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Experten im Gespräch

Warum die Wechseljahre längst kein Tabuthema mehr sind

Salma Hayek
Tabuthema? Von wegen! Schauspielerin Salma Hayek spricht offen darüber, was die Wechseljahre mit ihren Brüsten gemacht haben – und sie ist nicht die einzige. Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion

2. April 2022, 17:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Hitzewallungen, Schweißausbrüche, veränderte Brüste: Die Menopause kommt gleich mit einer ganzen Reihe von Symptomen und Beschwerden. Doch während früher nicht viel darüber gesprochen wurde, sind die Wechseljahre mittlerweile kein Tabuthema mehr – auch Stars berichten offen über ihre Erfahrungen. Nach Ansicht einer Ärztin gibt es dafür einen einfachen Grund.

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Hollywoodstar Salma Hayek (55) erklärte in einem Interview kürzlich ihre großen Brüste mit ihrer Menopause. Die ehemalige First Lady Michelle Obama (58) sprach in einer Folge ihres Podcasts über ihre Wechseljahren und sagte, es sei „als hätte jemand in mir den Ofen hochgedreht.“ Ebenso spielt das Thema in der Neuauflage von „Sex and the City“ – „And Just Like That“ – eine Rolle. Keine Frage, die Menopause ist mittlerweile nicht mehr nur im Behandlungszimmer beim Arzt ein Thema, über das offen gesprochen wird.

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Warum Frauen jetzt über Wechseljahre sprechen

Die praktizierende Gynäkologin und Präsidentin der Deutschen Menopause Gesellschaft Katrin Schaudig bestätigt den Eindruck, dass die Wechseljahre gesellschaftsfähiger geworden sind. „Es ist ein gewisser Ruck in der Gesellschaft da, wodurch sich Frauen nicht mehr so für ihre Wechseljahre schämen, sondern eher sagen: ‚So what, dem will ich mich nicht beugen’“, so die Expertin. Es gibt laut Schaudig aber noch einen anderen, ganz banalen Grund: „Die Baby-Boomer sind jetzt in dem Alter. Das ist die größte Menge an Frauen in der Bevölkerung. Das macht also einfach die schiere Masse.“

Alter Vorurteile bleiben bestehen

Trotzdem sei die Gleichung ‚Sie hat die Wechseljahre, sie ist jetzt alt‘ immer noch nicht ganz abgelegt worden. Die Aussage verliere aber zunehmend an Schrecken, so Schaudig. Aber warum besteht dieser Gedanke in Zeiten von Tampon-Werbungen, in denen das Blut nicht mehr blau, sondern rot ist, und dem Boykott pinker Latex-Handschuhe zur Entsorgung von Menstruationsartikeln überhaupt noch? „Im Gegensatz zur Menstruation, die mit Weiblichkeit und Fruchtbarkeit verbunden wird und damit in der Gesellschaft akzeptiert ist, erinnern die Wechseljahre an eine Vergänglichkeit“, weiß Diana Helfrich, Pharmazeutin, Wissenschaftsjournalistin und Autorin des Buches „Wechseljahre – Ich dachte, ich krieg‘ das nicht!“.

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Die Rolle der sozialen Medien

Helfrich sieht eine neue Offenheit gegenüber den Wechseljahren insbesondere auch in den sozialen Medien. Dadurch könnten sich Frauen über ihre Erfahrungen austauschen und vernetzen und das schwappe ihrer Ansicht nach auch ins echte Leben über. Laut Klaus Doubek, dem Präsidenten des Berufsverbandes der Frauenärzte e.V. (BVF), ist das Internet auch der ideale Raum, um sich über persönliche und insbesondere schambesetzte Fragen auszutauschen. „Die Möglichkeit der anonymen Kommunikation und der damit verbundenen Reduktion von Stigmatisierung dürfte grundsätzlich der Offenheit zuträglich sein“, so der Experte.

Mit Material von dpa

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