6. Oktober 2023, 15:51 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Haben Sie schon einmal vom Red-Sneaker-Effekt gehört? Auch wenn nicht, gesehen haben Sie ihn bestimmt schon. Dabei ist die Rede nicht zwangsläufig von einem roten Schuh. Was wirklich dahintersteckt und warum die Methode zu mehr Erfolg führen soll, verrät Ihnen STYLEBOOK.
Mut zur Auffälligkeit ist eine wichtige Charaktereigenschaft einiger wahrer Fashionistas. Im Zusammenhang mit dem Red-Sneaker-Effekt geht es allerdings eher um Details, die vermutlich weniger Stylingexperten auf dem Schirm haben werden. Aber eben diese sollen sich Forschern zufolge erfolgversprechend auf die Mitmenschen auswirken. STYLEBOOK verrät, was dahintersteckt.
Das bedeutet der Red-Sneaker-Effekt
Auch wenn es sich nicht direkt um einen roten Schuh handelt: Vom Red-Sneaker-Effekt redet man, wenn Personen mit ihrem Styling mit Gleichheit brechen und sich bewusst von der Masse abheben. So etwa die Unternehmenschefin, die zu einem wichtigen Firmen-Meeting in legerem Shirt, lässiger Jeans und Gesundheitslatschen erscheint. Mit diesem Outfit weicht sie ganz bewusst vom erwarteten Standard – ein elegantes Etui-Kleid oder der Businessanzug – für solch ein Event ab und fällt auf. Weitere Anwesende assoziieren dieses Auftreten mit Mut, Selbstvertrauen und Machtbewusstsein. Die hervorstechende Person wird automatisch mit Erfolg und Respekt in Verbindung gesetzt.
Forscher der Havard University bestätigen das
Der Red-Sneaker-Effekt kommt nicht von ungefähr. Als sich Forscher der amerikanischen Havard University mit diesem Thema auseinandersetzten, konnten sie ausreichend Belege dafür finden. Dass unangepasste Personen häufiger erfolgreicher wirken und mit mehr Respekt behandelt werden, lässt sich außerdem auch mit prominenten Beispielen belegen. „Gerade Menschen mit sehr hohem Ansehen kleiden sich oft auffällig leger zu Geschäftsterminen“, lautet ein Fazit der Harvard-Wissenschaftler.
Red-Sneaker-Effekt bei Mark Zuckerberg zu erkennen
So etwa tritt Mark Zuckerberg, CEO von Meta und Facebook-Gründer, bei Auftritten auffallend formlos gekleidet auf die Bühne. Ausschlaggebend für den Erfolg des Effekts ist, dass sich die Personen ganz bewusst für ein gewisses Detail oder einen bestimmten Kleidungsstil entscheiden. Mit Sicherheit weiß ein CEO, dass Krawatte, Schlips oder zumindest das gebügelte Hemd bei einem derartigen Aufritt gängig und erwünscht ist – dennoch entscheidet er sich dagegen. Es geht also um die Absicht dahinter.
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Was hat es mit der Farbe Rot auf sich?
Dass der Farbe Rot des Öfteren theoretische oder tatsächliche Extravaganz nachgesagt wird, mag wohl an der dramatisch auffälligen Wirkung liegen. Personen, die absichtlich rote Sneaker zu einem eher unauffälligen Outfit stylen, werden bewusster wahrgenommen. Auch die sogenannte „Red Nail Theory“ besagt, dass Frauen mit rotem Nagellack eine größere Anziehungskraft auf Männer haben.
Der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung betitelte Farben einst als „die Muttersprache des Unbewussten“. Der Mensch orientiert sich an optischen Botschaften wie Farbnuancen. Wird die Farbe Rot gesichtet, wird im Unterbewusstsein das Gehirnareal für Aufmerksamkeit aktiviert. Das heißt also: Personen, die beispielsweise durch rote Details (oder im Sinne des Red-Sneaker-Effekts durch unangepasstere Eigenschaften) auffallen, bekommen viel Aufmerksamkeit und werden dementsprechend erfolgreicher und respektvoller wahrgenommen.
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Quelle
- The Red Sneakers Effect: Inferring Status and Competence from Signals of Nonconformity, Havard Universität