12. Dezember 2023, 6:19 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Er fertigte praktische Koffer für wohlhabende Reisende und baute eine Firma auf, die auch lange nach seinem Tod für den Luxus „à la française“ steht. Der Franzose Louis Vuitton ist Namensgeber und Gründer der einer der heute bekanntesten Luxusmarken. Doch luxuriös waren dessen erste Jahre nicht gerade. STYLEBOOK schaut sich Louis Vuitton einmal genauer an.
Für viele modeinteressierte Frauen steht eine Tasche von Louis Vuitton auf der Wunschliste ganz weit oben. Und für einige von ihnen, erfüllt sich dieser Wunsch vielleicht auch zu Weihnachten. Aber was ist das Besondere an den Taschen aus Canvas, denn vor allem die Modelle mit dem LV-Monogram-Logo oder mit dem Damier-Canvas, sind besonders begehrt. Und was war eigentlich zuerst da?
Wer war eigentlich Louis Vuitton?
Von all dem Hype um Louis Vuitton, konnte der Namensgeber und Firmengründer Louis Vuitton nichts ahnen: Er wurde 1821 in einem kleinen Ort in Ostfrankreich nahe der heutigen Grenze zur Schweiz in einfache Verhältnisse geboren. Als Sohn eines Müllers und in einer Familie von Handwerkern lernte er von klein auf, mit den Händen zu arbeiten. Als Jugendlicher fing er eine Lehre bei einem renommierten Koffermacher in Paris an. Es war die Zeit der Dampfboote, Züge und Pferdewagen, und das Reisen wurde unter Wohlhabenden zum Trend.
Nach 17 Jahren beim Meister eröffnete Vuitton 1854 seine eigene Werkstatt in Paris und fertigte Handkoffer. Im Gegensatz zu den sonst üblichen bauchigen Reisegepäckstücken schuf er flache Reisekoffer, weil sie besonders gut stapelbar waren. Wenige Jahre später eröffnete Vuitton eine Werkstatt in Asnières-sur-Seine nördlich von Paris. Später folgten auch Geschäfte außerhalb Frankreichs.
1892 starb Vuitton und sein einziger Sohn George Vuitton führte das Erbe seines Vaters weiter. 1893 präsentierte er die Kollektion erstmals bei der Weltausstellung Chicago World’s Fair.
Damier-Muster ist das traditionelle Louis-Vuitton-Muster
Heute ist vor allem das ikonische LV-Monogram-Logo mit den Initialen des Gründers das Markenzeichen der Luxusmarke. Dabei wurde das erst viel später erfunden.
Vielen ist nicht bewusst, dass das Damier-Canvas, als das braun-beige Schachbrettmuster, einige Jahre vor dem Monogram erfunden wurde. 1888 erfand Vuitton das Damier-Canvas und ließ erstmals Koffer damit fertigen. Erst 1896 kreierte Georges Vuitton, also der Sohn von Louis Vuitton, das Monogram-Canvas, um sich vor Fälschungen zu schützen.
Das Sortiment von Louis Vuitton
Modeexpertin Leyla Neri vom Institut Français de la Mode in Paris bescheinigt dem Luxuslabel Louis Vuitton ein außergewöhnliches Erbe, das auf die Handwerkskunst seines Gründers zurückgehe. Es gebe eine Tradition der Funktionalität und der Verarbeitung, ein zeitloses und leicht minimalistisches Design. Auch heute wahre die Firma ein Stück weit seine DNA als Koffermacher.
Doch längst vermarktet Louis Vuitton nicht mehr nur klassisches Reisegepäck. Wer ein Faible für Luxuswaren hat, kann etwa auch Lautsprecherboxen, ein Golfset oder ein Fahrrad der Firma erstehen. Natürlich mit dem ikonischen Monogram-Muster.
Die Klassiker
Egal ob Shopper, Clutch oder Reisegepäck – bei Louis Vuitton wird jeder fündig. Und jedes Jahr kommen neue Modelle hinzu und ältere gehen aus dem Sortiment. Doch einige Taschen-Klassiker sind seit vielen Jahren Teil der Kollektion und haben eine spannende Geschichte. Die Alma, die Speedy und die Noe sind nur drei davon.
Das Modell Alma
So wie das Modell Alma heute aussieht, existiert sie seit 1992. Doch die Geschichte der Tasche geht bis in das Jahr 1901 zurück, die Steamer-Tasche kann als Vorfahre der Alma-Bag gesehen werden. Es wird sich außerdem erzählt, dass Coco Chanel höchstpersönlich eine Tasche bei Louis Vuitton in Auftrag gab, die der heutigen Alma-Tasche ähnelt. Bevor sie jedoch den Namen Alma erhielt, hieß sie Squire-Bag und Champs-Élysées.
Das Modell Speedy
Das Modell Speedy ist quasi die kleine Schwester der Reisetasche Keepall und wurde anfangs als Handgepäck für Frauen kreiert. Schauspielerin Audrey Hepburn wünschte sich für eine Reise nach Rom jedoch ein noch handlicheres Modell und so erschuf Louis Vuitton die Speedy 25 – bis heute eines der Erfolgsmodelle des Hauses.
Das Modell Noe
Die Noe ist eine ganz besondere Tasche, denn es ist die erste, klassische Handtasche im Sortiment und war eigentlich für den Mann gedacht. Denn ursprünglich wurde sie zum Transport von Champagner entworfen. In der Bucket-Bag finden fünf Champagnerflaschen ihren Platz, vier Flaschen stehen in der Tasche und eine wird kopfüber transportiert.
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Mehrere Preiserhöhungen im Jahr
Eine Tasche von Louis Vuitton ist eine Wertanlage, denn ähnlich wie Taschen von Hermès, steigt der Wert jährlich. Und so kann es sein, dass Sie, beim Wiederverkauf einer Tasche, nicht nur das damals bezahlte Geld wieder hereinbekommen, sondern sogar noch etwas dazuverdienen. Denn vor allem beliebte Modelle, Limited Editions und natürlich Klassiker sind begehrt und werden auf dem Resale-Markt zu hohen Preisen gehandelt.
Aber woran liegt das? Louis Vuitton ist dafür bekannt, gleich mehrmals im Jahr die Preise zu erhöhen und das teilweise im dreistelligen Bereich. Bis zu drei Preiserhöhungen setzt das Unternehmen im Jahr an. Besonders begehrte Modelle erhalten daher eine höhere Preiserhöhung, als weniger begehrte Modelle. So kann es sein, dass eine 2023 gekaufte Tasche im nächsten Jahr im Laden 50, 80 oder auch 100 Euro mehr kostet.