29. November 2022, 18:38 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Welche Farbe man am heutigen Tag trägt, wird meistens spontan entschieden. Je nach Gefühlslage greift man eher zu einer knalligen oder einer gedeckten Nuance. Aber auch Jahreszeiten, aktuelle Mode-Trends oder bevorstehende Anlässe beeinflussen die Entscheidung. Doch was strahlt die Farbe der Kleidung aus und wie wirkt man damit auf andere? Das hat STYLEBOOK in einem Interview mit Farbforscher Axel Buether herausgefunden und hier zusammengefasst.
Man muss kein Farbforscher sein, um herauszufinden, dass im Winter gern zu dunklen und erdigen Tönen gegriffen wird. Die Tage sind kurz und die Temperaturen niedrig. Schwarz, Grau oder ein dunkles Braun spiegeln die Jahreszeit eben am besten wider. Aber weshalb wählen wir diese Töne, wenn man sich den Winter doch mit einer fröhlichen Farbauswahl verschönern könnte? Farbexperte Axel Buether erklärt: „Farbe ist das größte Kommunikationsinstrument der Erde, das entsprechend der seelischen Stimmung Leben und Verhalten steuern und die Wahrnehmung beeinflussen soll.“ Das erklärt einiges. Vor allem in der kalten Jahreszeit ist man oft müder, genießt das Alleinsein und die Ruhe. Signalisiert wird das mit einem gedeckten Farblook. Welche Ausstrahlung Sie hingegen mit Ihrem pinken Pullover oder dem blauen Overall haben, erfahren Sie im Folgenden.
Das strahlt die Farbe Grün aus
In der Farbpsychologie gilt Grün nicht umsonst als Farbe der Hoffnung. Sie hat eine beruhigende Wirkung und strahlt sowohl Harmonie und Glück als auch Gutmütigkeit und Entspannung aus. Selbstverständlich ist der Farbton ihrer Kleidung auch entscheidend. Ein heller Grünton kann zum Beispiel beim Treffen mit Freunden getragen werden. Wer in einem Meeting Ruhe und Kraft ausdrücken möchte, sollte sich am Morgen für einen Look in dunklem Grün entscheiden.
So wirkt die Farbe Rot in der Kleidung
Wer sich in Rot kleidet, signalisiert: Hier bin ich! Die Farbe verkörpert Energie, Selbstbewusstsein und Leidenschaft. Die Lebenskraft wirkt automatisch gesteigert. Den Hingucker kann man modisch sowohl zu neutralen Farben als auch zu anderen auffälligen Knalltönen kombinieren. Zu Schwarz sieht ein kräftiger Rotton super aus, wohingegen zu Weiß eher ein Bordeaux- oder Weinrot passt. Farbpsychologe Axel Buether warnt allerdings davor, bei einem ersten Date mit einem roten Hingucker aufzutauchen. „Wer auf der Suche nach einer ernsthaften Beziehung ist, sollte maximal zu einem roten Accessoire greifen. Andernfalls kann die sexuelle Begierde schnell in den Vordergrund gelangen.“
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Was strahlt Blau aus?
Vertrauensbildend, offen, sorglos und jung wirkt man in blauer Kleidung. „Die Farbe Blau erinnert an den weiten Himmel und vermittelt deswegen Endlosigkeit, Gelassenheit und vor allem Vertrauen. Aus diesen Gründen sind die meisten Nachrichtensender mit verschiedenen Blautönen ausgestattet“, so Buether. Mit blauen Farbakzenten oder gar einem gesamten Look in Blau, liegt man also so gut wie immer goldrichtig.
Welche Ausstrahlung hat die Farbe Schwarz?
Auf Beerdigungen drückt man die seelische Stimmung mit einem schwarzen Look aus, denn Schwarz ist ein Symbol der Trauer. Sie gehört neben Weiß und Grau zur Palette der unbunten Farben und wirkt deswegen automatisch schlicht, elegant und autoritär, wird aber manchmal auch als langweilig empfunden. Wer bei seinem nächsten Vortrag in der Uni oder im Büro einen seriösen Eindruck machen möchte, kann sehr wohl den schwarzen Blazer aus dem Schrank holen. Für Personen in Chefpositionen kann der Farbpsychologe Kleidung in Schwarz jedoch nicht empfehlen, da es oft zu streng wirkt.
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In Orange wirkt man …
… sowohl glücklich als auch rebellisch. Die Farbe Orange hat einige Eigenschaften vorzuweisen. Lang war sie überwiegend im asiatischen Raum zu finden, weswegen sie auch als exotisch, spirituell oder religiös empfunden wird. Aber auch als Warnfarbe ist orange Kleidung bekannt, darum wirkt sie provokativ und jugendlich.
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Diese Wirkung hat Pink
Pink ist als Mitglied der bunten Farbpalette offen und einladend. Auf den ersten Blick wirkt sie sehr feminin. Dieser Eindruck schwindet aber dank der modernen Fashion-Industrie immer mehr. Das heißt, nicht nur Frauen dürfen sich in pinken Nuancen auf die Straße trauen. „In der Männerabteilung wächst das Angebot an Kleidung, die vor einigen Jahren noch nicht als maskulin empfunden wurde. Ich persönlich greife bei einem Vortrag gern zum hellrosa Hemd, das ich zu meinem blauen Sakko kombinieren kann. Auf diesem Weg vermittle ich den Zuhörern, dass ich einer von Ihnen bin, wir auf einer Ebene miteinander reden können“, verrät Axel Buether.
Beige oder Braun – so wirken die Naturtöne
Naturtöne wie Beige, Hellbraun oder Dunkelbraun strahlen Reinheit aus. Sie sind natürlich, aber im Auge des Betrachters scheinbar nicht sehr beliebt. Eigenschaften wie Zurückhaltung und fehlende Kreativität werden Braun- und Beige-Trägern zugeschrieben. Der Farbforscher rät, niemals zur braunen Farbe in Sachen Kleidung zu greifen, wenn man jung und frisch wirken möchte.
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So wirkt die Farbe Weiß
Die Farbe des Lichts wirkt rein, fehlerlos, jungfräulich, leicht und schwerelos. Eben deswegen greift man schon seit jeher zu weißer Brautmode. Allerdings ist Weiß für die meisten keine Farbe der Kleidung, in der man sich hundertprozentig wohlfühlt. Selbst wenn man möchte, man kann einfach nicht. Die Angst vor Flecken ist zu groß. Deshalb ist Weiß auch die Farbe, die starr und einengend wirkt und zur Vorsicht aufruft.
Quellen
- Mit fachlicher Beratung von Axel Buether