17. November 2024, 17:13 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Wer Geld sparen und umweltbewusster handeln will, Kleidung aber nicht unbedingt Secondhand kaufen möchte, für den kann B-Ware eine interessante Alternative sein. Immer mehr Unternehmen werben mit Klamotten zweiter Wahl. STYLEBOOK erklärt, worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Übersicht
Was ist B-Ware?
Als B-Ware wird im Einzelhandel Kleidung bezeichnet, die nicht mehr im Originalzustand – sogenannte A-Ware – ist. Hinter dieser Kennzeichnung können sich zwar kleine Mängel verbergen, oft bezieht sich die Kennzeichnung aber nicht auf die Kleidung an sich, sondern beispielsweise auf die zugehörige Verpackung. Wenn diese beschädigt wurde, wird das Teil von A zu B. Obwohl die Kleidung de facto noch neu beziehungsweise neuwertig und voll funktionsfähig ist, wirkt sie optisch weniger attraktiv und fällt bei den meisten Verkäufern damit aus dem regulären Verkauf.
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Retouren und Lagerbestände
Grund für die Deklaration zur B-Ware sind im Online-Handel oftmals Retouren. Nach der Bestellung im Onlineshop wird die Auswahl einzeln in Plastik eingetütet und im Paket an den Käufer gesendet. Nachdem dieser alles ausgepackt und anprobiert hat, verleitet der meist kostenlose Rückversand dazu, viel zurückzuschicken. Für das Versandhaus ist es mitunter zu kostenaufwändig, die einmal angezogene Kleidung nach der Retoure wieder aufzubereiten und neuzuverpacken und so wird sie einfach aussortiert! Dadurch entstehen riesige Sammlungen retournierter Kleidung, die jedoch keinerlei Mängel aufweisen.
Ebenfalls im Lager landen Produkte, die sich nicht erwartungsgemäß verkauft haben und dann in der nächsten Saison günstiger als B-Auswahl zu erwerben sind. In ausgewiesenen Lager- und Outletverkäufen lassen sich mit diesen quasi neuwertigen Artikeln super Schnäppchen machen.
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Tipps für den Kauf von B-Ware-Kleidung
Finden Sie den Mangel
Auch wenn Mängel bei B-Ware-Kleidung selten sind, können sie auftreten. Deshalb sollte man vor dem Kauf genau hinschauen. Gehen Sie beim Shoppen von B-Ware strategisch vor: Wenden Sie sich an einen Verkäufer, um mehr über das Kleidungsstück zu erfahren, für das Sie sich interessieren. Oftmals sind kleine Fehler nicht sofort ersichtlich und verstecken sich im besten Fall in einem rein optischen Makel an der inneren Naht. Es kann sich aber auch um größere Produktionsfehler handeln. Probieren Sie die Kleidung daher in jedem Fall an, denn zumindest bei der Passform sollten Sie keine Kompromisse eingehen.
Vorsicht bei Markenschwindel
Gerade online werden Markenprodukte zweiter Wahl oft günstig angeboten. Lassen Sie sich von verführerischen Aktionen nicht täuschen und prüfen Sie Identität und Standort des Anbieters. Vergleichen Sie Käufermeinungen und lesen Sie die AGB sorgfältig durch. Im Geschäft sollten Sie auch die Etiketten IN der Kleidung lesen. Fehlen hier die Pflegeanleitungen oder sind Materialien offensichtlich falsch ausgewiesen, kann es sich um ein Fake-Produkt handeln.
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Attraktive Preisersparnis bei B-Ware-Kleidung
Solange Sie Verpackungsschäden oder kleine Mängel nicht stören, können Sie lange Freude an Ihrem quasi neuwertigen, aber deutlich günstigeren Kleidungsstück haben. Ein Vorab-Preisvergleich lohnt sich in jedem Fall. Wenn Sie sich für eine bestimmte Marke interessieren, vergleichen Sie Angebote, die direkt beim Hersteller angeboten werden mit denen anderer Shops – manchmal sind die Preise beim direktem Kauf bei der jeweiligen Marke tatsächlich deutlich attraktiver.
Nur kaufen, was man wirklich braucht
Erfolgreich B-Ware-Kleidung zu shoppen, erfordert nicht nur Vorbereitung, sondern auch etwas Flexibilität, da der Verkauf der Kleidung oft kurzfristig und ohne saisonalen Bezug stattfindet. So lässt sich im Herbst ein Badeanzug für den nächsten Sommer ergattern, für die perfekte Herbstjacke gibt es aber möglicherweise weniger Auswahl. Lassen Sie sich trotzdem nicht von günstigen Angeboten zum Fehlkauf verleiten. Auch ein günstig erstandenes Markenprodukt, dass Sie dann doch nicht tragen, verstopft den Kleiderschrank unnötig.