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Sparkurs angesagt

Steht die Zukunft der beliebten Optikerkette Mister Spex auf der Kippe?

Jacquemus-Sonnenbrillen gibt es jetzt auch bei Mister Spex. Ob die neue Zusammenarbeit die Optikerkette retten kann?
Jacquemus-Sonnenbrillen gibt es jetzt auch bei Mister Spex. Ob die neue Zusammenarbeit die Optikerkette retten kann? Foto: Getty Images
Rebecca Stringa
Redaktionsleitung bei STYLEBOOK

4. September 2024, 15:38 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Optikerkette Mister Spex steht derzeit unter enormem Druck. Mit einer umfassenden Restrukturierung und einem massiven Sparprogramm versucht das Unternehmen, aus einer kritischen Lage herauszukommen. Was genau hinter diesen Maßnahmen steckt und welche Auswirkungen sie auf den Brillenhändler und seine Mitarbeitenden haben könnten, lesen Sie bei STYLEBOOK.

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Wie kürzlich die „Wirtschaftswoche“ berichtete, hat Mister Spex bekannt gegeben, dass mehr als 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen werden. Dies entspricht etwa zwölf Prozent der Belegschaft. Zudem werden alle acht internationalen Filialen des Unternehmens geschlossen. Dieser Schritt ist Teil eines umfassenden Restrukturierungsprogramms, das darauf abzielt, den Brillenhändler wieder auf Kurs zu bringen. Das Programm trägt den Namen „SpexFocus“ und soll dazu beitragen, die finanziellen Probleme des Unternehmens zu überwinden.

Mister Spex erhofft sich mit neuer Führung frischen Kurs

Der neue Interims-CEO Stephan Schulz-Gohritz und der Aufsichtsratsvorsitzende Tobias Krauss verkündeten die neuen Maßnahmen. Schulz-Gohritz, der Anfang des Jahres als CFO zu Mister Spex kam, hat die Aufgabe übernommen, das Sparprogramm zu leiten. Die Unternehmensgründer Mirko Caspar und Dirk Graber haben das Unternehmen verlassen. Womit Schulz-Gohritz wiederum nun alleiniger Vorstand ist.

Die neue Führungsriege setzt auf einen Strategiewechsel, um die Zukunft von Mister Spex zu sichern. Während die Gründer in der Vergangenheit primär schlechte Nachrichten kommunizierten, soll das neue Management das Unternehmen durch gezielte Maßnahmen und eine optimistische Vision wieder stabilisieren. Schulz-Gohritz hofft, durch eine klare Fokussierung auf den stationären Handel und eine stärkere Beteiligung am Markt für Gleitsichtbrillen positive Impulse zu setzen.

Auch interessant: Bekannte Optikerkette vor Insolvenz gerettet

Hintergründe zur Restrukturierung von Mister Spex

Tobias Krauss, der seit 2020 im Aufsichtsgremium von Mister Spex sitzt, kritisierte bereits in der Vergangenheit die passive Haltung des alten Aufsichtsrats. Seine Vision beinhaltet eine aktivere Rolle des Aufsichtsrats bei der Überwachung und Unterstützung des Vorstands.

Ein zentraler Bestandteil des Restrukturierungsprogramms ist die Schließung der internationalen Filialen und die Reduzierung der Personalkosten. Das Programm wird zunächst rund neun Millionen Euro kosten, die für die Abfindungen und die Beendigung von Mietverträgen verwendet werden. Das Unternehmen erwartet, durch diese Maßnahmen die finanzielle Situation zu stabilisieren.

Herausforderungen und Ausblick

Eine der größten Herausforderungen, die Mister Spex derzeit bewältigen muss, ist der Fachkräftemangel im Bereich Optiker. Während das Unternehmen seine Filialen umbaut, um sich stärker auf Gleitsichtbrillen und andere profitablere Segmente zu konzentrieren, stellt sich die Frage, ob ausreichend qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gefunden werden können.

Der Markt für Optiker ist zudem hart umkämpft. Große Ketten wie Fielmann und Apollo dominieren den deutschen Markt, während kleinere Betriebe Schwierigkeiten haben, mitzuhalten. Mister Spex versucht nun, sich durch einen strategischen Fokus auf stationäre Geschäfte und die Einführung neuer Eigenmarken wie „Mister Spex Moove“ im Bereich der Sportbrillen zu positionieren.

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Zusammenarbeit mit Jacquemus soll Käufer locken

Außerdem möchte das Unternehmen Kundinnen und Kunden mit exklusiven Zusammenarbeiten locken. Unter anderem erweitert Mister Spex sein Sortiment um die exklusive Sonnenbrillen-Kollektion der angesagten Modemarke Jacquemus. Mit dieser Partnerschaft zielt das Unternehmen darauf ab, seine Position im Premiumsegment zu stärken und die Erreichung seiner Rentabilitätsziele weiter voranzutreiben.

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„Es ist für uns von größter Bedeutung, dass wir unser Angebot kontinuierlich mit Marken erweitern, die den aktuellen Zeitgeist treffen und höchste Design- und Qualitätsansprüche erfüllen“, betont Stephan Schulz-Gohritz in der Pressemitteilung. „Unsere Vision ist es, eine Plattform zu schaffen, die unseren Kunden Zugang zu den begehrtesten Marken weltweit bietet. Mit Jacquemus machen wir einen weiteren großen Schritt in diese Richtung.“

Jacquemus, 2009 von Simon Porte Jacquemus gegründet, hat sich in den vergangenen Jahren als eine der führenden Marken in der Modewelt etabliert. Die Sonnenbrillen-Kollektion trifft damit genau den Geschmack modebewusster Kundinnen, die auf der Suche nach exklusiven Accessoires sind. Ob diese neue Strategie schlussendlich aufgeht, sehen wir erst mit der Zeit …

Themen Brillen Insolvenz Mode-Trends News Sonnenschutz
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