31. August 2024, 15:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Es gibt verschiedene Faktoren, die beeinflussen können, wann die Wechseljahre (Fachbegriff: Klimakterium) beginnen. Heißt einerseits: Frau kann sie geringfügig herauszögern. Andererseits können verschiedene Umstände und Gewohnheiten einen etwas früheren Beginn der Wechseljahre begünstigen.
Eins vorab: Es soll in diesem Beitrag nicht darum gehen, den Beginn der Wechseljahre mit aller Kraft hinauszuzögern, sondern lediglich um Information. Das Klimakterium ist nichts Schlimmes – rund ein Drittel der Frauen nehmen die oft gefürchteten menopausalen Beschwerden gar nicht wahr. Und sollten Sie doch an Symptomen leiden, gibt es Möglichkeiten, diese zu lindern.
Wann die Wechseljahre einsetzen, ist von Frau zu Frau unterschiedlich – „normal“ ist alles zwischen dem 40. und 56. Lebensjahr, manche kommen aber auch schon mit Mitte 30 in die Prämenopause. Für den zeitlichen Beginn spielen genetische sowie äußere Faktoren eine gewisse Rolle, zuletzt auch der Lebensstil.
Übersicht
Faktoren, die die Wechseljahre hinauszögern können
Gesunde Ernährung
Der häufige Verzehr von fettreichem Fisch (z. B. Lachs, Makrele, Hering) mit seinen gesunden Omega-3-Fettsäuren kann die Wechseljahre ein wenig hinauszögern. Ähnliches trifft auf Hülsenfrüchte zu. Das ist eines der Ergebnisse der „UK Women’s Cohort Study“ mit dem Thema Frauengesundheit. Die Verantwortlichen der Studie empfehlen Frauen weiterhin, sich gut mit Vitamin B und dem Spurenelement Zink zu versorgen. Dies gelingt am besten durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.
Antibabypille
Auch die Einnahme der Antibabypille kann den Eintritt in die Wechseljahre ein wenig aufschieben. Es werden Sexualhormone zugeführt, deren Produktion im Zuge der Wechseljahre zurückgehen. In der Folge sind oft dann, wenn es so weit ist, auch die typischen Wechseljahresbeschwerden weniger stark ausgeprägt.
Dennoch ist die Pilleneinnahme nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Das Hormonpräparat ist nicht ganz frei von Nebenwirkungen. Unter anderem steigt mit jedem Jahr das Risiko einer Thrombose, wenn auch geringfügig. Die Entscheidung, ob die Pilleneinnahme sich für Sie empfiehlt (und gegebenenfalls wie lange), sollte in enger Absprache mit Ihrem Gynäkologen getroffen werden.
Sport
Frauen, die schon in früheren Phasen ihres Lebens viel Sport getrieben haben, kommen etwas später in die Wechseljahre. Gleichzeitig beugen sie so bestmöglich Übergewicht vor. Mit zunehmendem Alter ändert sich der Grundumsatz im menschlichen Körper. Das bedeutet, dass im Ruhezustand immer weniger Energie verbraucht wird und es weiterhin schwerer wird, etwaiges Übergewicht wieder abzuarbeiten. Entsprechend ist es neben ausreichend Sport sinnvoll, seine Ernährung schon zeitig an den verringerten Kalorienbedarf in den Wechseljahren anzupassen.
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Faktoren, die frühe Wechseljahre begünstigen
Rauchen und Alkohol
Rauchen gehört zu den Gewohnheiten, die einen vorzeitigen Beginn der Wechseljahre begünstigen können. Grund dafür sind verschiedene Stoffe im Tabakrauch, die eine Verengung der Blutgefäße bewirken können. Deshalb kommen starke Raucherinnen bis zu drei Jahre früher in die Menopause (= die Phase der Wechseljahre, in der die Regelblutung ausbleibt).
Auch kann häufiger Alkoholkonsum dazu beitragen, dass Frauen früher in die Wechseljahre kommen. Und nach dem Beschreiten des Klimakterium schildern Betroffene, dass sie Wein und Co. weniger gut vertragen. Heißt: Der Kater fällt schlimmer und länger aus.
Gynäkologische Eingriffe
Verschiedene Eingriffe im Bereich der Eierstöcke und Gebärmutter können bewirken, dass bei den Betroffenen die Menopause um durchschnittlich ein bis zwei Jahre früher eintritt. Dies könnte mit einer verminderten Durchblutung und Sauerstoffversorgung der relevanten Geschlechtsorgane zusammenhängen.
Hoher Zucker- und Kohlenhydratekonsum
Der häufige Konsum von Kohlenhydraten und raffiniertem Zucker kann den Beginn der Wechseljahre vorverlegen – ebenso ein Ergebnis der „UK Women’s Cohort Study.“ Von den Teilnehmerinnen kamen diejenigen, die häufig etwa Reis und weizenhaltige Nudeln verzehrten, etwa eineinhalb Jahre früher in die Wechseljahre.
Frühe Pubertät
Junge Frauen, die ihre erste Monatsblutung im relativen jungen Alter von 11 Jahren hatten, kommen auch früher in die Wechseljahre. Dies hat ein Team von australischen, britischen, dänischen und schwedischen Forschern in Untersuchungen mit 50.000 Probandinnen ebenso unterschiedlicher Herkunft herausgefunden. Konkret soll die Wahrscheinlichkeit um 80 Prozent steigen, dass es bei besagten Frauen zu einer frühen Menopause im Alter zwischen 40 und 44 Jahren kommt. Bei einer ersten Periode mit 13 Jahren war dieses Risiko schon deutlich geringer.
Kinderlosigkeit
Die Studie ergab weiterhin, dass bei kinderlosen Frauen die Wahrscheinlichkeit früher Wechseljahre doppelt so hoch ist wie bei Müttern von mindestens zwei Kindern.