7. November 2022, 13:59 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ring ist Ring? Von wegen! Gerade bei Auswahl und Kauf von Verlobungsringen gibt es einiges zu beachten. Was das ist, lesen Sie bei STYLEBOOK – und auch, mit welchen Modellen der Partner derzeit besonders viel richtig macht. Denn wie ein Juwelier uns verraten hat, zeichnet sich bei den Verlobungsringen aktuell der eine oder andere Trend ab.
Dass man die Ringgröße diskret in Erfahrung bringen muss, ist klar. Vor dem Kauf eines Verlobungsrings stehen aber noch einige andere Fragen im Raum. Denn einen Verlobungsring kauft man nicht alle Tage. Damit verbunden ist in der Regel der Heiratsantrag – umso mehr Druck lastet auf demjenigen, der (auch) mit dem richtigen Schmuck ein überzeugendes Angebot auf den Tisch legen will. Sicher entscheidet am Ende die Liebe und nicht der Ring, dennoch will dieser möglichst gut passen und lange gefallen. Logischerweise zählt somit der individuelle Geschmack der Verlobten. Aber Achtung: Gerade bei trendliebenden Wesen können temporäre Vorlieben von kurzer Dauer sein.
Übersicht
Klassiker vs. artistische Verarbeitungen
Abi Weber, Goldschmied und Inhaber des Geschäfts Dennis Juwelen, würde generell zu den Klassikern raten. Zu den gängigsten Grundmodellen zählt demnach die Krappenfassung. Sie ist dadurch charakterisiert, dass der Diamant einzig von drahtförmigen sogenannten Krappen (= Edelmetallstege) gehalten wird. Üblich sind Fassungen mit vier oder sechs Krappen. Sehr traditionell ist auch die sogenannte Zargenfassung. Bei diesem geschlossenen Modell ist der Stein vollständig vom Ring eingefasst.
Auch gebe es im Bereich der Verlobungsringe tolle, artistische Verarbeitungen von Schmuckstücken. Diese seien etwa geschwungen und originell gebogen – dadurch aber nicht sehr bequem tragbar. „Man sollte bedenken, dass Verlobungsringe täglich getragen werden.“
Auch interessant: Schmuck sanft reinigen – die besten Tipps für dauerhaften Glanz
Legen Sie den Schwerpunkt auf Farbe und Schliff
Viele Kunden äußern den Wunsch nach einem Stein von hoher Reinheit. Dabei wäre es sinnvoller, weniger auf die Reinheitsstufe zu achten als auf Farbe und Schliff des Steins, so Weber. „Denn ab der Reinheitsklasse SI1 ist es für Laien schwer, Einschlüsse erkennen.“ Als Einschlüsse werden strukturelle Unregelmäßigkeiten bezeichnet: Fremdkörper, die sich im Stein gebildet haben und die Wirkung des Diamantgitters negativ beeinflussen. Letztendlich haben Sie mehr davon, sich für eine tolle Farbe zu entscheiden statt für einen vermeintlich lupenreinen Stein. Das A und O sei eine gute Verarbeitung.
Lassen Sie sich beraten – von einem Goldschmied
Am besten, Sie gehen zu einem Goldschmied. Denn dort wird nach Ihren individuellen Wünschen etwas für Sie verarbeitet („und Sie müssen sich nicht mit Massenware zufriedengeben“).
Die meisten Ringe sind aus Weißgold oder Platin gefertigt, seltener aus etwa Roségold. Letztlich kann der Kunde seine individuellen Vorlieben schildern und umsetzen lassen. Dabei spielt die Legierung eine Rolle, also das Verhältnis, in welchem die Metalle gemischt werden. Beispielsweise Ringe aus Weißgold bestehen zu 75 Prozent aus Feingold, der Rest ist eine Mischung aus Paladium und Silber. Grundsätzlich empfehlen sich höhere Legierungen. Der Kostenunterschied ist minimal, doch das Ergebnis sichtbar.
https://oembed/stylebook/affiliate/543e421d2424b123cf426fabeb423f84142e9a5b8eef426fabe87af87f2fc448/92ee3db2-ba2f-4066-bd22-caa265de5edb/embed
Weißgold oder Gelbgold?
Ob der Ring Weißgold oder Gelbgold sein soll, ist eine persönliche Entscheidung. Weißgold hat sein anfängliches Strahlen einer Rhodiumschicht zu verdanken, die sich jedoch nach einer gewissen Zeiten abreibt, es kommt daher früher oder später zu Verfärbungen. Ein Vorteil dagegen: Der Stein wirkt etwas größer. Letztendlich sollte die Wahl von Stil, Geschmack und Teint abhängen.
Wie viel sollte ein Verlobungsring kosten?
Beim Kauf eines Verlobungsrings sollte man mindestens das Dreifache des eigenen Monatsgehalts springen lassen – so eine verbreitete Ansicht aus den USA, die vor einigen Jahren auch zu uns übergeschwappt ist. In Deutschland ist man da gemeinhin etwas „bescheidener“: Hier gilt ein halbes Monatsnettogehalt als gute Orientierung.
Weber vertritt eine klare, eigene Auffassung: Investieren Sie so viel, wie Sie sich wirklich leisten können. „Denn der Ringkauf und alles damit Verbundene soll eine schöne Erfahrung sein“, erinnert er, „und nicht in finanzielle Probleme stürzen.“
Mehr als Namensgravur Eheringe selbst gestalten – 6 Ideen, die inspirieren
Das sind die Trends bei den Verlobungsringen
Halo-Ringe
In Webers inhabergeführten Juweliergeschäft (das kann in großen Ketten wie z. B. Wempe und Christ natürlich anders aussehen) seien verschiedene Modelle als Verlobungsring aktuell besonders gefragt. Darunter sogenannte Halo-Ringe. Dabei ist der Diamant von einem Brillantkranz eingefasst, was den Edelstein ganz besonders zur Geltung kommen lässt, wenn Licht darauf trifft.
„Fancy cuts“
Auch „fancy cuts“ sind gerade beliebt, also frei übersetzt „außergewöhnliche Schliffe“. Diese sind nicht klassisch rund, sondern etwa oval oder tropfenförmig.
Ach interessant: Die besondere Bedeutung hinter Herzogin Meghans Diamantringen
Solitäre
Auch Solitäre – der Klassiker unter den Verlobungsringen, bei denen der Edelstein ohne Brillantkranz für sich selbst steht – werden oft gewählt. Dabei müsse der Stein gar nicht allzu groß sein. „In Deutschland wünschen sich die Kunden statt Größe meist eine höhere Qualität, der Stein soll wirken.“