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Lästiges Frauenproblem

Scheidenpilz erkennen und behandeln – Tipps von der Gynäkologin

Slipeinlage und Vaginalzäpfchen
Utensilien, die Frau bei der Behandlung eines Scheidenpilzes brauchen könnte: Vaginalzäpfchen und Slipeinlage Foto: iStock/Alexmia
Laura Pomer freie Autorin bei STYLEBOOK

8. Februar 2021, 11:57 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ein Scheidenpilz ist zwar extrem unangenehm, aber einfach und schnell zu behandeln. STYLEBOOK nennt die typischen Ursachen und Symptome der Infektion und erklärt, wie Frau sich im Akutfall verhalten sollte.

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Was ist ein Scheidenpilz?

Vaginalpilz wird meist vom Hefepilz „Candida albicans“ ausgelöst und ist kein „dramatischer“ Befund – wobei das manch eine Betroffene wohl nicht unterschreiben würde: Die Entzündung kann sich teilweise mit extremem Brennen und Jucken im Schritt bemerkbar machen, so dass Stillsitzen oder in Ruhe gehen schier unmöglich scheint. Für gewöhnlich weist auch eine auffällige Rötung der inneren und äußeren Schamlippen auf Scheidenpilz hin.

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So unangenehm er sich aber anfühlt, so harmlos ist er. Heißt: Er hinterlässt keine bleibenden Spuren, wenn seine Behandlung erfolgreich abgeschlossen ist. Diese sollte aber unbedingt erfolgen, da der Erreger für gewöhnlich nicht von selbst verschwindet.

Wie entsteht ein Vaginalpilz?

Dass in der Scheide Bakterien angesiedelt sind, ist ganz normal und auch wichtig. Auch der genannte Hefepilz kommt dort (für gewöhnlich in geringerer Menge) vor. Gerät die Intimflora aus dem Gleichgewicht, können sich die Pilze vermehren und eine Infektion auslösen. Mögliche Ursachen dafür können Hormonschwankungen sein, etwa im Rahmen einer Schwangerschaft, oder die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Antibiotika.

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Wiederholte Pilzinfektionen können auch mit Stress in Verbindung stehen, da er die Abwehrkräfte schwächt. Entsprechend sind Immungeschwächte und Vorerkrankte generell anfälliger. In manchen Fällen ist eine Ansteckung mit dem Hefepilz über Sexualkontakt möglich.

Scheidenpilz und Sex?

Manche Ärzte geben grünes Licht für Intimität trotz Scheidenpilz, andere warnen vor Ansteckung und empfehlen Verkehr allenfalls mit Kondom. Oralsex ist auf jeden Fall keine gute Idee, da eine Ansteckung über die Intim- und Mundschleimhaut als besonders wahrscheinlich gilt.

In den meisten Fällen erübrigt sich diese Diskussion aber ohnehin. Frauen, die unter einem akuten Scheidenpilz leiden, haben eher weniger Lust auf Sex – beziehungsweise Schmerzen, wenn sie es doch probieren.

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Wie wird Scheidenpilz behandelt?

Scheidenpilz ist einfach und schnell zu behandeln – mit sogenannten Antimykotika, also Anti-Pilzmitteln, die in Creme- oder Zäpchfenform über wenige Tage lokal angewendet werden. Denken Sie daran, Stoffe und Gegenstände zu reinigen bzw. entsorgen, die mit dem Pilz in Berührung gekommen sind, um eine erneute Infektion zu verhindern.

Vorsicht: Dem Impuls, zu kratzen, bloß nicht nachgeben! Der Scheidenpilz reizt die Schleimhaut sehr. Wenn Sie nun auch noch darauf herumreiben, kann sie aufreißen und somit verschiedenen Erregern die Pforten öffnen. Auch den Pilz selbst treiben Sie so noch tiefer in das angeschlagene Gewebe ein.

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Tipps, um eine Scheidenpilzinfektion zu vermeiden

1. Atmungsaktive Höschen

Synthetische Stoffe, in denen die Scheide schwitzt, sind wie ein Brutkasten für Keime verschiedener Art. Da Hefepilze sich in einem feuchtwarmen Milieu wohlfühlen und einfach vermehren, gilt es, auf luftdurchlässige Unterwäsche zu setzen.

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2. Vernünftige Intimpflege

Auch übertriebene Reinigung kann den pH-Wert der Scheidenflora durcheinanderbringen und somit Infektionen verschiedener Arten begünstigen. Waschen Sie Ihren Intimbereich deshalb nicht mit Seifen oder Duschgels, sondern besser mit klarem kühlen Wasser ­– oder allenfalls einem für diese Zwecke vorgesehenen Produkt (vom Gynäkologen). Wichtig ist es auch, den Wasserstrahl nicht direkt in die Scheide zu richten.

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3. Milchsäure-Kur vornehmen

Um die Scheidenflora zu stärken und somit vor einer Hefepilzinfektion zu schützen, empfehlen einige Ärzte Milchsäure-Kuren. Entsprechende Präparate (Cremes und/oder Zäpfchen) gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Die Maßnahme empfiehlt sich auch im Anschluss an eine erfolgreiche Pilzbehandlung.

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4. Auf einen gesunden Darm achten

Ist der Darm krank, können auch Scheide und Harnblase betroffen sein. Der Darm ist ein komplexes Organ, dessen natürliche Flora sich aus Millionen von Bakterien zusammensetzt. Um überleben zu können, benötigen die Mikroorganismen u.a. Ballaststoffe aus einer ausgewogenen Ernährung. Wie Sie Ihren Darm gesund halten können, erklären die Kollegen von FITBOOK.

5. Abwehrskräfte stärken

Treiben Sie Sport, essen Sie vitamin- und antioxidantienreich – alles, was Ihre Abwehrkräfte stärken kann, dient auch der Vermeidung eines Scheidenpilzes. Am besten vermeiden Sie auch körperlichen und seelischen Stress; das kann ja ohnehin nicht schaden.

Fachliche Beratung durch Univ. Prof. Dr. Doris Maria Gruber, Frauenärztin aus Wien.

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