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Was man wissen muss

Tattoo-Entfernung mit dem Laser – Methode, Kosten und Risiken

Zum Glück kann man peinliche Tattoo-Patzer heutzutage mit einem Laser entfernen – allerdings nicht immer problemlos
Zum Glück kann man peinliche Tattoo-Patzer heutzutage mit einem Laser entfernen – allerdings nicht immer problemlos Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion

10. Juli 2023, 6:18 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Arschgeweih, verhunzter Schriftzug, der Name des Ex-Freundes: Manchmal hat man sich am einst so heiß geliebten Tattoo schneller sattgesehen, als einem lieb ist – und es muss weg! Doch nicht jede Tätowierung kann problemlos weggelasert werden. So entscheidet unter anderem die Tattoofarbe, ob die Entfernung tatsächlich gelingt. STYLEBOOK spricht mit Experten und stellt Methoden, Kosten und Risiken einer Laser-Behandlung vor.

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Eigentlich sollte das Tattoo für immer und ewig die Haut schmücken. Eigentlich. Doch der eigene Geschmack verändert sich. Und manchmal ist der Partner, dessen Name den eigenen Oberarm ziert, längst passé, der Stil mittlerweile ein anderer, das Tattoo eine schlechte Erinnerung. Es muss also wieder weg. Möglich ist die Tattoo-Entfernung mithilfe eines Lasers – doch das ist gar nicht so einfach.

Viele Methoden der Tattoo-Entfernung sind veraltet und gefährlich

Früher wurden Tattoos abgeschliffen, bis sie nicht mehr zu sehen waren. Heute wird diese Methode nur noch selten angewendet. Denn dabei entsteht eine Wunde, die sich leicht entzünden und später zu Narben führen kann. Gleiches droht bei dem Verfahren, sich Milchsäure unter die Haut spritzen zu lassen – mit dem Ziel, Farbpigmente abzustoßen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät von dieser Methode ab. Auch das Ausschneiden von Hautgewebe durch einen Chirurgen birgt das Risiko einer Infektion mit Narbenbildung. „Diese Methode eignet sich nicht für große Tattoos und empfindliche Stellen mit sehr dünnem Gewebe an Armen und Beinen, das nur langsam heilt“, sagt Christiane Manthey von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Das gängigste Verfahren zur Tattoo-Entfernung ist eine Laser-Behandlung. Aber auch diese Methode ist alles andere als gefahrlos.

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So wird ein Tattoo mit dem Laser behandelt

Um ein Tattoo mithilfe eines Lasers zu entfernen, werden Lichtimpulse abgegeben, welche die Farbpigment in viele kleine Bruchstücke zersprengt. Diese werden über die Lymphwege abtransportiert. Da der Laser tief unter die Haut geht, entsteht eine Kruste, die erst nach bis zu drei Wochen vollständig abheilt. Die Laser-Methode ist sowohl bei klassischen Tattoos als auch bei Permanent-Make-up anwendbar.

Ist die Behandlung bei jedem Hauttypen möglich?

Grundsätzlich kann bei jedem Hauttypen eine Tattoo-Entfernung mit Laser durchgeführt werden. Allerdings ist die Laserentfernung leichter durchzuführen, je heller der Hauttyp ist. „Bei dunkleren Hauttypen besteht die Gefahr, dass sich nach der Behandlung an der Stelle des Tattoos helle Flecken bilden, die sich vom übrigen Hautbild deutlich abheben“, so Raulin.

Gefahren bei der Tattoo-Entfernung mit Laser

„Bei der Entfernung eines vielfarbigen Tattoos kommen mehrere Lasertypen kombiniert zum Einsatz“, erläutert der Facharzt für Dermatologie Prof. Christian Raulin von der Karlsruher Laserklinik. Die Laser werden aus kurzer Entfernung auf die Tätowierung gerichtet und geben einen kaum sichtbaren, aber sehr intensiven Lichtblitz ab. Dieser Lichtblitz dringt in die Haut ein und zertrümmert die Pigmente in unzählige Bruchstücke.

