16. August 2023, 14:57 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Die Vielfalt der Schmuckmaterialien ist groß. Neben den wertvollen und hochwertigen, aber dennoch geläufigen Edelmetallen wie Gold und Silber gibt es weitere Stoffe, die bei der Herstellung von Schmuck zum Einsatz kommen. Wie etwa Edelstahl, das aufgrund seiner Robustheit und Optik einen beliebten Grundstoff darstellt. Welche Schmuckmaterialien es noch gibt, wie diese zu behandeln sind und was Sie noch alles darüber wissen sollten, verrät STYLEBOOK.
Bei der Vielzahl an verschiedenen Schmuckmaterialien, die es in der Welt des Schmucks gibt, blickt man früher oder später nicht mehr durch. Was bedeutet Silber 925? Welches Material ist wasserfest? Und welches läuft an? Woran erkenne ich Echtgold? STYLEBOOK verrät Ihnen alles, was Sie über Schmuckmaterialien wissen müssen.
Übersicht
Schmuck gibt es seit über 100.000 Jahren
Vorab ein kleiner Exkurs darüber, was wir denn überhaupt als „Schmuck“ bezeichnen und wo er seinen Ursprung fand: Schmuck gibt es bereits seit über 100.000 Jahren. Die ersten Versuche kommen den heutigen sogar sehr nahe. Fischgräten, Knochen und Muscheln zierten Hals, Ohren und Handgelenke. Mit Edelmetallen wie Gold, Silber und Bronze arbeiteten bereits die Ägypter vor rund 5.000 Jahren. Durch die leichte Formbarkeit bot sich besonders Gold zur Verarbeitung zu ersten Ketten, Ringen und Armbändern an. Jahre später waren es die Römer, die verschiedene Metalle miteinander kombinierten und der Schmuckwelt die Tore öffneten.
Gold
Gold ist in der Schmuckherstellung seit Jahrhunderten das beliebteste Schmuckmaterial. Es ist weich, und wunderbar dehn- und formbar. Weil es zudem in verschiedenen Farben erhältlich ist, ist Gold, das meist verwendete und gekaufte Edelmetall. In Kombination mit Kupfer entsteht das beliebte Roségold. Gemischt mit Silber nimmt es eine weißliche Farbe an und wird zu Weißgold. Am beliebtesten bleibt aber Schmuck aus Gelbgold. Hierbei wird den 33,3 Prozent Reingold Kupfer und Silber hinzugefügt. Am häufigsten findet man das Edelmetall entweder als 333er, 585er oder 750er Goldlegierung. Diese Zahl gibt an, wie hoch der Anteil des reinen Goldes in dem Schmuckstück ist. Die Rapunze – der Stempel zur Bestätigung der Echtheit des Edelmetalls – hilft Ihnen bei der Erkennung von Echtgold. Ebenso erkennen Sie es daran, dass unter abgenutzten Stellen kein anderes Metall durchschimmert. Weil Gold eben in den meisten Fällen mit anderen Schmuckmaterialien vermischt wird oder nur als Ummantelung anderer Grundmaterialien dient, ist vergoldeter Schmuck oftmals nicht wasserfest.
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Silber
Das Schmuckmaterial Silber gehört ebenfalls zu den am häufigsten verwendeten Metallen. Es ist ein flexibles Material, das formbar, aber dennoch etwas stabiler ist als Gold. Die weiß glänzende, helle Optik des Edelmetalls wirkt zwar besonders ansprechend, wird aber in den meisten Fällen nicht als Reinsilber, sondern als Legierung zu Schmuck verarbeitet. 925er Sterling Silber ist das gängigste Silber. Der Reinsilber-Anteil liegt hier bei 92,5 Prozent.
Was kann man gegen oxidierten Schmuck machen?
Sie haben das Gefühl, Ihre Schmuckstücke verfärben sich oder werden glanzlos? Dieser Vorgang wird als „Anlaufen“ bezeichnet und bedeutet nichts anderes als eine chemische Reaktion mit Sauerstoff – es oxidiert. Bei Silberschmuck legt sich die sogenannte Patina ab, die Oberfläche verfärbt sich dunkel. Goldschmuck wirkt oxidiert, glanzlos. Das Anlaufen des Schmucks kann ebenfalls durch das Tragen im chlor- oder salzhaltigen Wasser bedingt sein. Keine Sorge: Ihr Schmuck ist noch immer wertvoll und kann einfach gereinigt werden.
