Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Magazin für Beauty, Fashion und Well-Being
It-Tasche der 2000er

Murakami und Louis Vuitton bringen Multicolor-Kollektion zurück – was hinter dem Hype steckt

Louis Vuitton Murakami
Eine Nano Speedy aus der Original-Kollektion der frühen 2000er-Jahre Foto: picture alliance / Photoshot
Redakteurin bei STYLEBOOK

13. Januar 2025, 18:17 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Seit einigen Tagen ist die Neuauflage der „Louis Vuitton x Murakami“-Kollektion erhältlich – und größtenteils schon ausverkauft. Doch was ist das Besondere an dieser Zusammenarbeit und warum gehen Kritiker sogar so weit, es als Meilenstein der Modegeschichte zu bezeichnen?

Artikel teilen

Wer sich für Handtaschen und Designer-Brands interessiert, der kommt aktuell nicht um die Wiederauferstehung der „Louis Vuitton x Murakami“-Kollektion herum. Aber auch alle, die dafür nichts übrig haben, werden sicher schon eine der Louis-Vuitton-Taschen in Schwarz oder Weiß, mit buntem Monogramm oder auch die, mit der markanten pinkfarbenen Kirschblüte (Cherry-Blossom-Kollektion) gesehen haben. Immerhin baumelten die Taschen in den 2000er-Jahren an den Handgelenken der It-Girls seinerzeit.

Jetzt, über 20 Jahre nach dem Launch der Kollaboration, arbeitet Louis Vuitton erneut mit dem japanischen Künstler Takashi Murakami zusammen. Der erste Teil der Kollektion erschien am 1. Januar, der zweite Schwung wird im März erwartet.

Marc Jacobs holte Taskashi Murakami zu Louis Vuitton

Marc Jacobs war von 1997 bis 2013 Kreativdirektor von Louis Vuitton und er ist es auch, der sich für die wohl erfolgreichsten Kollaborationen des Modehauses verantwortlich zeigen darf. 2001 holte er den 2004 verstorbenen Graffiti-Künstler Stephen Sprouse ins Boot und kreierte mit ihm gemeinsam die erfolgreiche Graffiti-Kollektion.

Den Erfolg konnte er mit der Zusammenarbeit mit dem japanischen Künstler Takashi Murakami nochmals übertrumpfen. Denn auch, wenn Murakami laut eigener Aussage im Interview mit „Vogue“ absolut keinen Schimmer von Mode hatte („Damals wusste ich wirklich nichts über Mode“), wurde die Kollaboration zum weltweiten Erfolg. Es katapultierte ihn vom nischigen Künstler von Gemälden der Otaku-Subkultur zu einem der gefragtesten zeitgenössischen Künstlern.

Instagram Platzhalter
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Kritik für Kollaboration

Gleichermaßen hagelte es aber auch massig Kritik aus eigenen Reihen. In den Augen einiger Kunstkritiker verwischte somit die Grenze zwischen hoher Kunst und kommerzieller Konsumkultur und Murakami widmete sich damit dem kommerziellen Gewinn, statt individueller Kunst. Es wurde ihm Verrat an den Grundwerten der Kunst vorgeworfen.

Murakami selbst sah nie einen Widerspruch zwischen Kunst und Kommerz und betrachtete seine Arbeit mit Louis Vuitton als Möglichkeit, Kunst einem größeren Publikum näherzubringen, während er gleichzeitig die Beziehung zwischen Hochkultur und Popkultur erforschte. „In den ersten vier Jahren habe ich häufig den Hauptsitz von Louis Vuitton besucht, und ich erinnere mich noch, dass es für mich eine Lernphase war, in der ich verstand, wie eine Marke aufgebaut wird“, so der Künstler.

Seinem Erfolg und Ansehen tat die Kritik aber keinen Abbruch. Im Jahr 2008 wurde er als einziger bildender Künstler in die Liste der „100 einflussreichsten Menschen“ des „Time Magazine“ aufgenommen. In seiner Heimat genießt er Star-Status.

