25. September 2024, 7:15 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Kate Spade New York ist ein Name, der in der Modewelt für Eleganz, Farbe und Lebensfreude steht. Doch hinter dem strahlenden Erfolg der Marke verbirgt sich eine Geschichte voller Höhen und Tiefen.
Gegründet im Jahr 1993, eroberte Marke Kate Spade mit ihren innovativen Designs die Herzen von Millionen Frauen weltweit. Was als kleines Unternehmen mit sechs Handtaschen begann, entwickelte sich schnell zu einer international bekannten Lifestyle-Marke.
Übersicht
Von der Accessoire-Redakteurin zur Unternehmerin
Katherine Noel Brosnahan, besser bekannt als Kate Spade, war ursprünglich Accessoire-Redakteurin beim Magazin „Mademoiselle“. Frustriert darüber, keine stilvolle und gleichzeitig funktionale Handtasche finden zu können, entschied sie sich, diese Lücke selbst zu füllen. Mit einfachen Tonpapiermustern und einer klaren Vision begann sie, Handtaschen zu entwerfen, die minimalistisch und doch auffällig waren.
1993 debütierte ihre erste Kollektion von sechs Handtaschen, die sofort auf Begeisterung stieß. Diese Kollektion markierte den Beginn einer Accessoire-Revolution, die insbesondere in New York schnell an Fahrt aufnahm.
Der Stil, der die Modewelt prägte
Kate Spade New York stand von Beginn an für optimistische Weiblichkeit und verspielte Eleganz. Die Designs waren eine Mischung aus schlichten Formen und kräftigen Farben – eine Kombination, die das Modebewusstsein der 90er-Jahre stark prägte. Besonders junge Frauen liebten die Designertaschen, die erschwinglich, stilvoll und gleichzeitig funktional waren.
Was Kate Spade von anderen Marken unterschied, war u. a. ihre Fähigkeit, Luxus erschwinglich zu machen. Ihre Handtaschen waren im Preisbereich von 150 bis 450 US-Dollar angesiedelt, was sie zu einem Symbol für stilvollen, bezahlbaren Luxus machte. Sie waren DIE Wahl für junge Frauen, die sich ihre erste Designerhandtasche leisten wollten.
Nach dem durchschlagenden Erfolg der ersten Kollektion erweiterte das Label sein Angebot um Kleidung, Schuhe, Schmuck und Wohnaccessoires. Kate Spade New York entwickelte sich schnell zu einer globalen Marke. Mit dem Fokus auf Details und der Philosophie, dass Mode Freude bereiten sollte, blieb das Label seiner Gründungsvision treu.
Der Rückzug und das neue Kapitel
Im Jahr 2006 verkaufte Kate Spade ihren Anteil am Unternehmen, um sich auf ihre Familie zu konzentrieren. Das Label blieb jedoch weiterhin erfolgreich und wurde 2017 von Tapestry, Inc., der Muttergesellschaft von Coach, übernommen.
Nach einigen Jahren kehrte Kate Spade unter dem Namen Frances Valentine in die Modewelt zurück und gründete ein neues Label für Luxusaccessoires. Trotz dieses Neustarts blieb Kate Spade eng mit der Marke verbunden, die ihren Namen trug.
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Der tragische Verlust einer Visionärin
Am 5. Juni 2018 schockierte die Nachricht vom Tod von Kate Spade die Modewelt. Sie hatte jahrelang an Depressionen und Angstzuständen gelitten, und ihr Suizid war ein unerwarteter Schock für viele. Ihr Tod löste eine weltweite Welle der Trauer aus. Zahlreiche Menschen, drückten ihre Anteilnahme aus und erinnerten an das Vermächtnis der Designerin, die eine Ära der Mode geprägt hatte. Auf die Nachricht vom Tod Spades reagierten binnen weniger Stunden zahlreiche ihrer Kollegen und Kundinnen. Auch ihre Familie meldete sich zu Wort. „Wir sind am Boden zerstört“, hieß es in einer Mitteilung. „Wir haben Kate sehr geliebt und werden sie unfassbar vermissen.“ Spade hat mit ihrem Ehemann eine Tochter.
Diane von Furstenberg, Designerin und Vorsitzende des Council of Fashion Designers of America (CFDA), erklärte in einer Mitteilung, Spade habe einen „unermesslichen Einfluss auf die US-Modebranche gehabt und darauf, wie die Welt amerikanische Accessoires gesehen hat.“ Schauspielerin Viola Davis schrieb, sie mache sich zwar nicht viel aus Mode, aber sie habe ihre Kate-Spade-Taschen geliebt. „Praktisch, klassisch und elegant.“
Spade selbst hatte im Jahr 2002 dem „Glamour“-Magazin gesagt, sie hoffe, dass man sie einmal nicht bloß als gute Geschäftsfrau in Erinnerung behalten würde, sondern auch als eine gute Freundin „und als jemanden, der verdammt viel Spaß hatte.“
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Das Vermächtnis von Kate Spade
Obwohl Kate Spade nicht mehr unter uns weilt, lebt ihr Einfluss in der Modebranche weiter. Ihr Designansatz – optimistisch, farbenfroh und zugänglich – hat Generationen von Frauen geprägt. Heute ist das Label Kate Spade New York nicht nur eine Hommage an ihre Gründerin, sondern auch ein Symbol für weibliche Empowerment und mentale Gesundheit.
Seit ihrem Tod hat das Unternehmen sein Engagement für die Unterstützung von Frauen und Mädchen weltweit verstärkt, insbesondere im Bereich der psychischen Gesundheit. Bis 2025 plant Kate Spade New York, 100.000 Frauen durch globale Programme zu erreichen und 5 Millionen Dollar in Frauenförderung und mentale Gesundheit zu investieren.
Boomende Umsätze
Die Familie von Kate Spade selbst hat jedoch nichts mehr damit zu tun. Die Marke Kate Spade gehört seit 2017 dem US-amerikanischen Modekonzern Tapestry, Inc., der früher unter dem Namen Coach, Inc. bekannt war. Tapestry erwarb Kate Spade für rund 2,4 Milliarden US-Dollar und besitzt auch andere Luxusmarken wie Coach und Stuart Weitzman.
Und es läuft ziemlich gut! Im Geschäftsjahr 2024 verzeichnete Kate Spade laut „Statista“ einen Anstieg der Umsätze in verschiedenen Warengruppen. Neben den 721 Millionen US-Dollar aus dem Verkauf von Damenhandtaschen erzielte die Marke zusätzliche Umsätze in den Bereichen Bekleidung, Accessoires und Schuhe. Die Umsätze mit Accessoires beliefen sich auf etwa 380 Millionen US-Dollar, während der Verkauf von Bekleidung etwa 290 Millionen US-Dollar einbrachte. Im Bereich Schuhe wurden rund 150 Millionen US-Dollar erwirtschaftet.