4. Juli 2024, 16:16 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Er ist populär, zeitlos und verbindet Generationen: Der Fischerhut – auch Bucket Hat genannt, erlebte in den vergangenen Jahren einen überraschenden Mode-Hype. STYLEBOOK erklärt, was es damit auf sich hat.
Der Bucket Hat ist im Street Style angekommen. Nahezu jede Modemarke verkauft den Hut, als Fast Fashion für ein paar Euro oder auch im Luxussegment für mehr als 300 Euro. Tragbar ist der Hut zu beinahe jedem Casual-Outfit und damit ziemlich universell und unisex einsetzbar. Dabei gibt es den Klassiker schon recht lange.
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Comeback des Klassikers
Für den britischen Hutmacher Stephen Jones aus London verkörpert der Bucket Hat eine bestimmte „kalifornische Freiheit“ – und damit nicht weniger als ein Lebensgefühl. „Ich denke, er verleiht eine coole Haltung, die die Essenz von Herren- und Damenmode vereint.“ Jones weiß, wovon er spricht. Er ist eine Hutmacher-Legende und hat 2019 die Bucket Hats für die Luxusmarke Dior designt. „Maria Grazia Chiuri bei Dior wollte einen Hut, der von jedem modischen Mädchen auf der ganzen Welt getragen werden konnte“, erzählt er. „Sie suchte nach etwas sehr Einfachem, Tragbaren, aber sehr Stylishen.“ Das Ergebnis war ein Bucket Hat. „Es war der Hit der Saison.“
Der Siegeszug des Bucket Hats hält also schon seit ungefähr drei Jahren an. Spätestens 2021 galt er vielen modeaffinen Menschen als ein Must-have-Teil. Wer modisch etwas auf sich hielt oder mit der Zurschaustellung von Kleidung Geld verdiente, setzte den Hut auf. Superstars wie Rihanna und Billie Eilish trugen zur Popularität des Bucket Hats bei.
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Woher kommt der Fischerhut?
Wie praktisch jeder Modetrend ist der Bucket Hat keine neue Erscheinung – er wurde wiederentdeckt. Doch seine Geschichte ist tatsächlich außergewöhnlich. Fischer und Jäger trugen den Hut schon im 19. Jahrhundert, als Sonnen- und Regenschutz. Später wurden auch Soldaten damit ausgerüstet, zum Beispiel in Israel. Seine erste große Blütezeit hatte der Hut in den 1980er und 1990er Jahren. „Die Raver, Rapper und Popper trugen ihn“, erzählt Andreas Rose, Stil- und Modeberater aus Frankfurt. Der Hut war endgültig in der Welt der Fashion angekommen, nicht mehr bloß praktisches Utensil.
Unter den Hip-Hop-Künstlern waren es vorwiegend männliche Künstler wie etwa LL Cool J und die Pioniere von Run-DMC, die den Bucket Hat bekannt machten – und ihn in die Street Wear überführten. Bekannte Marken waren damals Kangol und Stüssy. Auch die Raver und Boybands der 1990er-Jahre entdeckten den Hut für sich. Der Bucket Hat avancierte seinerzeit zum Klassiker. Dann verdrängten ihn Beanies und Kappen – bis zu seiner nächsten großen Wiederentdeckung. Nun sieht es aus, als wäre der Fischerhut gekommen, um zu bleiben.
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Praktisch, stylish, beliebig kombinierbar
Für Andreas Rose liegen die Vorteile auf der Hand. „Der Bucket Hat ist vielleicht nicht jedermanns Sache, aber super praktisch“ – was man nicht über alles Modische sagen kann. „Er schützt vor Sonne und Hitze. Man kann ihn anziehen, wenn die Haare mal nicht gemacht sind.“ Außerdem lasse sich der Hut zu jedem Outfit kombinieren. „Ich mag Stilbrüche“, sagt Rose. So lasse sich etwa ein unifarbener Hut zu einem Kleid mit Blumenmuster tragen. Auch ein Muster-Mix sei möglich. „Es kommt immer darauf an, wie mutig man modisch ist.“
Wer eher zurückhaltend unterwegs ist, greift zu einfarbigen Modellen. „Der Hut lässt sich gut mit Mom Jeans oder Dad Sneakern kombinieren“, sagt Rose und gibt noch einen Tipp für die richtige Kombination: „Ein Teil des Outfits sollte die Farbe des Huts aufgreifen.“ Doch im Grunde kann man mit einem Bucket Hat wenig falsch machen, was mit Sicherheit zu seiner Beliebtheit beiträgt.
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Wichtigste Styling-Regel: Der Bucket Hat sollte locker sitzen
Wobei, eine Sache gibt es noch zu beachten: Der Bucket Hat ist ein betont lässiges Accessoire. „Er muss locker sitzen und darf nicht zu eng am Kopf anliegen“, sagt Rose. Auf keinen Fall sollte er spannen. Rose rät auch dazu, auf das Material zu achten. „Im Sommer empfiehlt sich kein Polyester. Lieber zu Baumwolle oder Bast greifen.“ Außerdem gilt: „Je länger die Krempe des Hutes, umso eleganter. Je kürzer die Krempe, umso sportlicher.“
Mit Material der dpa