25. April 2018, 14:44 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Es ist seit den 1930er-Jahren das Denim-Markenzeichen schlechthin: ein kleines rotes Fähnchen an Gesäß- oder Brusttasche, auf dem in weißen Lettern „Levi’s“ steht. Doch hin und wieder hat man es mit einer Jeans zu tun, auf dem eben dieser Name fehlt. Eine Fälschung, ein Produktionsfehler oder gar Absicht? Wir klären auf.
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Auf dem roten Etikett, dem sogenannten „Red Tap“, fehlt der Namenszug, der dort für gewöhnlich in weißen Lettern neben dem Trademark-Zeichen prangt. Die Annahme liegt nahe, dass man es mit einem Plagiat zu tun haben könnte. Markenfälschungen sind bekanntlich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem immer größer werdenden Problem in der Modebranche geworden. Aber keine Angst, die Jeans ist echt und absolut original und sogar ein ganz besonderes Stück.
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Ein geschickter Trick mit dem Markenrecht
Auf STYLEBOOK-Anfrage erklärte das kalifornische Unternehmen dieses Phänomen. Levi’s führte 1936 das rote Fähnchen ein, damit jeder schon von weitem erkennt: Der Träger dieser Jeans hat sich für eine Levi’s entschieden, er zeigt damit Geschmack und Style. Passenderweise lautet der dazu entwickelte Slogan „Look for the Red Tap“. Da der Schriftzug nur bei ganz genauem Hinsehen zu erkennen ist, vermuteten die Macher schon recht früh, dass der ein oder andere Hersteller die Sache mit dem roten Fähnchen kopieren könnte. Also wollten sie nicht nur dem Namen „Levi’s“ sondern auch das rote Fähnchen an sich geschützt wissen. Aber damit das rechtlich funktionieren kann, muss der Red Tap als solches auch zum Einsatz kommen, also pur und ohne Schrift. Deshalb bekommt jede zehnte Jeans ein ganz cleanes, rotes Fähnchen an der Tasche verpasst.
Wer solch eine Jeans sein Eigen nennen darf, kann sich also getrost als Glückspilz bezeichnen. Tipp für „Style-Individualisten“: beim nächsten Einkauf im Jeans-Shop vielleicht einfach bewusst danach schauen.