13. November 2024, 16:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Vor rund 20 Jahren waren es der absolute Hit und alle wollten eins: ein Bauchnabelpiercing! Zwischen bauchfreien Tops und sehr tief sitzenden Jeans (mit Schnürung statt Reißverschluss, wissen Sie noch?) blitzte einem ein Piercing mit funkelnden Steinchen in wahlweise jeder erdenklichen Farbe entgegen. Gen Z bringt nicht nur die Klamotten der 2000er zurück – auch das Bauchnabelpiercing ist wieder da! Damit aus dem Spaß kein Horror wird, sollten Sie beim Stechen jedoch ein paar Dinge beachten.
Obwohl wir dachten, das Bauchnabelpiercing sei nach Christina Aguileras „Dirrty“-Ära passé, erlebt es im Rahmen des Y2K-Trends überraschend ein Comeback. Doch während das anfängliche Kopfschütteln langsam nachlässt, schleicht sich der Gedanke ein, es vielleicht doch einmal mit einem solchen Piercing zu versuchen – die Eltern werden es uns jetzt kaum noch verbieten können, oder? Wenn Sie also mit dem Gedanken spielen, sich ein Bauchnabelpiercing stechen zu lassen, haben Sie unsere volle Unterstützung. Dennoch gibt es einige wichtige Punkte, die Sie im Vorfeld beachten sollten, um Entzündungen oder andere Probleme zu vermeiden. Welche das sind, erklärt Dermatologe Dr. Timm Golüke.
Übersicht
Darauf sollten Sie beim Stechen eines Bauchnabelpiercings achten
1. Professionelle Beratung und Hygiene stehen an erster Stelle
Dr. Golüke stellt eines der wichtigsten Kriterien gleich zu Beginn klar: „Man sollte sich ein Bauchnabelpiercing immer nur in professionellen Händen stechen lassen, um eine Infektion zu verhindern.“ Die Wahl eines vertrauenswürdigen Studios ist dabei entscheidend. Achten Sie darauf, dass das Studio alle Hygienestandards erfüllt, und wählen Sie einen erfahrenen Piercer. Eine gute Beratung vorab hilft, mögliche Komplikationen von Anfang an zu vermeiden.
2. Auf eine längere Heilungszeit einstellen
Das Stechen eines Bauchnabelpiercings geht zwar schnell, doch die Heilungszeit kann bis zu einem Jahr dauern. Ein Bauchnabelpiercing ist dabei besonders anfällig für Infektionen, wie Dr. Golüke erklärt: „Ein entzündetes Bauchnabelpiercing erkennt man an Rötungen, Schmerz und Brennen. Manchmal riecht es auch unangenehm – das können Anzeichen von Bakterien sein.“ Regelmäßige Pflege und Hygiene sind während der gesamten Heilungsphase absolute Pflicht.
3. Tipps zur optimalen Pflege
„Man sollte das Piercing beim Duschen lauwarm mit Wasser reinigen und danach eventuell ein Desinfektionsspray aus der Apotheke verwenden“, empfiehlt Dr. Golüke. Achten Sie außerdem darauf, das Piercing nicht mit ungewaschenen Händen zu berühren und enge Kleidung zu vermeiden, da sie die Stelle reizen kann. Auch sollte auf den Besuch von Schwimmbädern und Saunen verzichtet werden, bis die Wunde vollständig verheilt ist.
4. Vorsicht bei Allergien und Narbenneigung
Wenn Sie zu Keloiden – also einem übermäßigen Wachstum von Narbengewebe – neigen oder auf bestimmte Metalle allergisch sind, ist ein Bauchnabelpiercing möglicherweise keine gute Wahl, gibt der Experte zu bedenken. „Falls man bereits an anderen Körperstellen Keloide hat, sollte man auf das Piercing verzichten, da sich diese Narbenart auch am Bauchnabel bilden könnte“, warnt Dr. Golüke. Auch bei bestehenden Allergien sollte man vorsichtig sein: „Falls man eine Kontaktallergie gegen Nickel hat, sollte man das Piercing meiden, da in vielen Piercings Nickel enthalten ist, selbst in Silber oder Gold.“ Wenn Sie sich dennoch ein Bauchnabelpiercing stechen lassen wollen, sollten Sie auf hypoallergene Materialien wie Titan oder chirurgischen Edelstahl setzen.
5. Risiken und Nachsorge
Falls das Bauchnabelpiercing nach dem Stechen Anzeichen einer Entzündung zeigt – etwa durch Schmerz, Rötungen oder Schwellungen – ist eine medizinische Behandlung oft unvermeidlich. Dr. Golüke rät, „bei Infektionen unbedingt einen Arzt aufzusuchen, um das Risiko von Komplikationen wie einer Wundrose zu vermeiden.“ Die Heilung kann zusätzlich mit einem silikonhaltigen Narbengel unterstützt werden, um Narbenbildung oder Keloide zu verhindern.
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Ist ein Bauchnabelpiercing eine gute Idee? Das sagt der Arzt
Mit dem richtigen Wissen und der nötigen Sorgfalt stünde einem Bauchnabelpiercing grundsätzlich jedoch nichts im Weg, so auch der Arzt: „Die gepiercte Stelle während der Abheilzeit sauber halten, Desinfektionspray aus der Apotheke verwenden, weite Kleidung tragen und ruhig lauwarmes Wasser beim Duschen dran kommen lassen und dann spricht eigentlich nichts dagegen.“ So sorgen Sie nicht nur für einen schönen Akzent, sondern lassen Ihren inneren Teenager frohlocken. Win-win, oder?