt, dass ich nicht mit Social Media aufhören, sondern daran arbeiten muss, wie ich die Bewertungen aufnehme. Mit Kritik muss ich in jedem Job umgehen.“
In diesem Zug trennte sich Giesinger von ihrem alten Management und wird nun von ihrer besten Freundin Leni gemanagt. Gemeinsam entscheiden die beiden Frauen bedacht, welche Jobangebote sie annehmen und, dass es auch in Ordnung ist, Angebote abzulehnen. „Wir handeln aus dem Herzen, arbeiten nur noch mit Menschen zusammen, die unsere Werte teilen und sind glücklicher denn je“, berichtete sie. Mit dieser Entscheidung sei sie mehr als happy: „Ich fühle mich extrem frei und habe das Gefühl, richtig erwachsen geworden zu sein.“
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