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Trauer-Tradition

Warum trägt man auf Beerdigungen eigentlich Schwarz?

Warum trägt man auf Beerdigungen eigentlich Schwarz?
Warum trägt man auf Beerdigungen eigentlich Schwarz? Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion

3. April 2024, 7:51 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Bei der Trauerfeier soll dem Verstorbenen die letzte Ehre erwiesen werden. Dabei spielt auch der Dresscode eine Rolle – bei einer Beerdigung trägt man üblicherweise Schwarz. Aber warum ist das eigentlich so?

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Auch wenn es in Deutschland keine explizite Regelung für die Kleidung bei Beerdigungen oder Trauerfeiern gibt, hat sich über die Jahrhunderte eine gewisse Richtlinie für Trauerkleidung etabliert: Bei der Beisetzung wird vorwiegend Schwarz oder zumindest sehr dunkle Kleidung getragen. Männer greifen in der Regel zum schwarzen Anzug mit schwarzer Krawatte und schwarzen Schuhen, Frauen zum schwarzes Zweiteiler oder Kleid. Doch woher kommt dieser ungeschriebene Dresscode?

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Warum gilt Schwarz als Farbe der Trauer?

Christliche Farbsymbolik

Die Farbe Schwarz steht seit jeher für Trauer und den irdischen Tod. Das liegt vor allem an der christlichen Farbsymbolik, denn im 6. Jahrhundert kleideten sich die Benediktiner-Mönche in Schwarz, um der spirituellen Dunkelheit der Seele gerecht zu werden. Seit dem 14. Jahrhundert gilt Schwarz gemeinhin als Trauerfarbe und wurde bzw. wird seither zu entsprechenden Anlässen getragen.

Schwarz als Farbe des Wohlstands

Schwarz gilt aber nicht nur aufgrund von religiösen Motiven als Trauerfarbe. Lange Zeit war schwarze Kleidung kostspielig und dementsprechend wertvoll, weil sie gefärbt war. Farblich unbehandelte Stoffe in Grau oder Beige waren hingegen günstiger. Um sich feierlich und zu Ehren des Verstorbenen zu kleiden, griff man daher am Tag der Beisetzung zu schwarzer Kleidung.

Queen Victoria etablierte Schwarz als Trauerfarbe

Queen Elizabeth etablierte schwarze Kleidung 1861 endgültig als Trauerkleidung. Nach dem Tod ihres Mannes Prinz Albert entschloss sie sich, nur noch Schwarz zu tragen – und legte damit den Grundstein für eine Trauer-Tradition. Witwen sollten aus Anstand demnach mindestens ein Jahr nach dem Tod ihres Ehemannes Schwarz tragen. Die Farbe fungierte gleichzeitig auch eine Art Abwehrmechanismus, denn damit galten die Frauen für jeden möglichen Verehrer als tabu.

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Der Trauer-Dresscode heute

Bis heute gilt für Beerdigungen der Dresscode „Schwarz“, auch wenn Ausnahmen in Form von dunklen Farben wie Blau, Braun oder Grau durchaus erlaubt sind. Darüber hinaus besteht für die Hinterbliebenen längst keine Pflicht mehr, auch nach der Trauerfeier noch Schwarz zu tragen.

Es geht aber auch anders: Einige Menschen wünschen sich vor ihrem Ableben für die eigene Beerdigung bunte Outfits statt schwarze Trauerkleidung an ihren Gästen. Oft ist der Gedanke dabei, ihnen den Verlust durch fröhlichere Kleidung etwas erträglicher zu machen.

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In anderen Ländern gilt Weiß als Trauerfarbe

Im Buddhismus und auch Hinduismus gilt hingegen Weiß als Trauerfarbe. Die Farbe bedeutet das Fehlen von etwas bzw. jemanden. Auch in Norddeutschland wurde noch bis ins 20. Jahrhundert Weiß während der Trauerphase getragen. Die Farbe galt als Zeichen der Hoffnung und Wiederauferstehung. Bis heute werden auch Verstorbene bei einer kirchlichen Beerdigung in Weiß gekleidet, als Zeichen des Lebens nach dem Tod.

Themen Dresscode
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