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Nasenspitzenpiercing

So gefährlich ist der Körperschmucktrend „Rhino Piercing“

Frau bei Piercerin
Möglichkeiten für ein Nasenpiercing gibt es viele. Der letzte Schrei: ein „Rhino Piercing“. Foto: Getty Images
Carmen Dörfler
Redakteurin STYLEBOOK

16. Juli 2024, 20:33 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Bauchnabel, Zunge, Augenbraue, Brustwarzen oder ganz klassisch die Ohrläppchen – es gibt kaum ein Körperteil, an dem man kein Piercing anbringen könnte. Der aktuelle Trend geht jedoch zum Nasenpiercing. Um genau zu sein: zum Nasenspitzenpiercing, genannt „Rhino Piercing“. Was sich dahinter verbirgt, warum der Name an das Rhinozeros erinnert und warum der Arzt dringend davon abrät, hat Carmen Dörfler Ihnen zusammengefasst.

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Jede Generation hat ihr „Ding“: etwas, das man UNBEDINGT haben muss, um cool zu sein, das aber nur kurze Zeit später eher als peinliche Jugendsünde abgetan wird. Wir denken dabei an die begehrten Tribal-Tattoos auf dem unteren Rücken, liebevoll Arschgeweih genannt. Heute sorgen sie allenfalls noch für ein verwegenes Schmunzeln in Erinnerung an die wilde Jugend. Doch jetzt könnte die heutige Jugend ihr Ding gefunden haben! Das „Rhino Piercing“ könnte das neue Arschgeweih sein. Dabei handelt es sich laut Social Media um einen neuen Trend in der Welt des Körperschmucks.

Mit fachlicher Beratung von
Dr. Timm Golüke
Dr. Timm Golüke, Facharzt für Dermatologie

Was macht ein Rhino Piercing aus?

Für ein „Rhino Piercing“ wird das Piercing senkrecht durch die Nasenspitze gestochen. So entsteht quasi ein kleines Horn, das an ein Rhinozeros erinnert. Definitiv ein Tier, das wir nicht als Fashion-Vorbild auf dem Schirm hatten. Doch bevor man sich für diesen Trend entscheidet, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten.

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Worauf muss man beim Piercen der Nasenspitze achten?

Zunächst ist es essenziell, ein erfahrenes und qualifiziertes Piercingstudio zu finden. Die Nasenspitze ist ein empfindlicher Bereich mit vielen Nervenenden – und eine unsachgemäße Durchführung kann zu erheblichen Schmerzen und Komplikationen führen.

Hygiene ist hier von größter Bedeutung: Das Studio sollte sterile Instrumente verwenden und in einem sauberen Umfeld arbeiten. Zudem sollte man sich im Vorfeld gut beraten lassen, welche Art von Schmuck für das Rhino Piercing geeignet ist, um Reizungen und Infektionen zu vermeiden. Bis das Piercing vollständig abgeheilt ist, kann es zwei bis drei Monate dauern. Da die Nasenspitze sehr knorpliges Gewebe ist, dauert es hier länger als zum Beispiel an den Ohrläppchen.

Welche Gefahren birgt ein Rhino Piercing?

Wie bei jedem Piercing besteht auch beim Rhino Piercing das Risiko von Infektionen. Da die Nasenspitze jedoch ständig der Umwelt ausgesetzt ist, können Bakterien leichter in die Wunde gelangen als an anderer Stelle. Eine sorgfältige Nachsorge, inklusive regelmäßiger Reinigung mit geeigneten Desinfektionsmitteln, ist daher unerlässlich.

Schwellungen und Rötungen der Nase sind in den ersten Tagen normal. Sollte sich Eiter bilden, Schwellungen und Rötungen nicht zurückgehen, sollten Sie dringend eine Arztpraxis konsultieren. Weitere mögliche Komplikationen sind anhaltende Schmerzen, Wildfleisch oder gar Narbenbildung, wenn das Piercing nicht richtig verheilt.

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Nasenspitzenpiercing kann zu langanhaltende Schäden führen

Die Nasenspitze ist ein prominenter Teil des Gesichts und unsachgemäße Piercings können zu dauerhaften Schäden führen. Dazu zählen Narben oder Verformungen des Nasenknorpels. Es ist wichtig, die Anweisungen des Piercers genau zu befolgen und bei Anzeichen einer Infektion sofort eine Arztpraxis aufzusuchen. Langzeitfolgen können vermieden werden, wenn man auf höchste Hygiene achtet und das Piercing regelmäßig kontrollieren lässt.

Das Loch wächst nicht unbedingt wieder zu

Entscheidet man sich, das Rhino Piercing zu entfernen, kann das Loch wieder zuwachsen. Das kann rund ein halbes Jahr dauern. Allerdings ist dies nicht garantiert, da die Nasenspitze ein besonders empfindlicher Bereich ist. Bei manchen Menschen wächst das Loch vollständig zu, während bei anderen zwei kleine Narben zurückbleiben können. Dies hängt von individuellen Faktoren, wie der Hautbeschaffenheit oder der Tragdauer, ab.

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Deshalb rät der Experte vom Rhino Piercing ab

Auch wenn ein Rhino Piercing jetzt cool sein mag, sind die Risiken, die es mit sich bringt, zu hoch, wie Hautarzt Dr. Timm Golüke sagt. Er erklärt: „Die Nase gehört zu den Akren, also den Körperteilen, die am weitesten vom Rumpf entfernt sind und dadurch auch zu den am schlechtesten durchbluteten Bereichen des Körpers gehören. Hier zählen auch Füße, Finger oder Ohren hinzu. Diese sind deshalb besonders infektionsanfällig. Ich würde dringend von einem Rhino Piercing abraten. Es kann zu Infektionen kommen; es kann zu überschießender Narbenbildung kommen, sogenannte Keloide können entstehen, was auch am Nasenbereich passieren kann – und das kann natürlich auch zu Gefäßverletzung und Blutungen führen.“

Themen Körperkult Piercing
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