5. Juli 2024, 5:59 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Haben Sie schon einmal von der sogenannten Sonnenallergie gehört? Bei etwa zehn bis zwanzig Prozent der Bevölkerung treten bereits nach nur kurzer Sonneneinstrahlung Hautreaktionen auf, die zum einen schmerzhaft sein können und obendrein auch noch unschön aussehen. Ursachen, Behandlung und Prävention dieser Hautreaktion, erklärt Ihnen STYLEBOOK.
Sonnenallergie-Geplagte kennen das: Besonders im Sommer kann die Stärke der Sonneneinstrahlung schmerzhafte Auswirkungen bedeuten. Genau genommen ist die polymorphe Lichtdermatose (PLD) aber keine echte Allergie, sondern eine Hautreaktion nach dem Sonnenbad. Durch das Sonnenlicht verändert sich die Haut, was sich oftmals in Form von quälenden Pickelchen, Quaddeln oder roten Flecken äußert.
Übersicht
Verschiedene Formen der Sonnenallergie
Die polymorphe Lichtdermatose ist die häufigste, aber nicht die einzige Form der Sonnenallergie. Des Weiteren gibt es phototoxische Hautreaktionen, wie die Wiesengräser-Dermatitis und die Mallorca-Akne. Hierbei ist die UV-A-Strahlung in Kombination mit Faktoren, wie etwa der Nutzung fetthaltiger Sonnencremes, für eine sonnenallergische Hautreaktion verantwortlich. Weitere Formen sind photoallergische Hautreaktionen und Lichturtikaria. Diese Formen der Sonnenallergie sind jedoch seltener und die Ursachen dafür nicht bekannt.
Beeinträchtigte Zellen als Grund für Sonnenallergie
Genaue Gründe dafür, dass Ihre Haut plötzlich allergisch auf die Sonne reagiert, wenn Sie ihr ausgesetzt waren, gibt es in der Forschung nur wenige. Sicher ist aber, dass die UV-A-Strahlung entweder allein oder in Kombination mit weiteren Faktoren wirkt und die funktionellen Prozesse in der Haut anders als gewohnt ablaufen. Forscher gehen davon aus, dass die Abwehrmechanismen der Zellen von Betroffenen beeinträchtigt sind. Die durch die UV-A-Strahlung freigesetzten Radikale können deshalb nicht neutralisiert werden. Die Folge: Ihr Immunsystem reagiert bei Sonneneinstrahlung zeitverzögert mit Symptomen einer Sonnenallergie.
4 Tipps, der Sonnenallergie vorzubeugen
Es ist gut möglich, dass Sie in diesem Jahr das erste Mal mit einer Sonnenallergie zu tun haben, obwohl Sie sich immer zu den Sonnenanbeterinnen zählten. Sonnenallergie kann nämlich plötzlich auftreten und erst recht dann, wenn die Haut auf einmal und dann lange der prallen Sonne ausgesetzt war. Die folgenden vier Tipps sollten also stets beachtet werden, um einer Sonnenallergie vorzubeugen.
Die Haut sorgsam an UV-Strahlung gewöhnen
Die kalte und dunkle Jahreszeit ist vorbei, der Frühling da und die Sonne zeigt sich langsam von ihrer besten Seite. Toll fürs Gemüt, aber genau in dieser Übergangsphase ist auch Ihre Haut plötzlich starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Damit Ihr Körper nicht überreagiert und die sonnenallergischen Symptome zurückbleiben, sollte Sie Ihre Haut vorsichtig an die UV-Strahlung gewöhnen. Verbringen Sie deshalb vorerst nur wenige Minuten in der Vor- oder späten Nachmittagszeit in der direkten Sonne. Somit lassen Sie Ihrer Haut ausreichend Spielraum, um sich einzugewöhnen.
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Sonnenbäder in der Mittagssonne meiden
Im Grunde sollte die starke Mittagssonne grundsätzlich gemieden werde, da die UV-Strahlung der Sonne dann und besonders in den Sommermonaten zu stark ist. Um einer Sonnenallergie vorzubeugen, sollten Sie deshalb im Zeitraum von 11 Uhr bis 15 Uhr direkte Sonneneinstrahlung meiden.
Den richtigen Sonnenschutz verwenden
Der richtige Sonnenschutz ist das A und O! Bevor es ans Sonnenbad geht, sollten Sie immer eine ausreichende Menge Ihrer schützenden Creme auftragen und regelmäßig nachcremen. Um jegliche Arten der Sonnenallergie zu vermeiden, greifen Sie idealerweise auf Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor zurück, der sowohl vor UV-A- als auch vor UV-B-Strahlung schützt. Für eine gute Verträglichkeit sollte er für sensible Haut geeignet und frei von Duftstoffen sein.
Lichtundurchlässige Kleidung tragen
Ob Sie nun ein Sonnenbad nehmen oder Ihren gewöhnlichen Alltag an der frischen Luft verbringen – schützen Sie vor allem dünne Hautstellen an Dekolleté, Schultern, Rücken, Händen und Waden mit lichtundurchlässiger Kleidung vor aggressiver UV-Strahlung. Je dunkler, desto undurchlässiger. Dünne Blusen oder eine lange Leinenhose bieten sich an warmen Sommertagen an. Den Kopf und das Gesicht schützen Sie am besten mit einem Sonnenhut oder einem Tuch.
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Sonnenallergie – was dagegen hilft
Wenn es bereits zu spät ist und Ihr Körper mit unangenehmen Rötungen, Juckreiz und/oder Schmerzen zu kämpfen hat, hilft nur eins: raus aus der Sonne! Und das nicht nur für eine halbe Stunde, sondern für den restlichen Tag und die nächsten zwei. Nur in diesem Fall kann sich der Körper und die Haut erholen und regenerieren. Bei schmerzhaften Symptomen können Sie betroffene Stellen mit einem feuchten Tuch oder einer kalten Dusche kühlen. Langanhaltende Rötungen und Pickelchen können mit entzündungshemmenden Salben versorgt und beruhigt werden.