20. Februar 2023, 17:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Einst besang Marilyn Monroe funkelnde Diamanten und nannte sie die besten Freunde einer Frau – und das aus gutem Grund. Der natürlich gewachsene Kristall ist sehr kostspielig und gehört mit zu den härtesten natürlichen Stoffen. Bei einem Zirkoniastein handelt es sich wiederum um eine künstlich hergestellte Diamantimitation und das wird wohl auch der Grund sein, warum Marilyn damals nicht die Zeilen sang: „Zirkonias Are a Girl’s Best Friend“.
„Gefertigt aus hochwertigem Zirkonia“ – so oder so ähnlich preisen Schmuckhersteller die funkelnden Steinchen an, die sie in ihren Ketten, Ringen und Armbändern verarbeiten. Aber was bedeutet das eigentlich? Und wo liegt der Unterschied zwischen Zirkonia, Diamanten und Kristallen? STYLEBOOK klärt auf.
Was ist ein Kristall?
Ein Kristall kann aus verschiedenen Materialien, Mineralien oder Substanzen bestehen und bezeichnet immer einen Festkörper. Die Bausteine eines Kristalls können z. B. aus Ionen, Atomen oder Molekülen bestehen, die in eine Kristallstruktur angeordnet sind. Die unterschiedlichen Formen erhalten die Kristalle durch die jeweils einzigartigen Anordnungen der Bausteine. Bekannte Kristalle im Alltag sind u. a. Zucker, Salz, Schnee oder Glas. Ein weitverbreiteter Kristall aus einem Mineral ist u. a. der Quarz.
Ist ein Diamant ein Kristall?
Ein Diamant besteht aus dem chemischen Element Kohlenstoff. Er bildet sich auf natürlichem Wege in tiefen Erdschichten (in 250 und 800 Kilometern), wenn Kohlenstoff hohem Druck und Temperaturen zwischen 1200 und 1400 Grad Celsius ausgesetzt ist. Er ist somit ein natürlicher Kristall, bei dem das Element tetraedrisch kristallin angeordnet ist. Diamanten sind bekannterweise die härtesten Edelsteine der Welt und wachsen in der Natur unregelmäßig in ihrer Form. Sie werden in diesem Zustand Rohdiamant genannt. Durch Schleif- und Poliertechniken lassen sich Diamanten in ihre für uns typische Form bringen, sodass sie sich danach zu oder in Schmuckstücke ver- bzw. einarbeiten lassen. Beliebte Schliffarten sind der Brillant- und der Rosenschliff. Ein Brillant ist demnach keine Diamantenart, sondern ein spezieller Schliff. Heißt Zirkonias können auch Brillanten sein – es ist also Vorsicht beim Kauf geboten.
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Da natürliche Diamanten schwer zu fördern sind, gehören sie zu den kostspieligsten Edelsteinen der Welt. Hierbei entscheidet jedoch auch Größe, Klarheit und Farbe über den Preis, da dies durch seine natürliche Beschaffenheit auch variieren kann. Das Gewicht von Diamanten wird in Karat angegeben. Das größte Aufkommen ist in Russland, Afrika, Australien, Kanada und in Brasilien zu finden.
So wird Zirkonia hergestellt
Bei Zirkonia handelt es sich um einen künstlich hergestellten Diamanten, quasi ein gezüchtetes Imitat aus dem Labor. Hergestellt wird Zirkonia aus der chemischen Verbindung Zirconiumoxid und den Oxiden Calcium oder Yttrium. Zur Herstellung werden Zirconiumoxid, Calcium- oder Yttriumoxid und Farbpigmente in einem Hochtemperaturofen bei Temperaturen von etwa 2.700 Grad Celsius geschmolzen. Nach der Abkühlung lassen sich die würfelförmigen Zirkoniakristalle weiterverarbeiten. Aufgrund seiner optischen Ähnlichkeit zum Diamanten gilt der Zirkoniastein in der Schmuckindustrie als günstigere Alternative und gewann dort seit den 70er-Jahren immer mehr an Bedeutung.
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Unterschied von Diamant und Zirkonia
Auch wenn Diamanten und Zirkonia sich optisch ähneln, so unterscheiden sie sich in vielen Punkten aber maßgeblich, z. B. in der Dichte. Ein Zirkonia ist deutlich schwerer als ein Diamant. Dafür gehört der Diamant zu den härtesten Edelsteinen, wohingegen der Zirkonia weicher in seiner Beschaffenheit ist. Auch in puncto Glanz unterscheiden sich die beiden Steine, der Diamant strahlt und glänzt stärker. Jedoch kommen hochwertig geschliffene Zirkoniasteine nah an den Glanz eines echten Diamanten heran. Übrigens, Zirkonasteine und Strasssteine sind nicht dasselbe. Strass wird aus Glas hergestellt, sie haben weniger Glanz, sind weniger beständig als Diamanten und Zirkonia und sind preislich ähnlich angesiedelt.