Dabei verlieren die Pigmente oft ihre Farbe. Ein Teil der Bruchstücke gelangt ins Lymphsystem und wird über Niere und Darm ausgeschieden. Das Problem: Ein anderer Teil bleibt im Körper. Wissenschaftler des BfR haben herausgefunden, dass diese Bruchstücke giftig oder krebserregend sein können. Sie entdeckten, dass bei der Laser-Behandlung von Pigment-Blau krebserregende Spaltprodukte wie Benzol und Benzonitril sowie das Zellgift Blausäure entstehen können. Werden großflächige Tätowierungen einer Laserbehandlung unterzogen, dann besteht die Gefahr, dass Konzentrationen entstehen, die zu Zellschäden in der Haut führen. „Auf solche Risiken muss bei der Beratung vor dem Eingriff ausführlich hingewiesen werden“, sagt Manthey.

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Wo kann ich eine solche Behandlung durchführen?

Die Behandlung darf seit Ende 2020 nur bei auf Laserbehandlungen spezialisierten und erfahrenen Hautärzten oder bei Fachärzten für Plastische und Ästhetische Chirurgie erfolgen, nicht in Kosmetiksalons. Zumindest theoretisch könnten sich in den Tattoos bösartige Hautveränderungen wie Melanome befinden. Solche Veränderungen kann nur ein Facharzt diagnostizieren. Soll das Tattoo mittels einer Laserbehandlung entfernt werden, sollte der Arzt für lasermedizinische Behandlungen qualifiziert sein. Das können zum Beispiel Absolventen des internationalen Weiterbildungsstudiengangs DALM (Diploma in Aesthetic Laser Medicine) sein.

Doch nicht jedes farbige Motiv kann man loswerden

Experten können nicht bei jedem Tattoo versprechen, dass es vollständig mit dem Laser entfernt werden kann. Denn bei vielfarbigen und großflächigen Tätowierungen ist das Weglasern oft nicht zu hundert Prozent möglich. Ein in Schwarz oder Rot gehaltenes Tattoo lässt sich laut Raulin in der Regel gut entfernen, machbar sind auch die Farbtöne Blau und Grün. Anders sieht es bei Gelb, Braun und Violett aus: „Diese Farben wird man in aller Regel nicht wieder los“, so Raulin.

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Tattoo-Entfernung mit Laser – schmerzhaft und teuer

Schmerzfrei ist die Tattoo-Entfernung mit dem Laser ebenfalls nicht. Vor einer Behandlung kann der Arzt eine Betäubungscreme auftragen. „Nach dem Lasern können sich an der betreffenden Hautpartie Narben zeigen“, erklärt Raulin. Diese Hautschäden sind aber nicht unbedingt eine Folge des Laserns. Sie können durch die Nadeln beim Tätowieren entstanden und durch die Farbe quasi übertüncht worden sein. Erst nach der Zerstörung der Farbpigmente via Laser werden sie dann sichtbar.

Beim Lasern rötet sich die Haut zunächst, beruhigt sich aber wieder. In Ausnahmefällen bildet sich Schorf. „In einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren stehen ungefähr 15 Behandlungen oder sogar mehr an“, sagt Raulin. Zwischen den einzelnen Sitzungen ist ein zeitlicher Abstand nötig, damit die Haut sich ausreichend regenerieren kann. Ruckzuck wird man ein ungeliebtes Tattoo also nicht wieder los.

Und billig ist es auch nicht: Pro Sitzung fallen – je nach Größe des Tattoos – zwischen 80 und 500 Euro an. Die Patienten bezahlen das selbst, nur in Ausnahmefällen kommt die Krankenkasse dafür auf. Wem die Kosten oder vielleicht auch die Risiken der Entfernung zu hoch sind, dem bleiben nur zwei Möglichkeiten: mit der Tätowierung weiterleben oder das alte Tattoo durch ein neues ersetzen.

Quelle

Themen Tattoo
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