„Louis Vuitton x Murakami“-Kollektion umfasst 200 Teile

Im Zuge des ganzen Y2K-Trends haben bereits etliche andere Designer Neuauflagen erfolgreicher Modelle gelauncht (z. B. Prada mit der Re-Edition-Kollektion) und auch Louis Vuitton brachte Neu-Interpretationen von beliebten 2000er-Modellen heraus (Croissant, Looping, Vivacité etc.). Mit der „Louis Vuitton x Murakami“-Kollektion erfolgt der erste Relaunch einer Kollaboration.

Instagram Platzhalter
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Die 200-teilige Neuauflage umfasst Taschenklassiker wie die Speedy oder Alma, Accessoires, Sneaker, Kleinlederwaren oder Taschenanhänger – allesamt mit dem ikonischen Multipolar-Monogramm oder Murakamis-Superflat-Bewegung. Eigentlich war vorerst keine so umfassende Kollektion geplant, wie der Künstler im Interview mit „Vogue“ preisgab. Doch Superstar Zendaya, die das Gesicht der Kollektion ist, änderte alles: „Es sollte eigentlich eine kleine Capsule Collection werden, aber als Zendaya auftauchte, dachte ich nur: Wow! Ihre Energie ist auf einem völlig anderen Level.“

Instagram Platzhalter
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Was ist das Besondere an „Louis Vuitton x Murakami“?

Auf der Webseite von Louis Vuitton heißt es zu der Neuauflage: „Die Kollektion verbindet die Vergangenheit mit der Gegenwart und verleiht den Louis Vuittons Signaturen einen verspielten Touch, der die Essenz der Y2K-Popkultur neu aufleben lässt.“

Takashi Murakami sagt von sich selbst: „Ich bin nie erwachsen geworden!“ Und genau diese Verspieltheit spiegelte sich schon 2003, aber auch in der Neuauflage der Kollaboration wider. Gemeint ist das besondere Zusammenspiel seiner künstlerischen Note und den traditionellen und eher klassischen Designs von Louis Vuitton.

Paris Hilton
Paris Hilton im Jahr 2006 in einem Murakami-Bikini Foto: Getty Images

Die quietschbunten Designs spiegeln zugleich den Geist der Mode der frühen 2000er-Jahren wider. Sehr bunt, sehr laut und vielleicht auch wenig trashig. Es ist die Zeit, in der die It-Girls der 2000er, Paris Hilton, Britney Spears oder Jessica Simpson, mit viel zu blonden Haaren, viel zu dunklem Make-up, hüfttief sitzenden Jogginganzügen von Juicy Couture und einer Louis-Vuitton-Murakami an einem Arm und einem Chihuahua am anderen, durch Hollywood stapften. Ein Vibe, der dank Y2K-Revival heute wieder als schick gilt.

Jessica Simpson
Jessica Simpson im Jahr 2003 Foto: Getty Images
Mehr zum Thema

Mode mit Sammlerwert

Wer ein Teil aus der Kollektion von „Louis Vuitton x Murakami“ erwerben möchte, muss tief in die Tasche greifen. Die Speedy 25 mit Schulterriemen kostet im Multicolor-Look 2.650 Euro. Zum Vergleich, die normale Speedy 25 Bandouliere kostet „nur“ 1.550 Euro. Für ein Kartenetui muss man 420 Euro hinblättern. Sofern die gewünschten Teile noch zu haben sind. Viele Stücke sind bereits ausverkauft oder es existieren Wartelisten.

Auch auf dem Resale-Markt herrscht ein ähnliches Bild. Die Original-Produkte aus den früheren 2000ern sind zu begehrten Sammlerstücken mutiert und erzielen, trotz teils deutlicher Gebrauchsspuren, hohe Wiederverkaufspreise (dank Inflation ein Vielfaches mehr, als was die Taschen 2003 gekostet haben). Die Neuauflage der „Louis Vuitton x Murakami“-Kollektion wird die Preise der begehrten Stücke auf dem Resale-Markt vermutlich noch weiter in die Höhe treiben. Denn für viele Mode- und Kunstfans gelten vorwiegend die Klassiker als Meilensteine der Modegeschichte.

Themen Handtaschen Mode-Trends TikTok-Trend
Günstige Flüge buchen - Skyscanner Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.