Goldschmuck reinigen
Ihren glanzlosen Goldschmuck können Sie mit etwas Backpulver, das Sie auf ein Mikrofasertuch geben, reinigen. Ring, Kette oder Armband werden einmal rundherum poliert und anschließend mit etwas Wasser abgespült. Ordentlich abtrocknen und Ihr Schmuckstück sieht wieder aus wie neu.
Silberschmuck reinigen
Für die Reinigung Ihres angelaufenen Silberschmucks benötigen Sie eine Schüssel, Alufolie und etwas Salz. Die Alufolie legen Sie flach in die Schüssel, das Wasser kochen Sie auf und gießen es in die Schüssel hinein und vermengen es mit der Prise Salz. Anschließend legen Sie den angelaufenen Silberschmuck hinein und warten ab. Nach nur wenigen Minuten sollten Sie bereits erkennen, dass sich die Verfärbungen reduzieren.
Stainless Steel
Sie fragen sich bestimmt, was bei Stainless Steel der Unterschied zu gewöhnlichem Silber ist: Stainless Steel bedeutet, dass Sie es mit rostfreiem Edelstahl zu tun haben. Der Schmuck ist versiegelt und deshalb korrosionsfrei. Das heißt, es oxidiert nicht. Aus diesem Grund sind sich Silber und Stainless Steel, besonders in den ersten Jahren, optisch sehr ähnlich und kaum zu unterscheiden. Der Edelstahl ist allerdings etwas robuster als Silber und lässt sich schwerer reinigen. Stainless Steel ist zudem weitaus weniger wertvoll.
Chirurgenstahl
Chirurgenstahl ist ein stabiles, korrosionsfreies und säurebeständiges Edelstahl. Es ist ein bewährtes Material für Modeschmuck und beim Piercer das Go-to bei frisch gestochenen Ohrringen und Piercings. Es hat eine ähnliche Oberfläche wie Silber und die Eigenschaften verhindern Entzündungen, die Wundheilung funktioniert dementsprechend ungestört und allergische Reaktionen können ebenfalls ausgeschlossen werden. Zudem ist es wasserfest. Aufgrund dieser Vorteile findet Chirurgenstahl auch Verwendung in der Medizin – daher auch der Name.
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Nickel
Das Schwermetall Nickel ist häufig Bestandteil von Schmucklegierungen mit Silber oder Gold, meist werden etwa 20 Prozent bei Legierungen hinzugemischt. Durch den silbrig-weißen Schimmer erhalten die Edelmetalle eine helle Färbung und eine robuste, korrosionsbeständige Oberfläche. Das heißt, Ihr Schmuck läuft an der Luft oder in Kontakt mit Wasser nicht an, wenn es vernickelt ist.
Bei einem Großteil der Bevölkerung führt Hautkontakt mit Nickel jedoch zu allergischen Reaktionen. Da in Legierungen jedoch nur ein geringer Nickel-Anteil vorkommt, muss es nicht per Stempel ausgewiesen werden.
Platin
Platin ist ein Edelmetall, dass seinen Namen aus dem Spanischen hat. Abgeleitet vom Wort „Platina“, bedeutet es in etwa „schlechteres Silber“. Diese Einschätzung können wir allerdings nicht unterschreiben, denn Platin hat einige Eigenschaften, die Silber in den Schatten stellen. Zum einen ist Platin seltener und dementsprechend wertvoller als Silber – es ist eines der seltensten und teuersten Metalle auf der Erde und deswegen ein besonders hochwertiges und exklusives Schmuckmaterial. Es ist sehr dehnbar, gut formbar und für die Verarbeitung zu verschiedenen Schmuckstücken geeignet. Zudem ist es korrosionsfrei, wasserfest und gut verträglich.
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Kupfer
Kupfer ist ein Edelmetall, dass ebenfalls schon früh von der Menschheit geschätzt wurde. Im Alltag begegnet es uns meist in Münzform oder als Legierung mit Gold oder Silber, da so neue Farbtöne entstehen. Reinen Kupferschmuck finden Sie selten, weil es für die Verarbeitung als Schmuckmaterial ohne weitere Metalle zu weich ist.