23. Mai 2023, 6:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Dichte, lange Wimpern sehen nicht nur wunderschön aus, sondern schützen uns auch davor, dass Schweiß oder Schmutzpartikel in die Augen gelangen. Werden sie weniger oder fallen gar komplett aus, kann das ernsthafte Ursachen haben. STYLEBOOK hat mit einer Dermatologin gesprochen.
Übersicht
Im Regelfall hat ein Mensch etwa 200 Wimpern im oberen Lidbereich. Oft merkt man erst beim Tuschen mit der Mascara, wenn sie weniger werden. „Wer erste Lücken feststellt oder täglich drei bis vier Wimpern verliert, sollte dringend ärztlichen Rat einholen“, sagt Dr. Alice Martin, Dermatologin und Mitbegründerin der Telepraxis Dermanostic. Was können Ursachen dafür sein, dass Wimpern ausfallen?
Entzündungen am Auge
„Alle Erkrankungen am Auge – beispielsweise ein Gerstenkorn oder eine Neurodermitis am Lid – können zu einem Ausfall der Wimpern führen“, erklärt Dr. Alice Martin. „Dann entzündet sich auch der Bereich, in dem die Wimpern wachsen.“ Wichtig sei, sich nicht ständig am Auge zu reiben und so Bakterien einzuschleppen, die eine weitere Infektion auslösen können.
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Allergische Reaktion
„Wimpern können auch in Folge einer allergischen Reaktion, z.B. auf die Inhaltsstoffe der Mascara oder des Abschminkproduktes, ausfallen“, weiß die Dermatologin. Besondere Vorsicht sei bei Kosmetika geboten, die im Ausland gekauft wurden und hierzulande nicht zugelassen sind. Die Ärztin warnt: „Hier können Wirkstoffe toxische Reaktionen auslösen und die Haut stark schädigen. Wer generell zu Allergien neigt, sollte besonders vorsichtig sein.“
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Dem Körper fehlen wichtige Nährstoffe
Ein Nährstoffmangel kann ebenfalls der Auslöser für den Verlust von Wimpern sein. Dr. Alice Martin rät, ausreichend Eisen, die Vitamine A und B sowie Biotin zu sich zu nehmen, die für gesunde Haut, Haare und Nägel besonders wichtig sind.
Oft fallen nicht nur die Wimpern aus
Darüber hinaus gibt es weitere Faktoren, die zu einem Verlust der Wimpern führen können. Dazu zählen bestimmte Medikamente wie beispielsweise Chemotherapeutika, die während einer Krebsbehandlung eingenommen werden. Dann fallen aber in der Regel nicht nur die Wimpern, sondern alle Körperhaare aus. Das ist auch bei Alopezie, einer seltenen Autoimmunerkrankung, der Fall. „Der Körper richtet sich hier gegen sich selbst und bekämpft die eigenen Haarzellen“, erläutert Dr. Alice Martin. Auch Stress könne einen Haar- und Wimpernausfall begünstigen. „Er löst bei vielen Menschen Schlafstörungen aus, die wiederum den Hormonhaushalt durcheinanderbringen“, erklärt die Dermatologin.
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Der Rat der Expertin: Schnell handeln, wenn Wimpern ausfallen
Je früher das Problem erkannt wird, desto schneller kann es angegangen werden – das trifft auch auf den Ausfall der Wimpern zu. Wichtig ist, ärztlichen Rat zu suchen und die Ursache abzuklären. „Meist kommt man ihr schnell auf die Schliche“, sagt Dr. Alice Martin. „Ist sie behoben, wachsen die Wimpern in aller Regel wieder nach. Erst wenn die tiefliegenden Stammzellen beschädigt werden, beispielsweise durch Verätzungen oder Verbrennungen, können Wimpern nicht mehr nachwachsen.“