21. Juni 2023, 5:47 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Feine, weiße Dehnungsstreifen an Oberschenkeln, Bauch, Beinen oder Po kennen wohl die meisten. Tatsächlich haben die kleinen Geweberisse ganz unterschiedliche Ursachen, sind aber völlig normal. Kann man ihnen trotzdem vorab entgegenwirken? STYLEBOOK fragte beim Dermatologen nach.
Dehnungsstreifen sind keinesfalls ein Anzeichen von Unsportlichkeit und stellen zudem absolut keine Seltenheit dar. Tatsächlich zeichnen sich die feinen Linien bei den meisten Frauen im Laufe des Lebens ab – und das unabhängig von einer Schwangerschaft, oder dem Körpergewicht.
Übersicht
Wie kommt es zu Dehnungsstreifen?
Schwangerschafts-, bzw. Dehnungsstreifen entstehen, wenn das Unterhautgewebe reißt – etwa, wenn man im Teenager-Alter schnell wächst oder der Bauchumfang sich in anderen Umständen rasant ausdehnt. Aber auch Po, Beine, Oberarme und Busen können die feinen Linien aufweisen. Die Ursache ist in der Regel ein schwaches Bindegewebe. Verändert sich der Körper deutlich innerhalb kurzer Zeit, dehnt sich die Haut zu schnell aus. In der Folge entstehen kleine Geweberisse.
Lassen sich Geweberisse vermeiden?
Die Antwort des Münchener Dermatologen Dr. med. Josef Pilz fällt eindeutig aus: „Leider nein“, so der Experte. „Auch vorbeugend lässt sich nichts machen.“ Anders als bei Cellulite, der man – zumindest ein Stück weit – vorbeugen kann, indem man etwa die Durchblutung fördert, die Lymphe anregt und das Bindegewebe unterstützt, lässt sich gegen Dehnungsstreifen nichts ausrichten. Auch Öl, das vermeintlich vorbeugend wirken soll, kann laut Dr. Pilz gar nicht bis in die unteren Hautschichten vordringen. Sein einziger Tipp für Schwangere: „Versuchen Sie Ihr Gewicht möglichst konstant zu halten und nach einer Schwangerschaft relativ bald wieder zu normalisieren, dann bilden sich die meisten Schwangerschaftsstreifen zurück.“
Tipps, um Dehnungsstreifen zu kaschieren
Wer sich dennoch an dem vermeintlichen Makel stört, kann den ein oder anderen Trick anwenden. Salben mit Vitamin A, die auch zur Pflege von Narben verwendet werden, helfen, die Sichtbarkeit der Risse zu reduzieren. Auch auf gebräunter Haut wirken die Streifen weniger präsent – ein guter Selbstbräuner kann hier also schon Abhilfe schaffen. Gleichzeitig sollte das Gewebe stets gut durchblutet werden, hier können Wechselduschen, leichte Massagen oder auch Microneedling unterstützend wirken.
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Dehnungsstreifen lieben lernen
Die eigenen Makel lieben lernen, ist zunächst immer leichter gesagt als getan. Dennoch ist es das wert. Dass Dehnungsstreifen auf keinen Fall ein Grund sind, sich zu schämen, beweisen ihre Ursachen, denn die feinen Linien tragen oftmals eine bedeutende Erinnerung mit sich. So können Ihre Dehnungsstreifen zum Beispiel eine starke Erinnerung an Ihre Schwangerschaft sein – und das ist durchaus eine körperliche Leistung, auf die man stolz sein kann! Und auch ohne Schwangerschaft gehören Dehnungsstreifen zu einem normalen Körper dazu, denn Wachstum, sowie Gewichtszu- und -abnahme sind Teil der natürlichen Veränderung des Körpers und kein Problem, welches behandelt werden muss.
Quelle
- Mit fachlicher Beratung von Dr. med. Josef Pilz, in München