2. Oktober 2024, 19:56 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Hatten Sie schon mal eine gefälschte Designer-Handtasche in der Hand? Oder besser: Wissen Sie, ob Sie schon mal eine in der Hand hatten? Diese bei Online-Auktionen, auf dem Flohmarkt oder im Second-Hand-Laden zu erkennen, ist oft nicht leicht. Die Qualität der Fakes nimmt stetig zu, oftmals sind sie vom Original kaum zu unterscheiden. STYLEBOOK hat Tipps, wie Sie Fälschungen dennoch entlarven können.
Übersicht
1. Das Material
Die meisten Original-Designerhandtaschen sind aus hochwertigem Leder, oft vom Rind oder Hirsch. Das ist schwerer als Kunstleder und dunkelt durch Regen, Sonne und alltäglichem Gebrauch nach. Henkel und Griffe neigen außerdem dazu, speckig zu werden. Dies ist bei gefälschten Handtaschen aus Kunstleder oft nicht der Fall. Bessere Fakes sind aus minderwertigem Leder, beispielsweise vom Schaf, was man am strengen Geruch erkennt.
Hört sich zwar komisch an, ist aber wirkungsvoll: Nehmen Sie die Tasche in die Hand, schließen Sie die Augen. Fühlen Sie das Leder und riechen Sie daran. Dadurch erhalten Sie ein Gespür für die Qualität des Produktes. Der Grund: Klebstoff und Plastik können Sie so einfach erschnuppern.
2. Die Nähte
Achten Sie auf die Anzahl und Qualität der Nähte. Diese sind bei Originalen weder gebrochen oder uneben, noch aus verschiedenfarbigen Fäden. Obendrein gilt: Die meisten Originale bestehen aus wenigen Lederstücken. Die Unterseite etwa besteht größtenteils aus einem kompletten Stück Leder und weist deshalb keine Nähte auf. Vorsicht: Auch wenn auf den ersten Blick alles echt aussieht, schauen Sie in die Tasche hinein. Gefälschte Handtaschen sind innen oft schlechter verarbeitet als außen.
3. Die Verarbeitung von Metallelementen
Darauf wird bei der Herstellung von Luxustaschen großen Wert gelegt: Die Metallelemente müssen sehr gut verarbeitet sein und problemlos funktionieren, gleiches gilt für die Reißverschlüsse. Ein Tipp: Reißverschlüsse der Marke YKK werden bei der Herstellung von Designertaschen nicht verwendet.
4. Das Logo
Original-Logos sind in der Regel nicht angeschnitten und verschwinden auch nicht in einer Naht. Aber klar: Auch bei Originalen gibt es Ausnahmen. Prüfen Sie zudem das Monogramm wie das berühmte verschlungene Doppel-C (für Coco Chanel), LV oder GG. Sind die Buchstaben regelmäßig angeordnet oder die Beschichtung gleichmäßig aufgetragen? Bei gefälschten Handtaschen läuft die Farbe meist aus und/oder ist in kleinen Punkten aufgebracht.
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5. Markenspezifische Merkmale
Gibt es einen Datumsstempel oder eine Seriennummer? Lassen Sie sich diese zeigen. Bei Originalen sind Seriennummern üblicherweise zusammengeschrieben – bei vielen Fälschungen enthalten sie Leerzeichen. Bei Louis Vuitton beispielsweise besteht die Artikel-/Seriennummer aus zwei Buchstaben und vier Ziffern: Die Buchstaben kennzeichnen, wo die Tasche hergestellt wurde, die Ziffern wann. Dabei stehen die erste und dritte Ziffer für den Monat, die zweite und vierte für das Herstellungsjahr. Achten Sie darüber hinaus je nach Label auf Besonderheiten. Marc Jacobs beispielsweise hat alle Reißverschlüsse mit einer „Lampo“- oder einer „RiRi“-Prägung versehen.
6. Die Belege
Sind Kassenzettel, Rechnungen, Echtheitszertifikate etc. vorhanden? Entsprechen auch diese in Schrift und Design dem Anspruch des Modehauses? Werden Original-Karton und „Dust-Bag“ mitgeliefert? Sind diese Punkte erfüllt, ist es zwar immer noch keine hundertprozentige Sicherheit für ein Originalstück, aber wahrscheinlicher. Wichtig: Originale werden niemals mit Folie beklebt oder gar in Plastik verpackt.
7. Die Herkunft
Vorsicht bei Schnäppchen! Im Gegensatz zu Prada oder Burberry gibt es Louis-Vuitton-Produkte nicht in Outlet-Stores. Ebenso verhält es sich mit B-Ware. Die meisten Designer-Marken würden niemals zweitklassige Produkte anbieten. Diese kommen größtenteils aus dubiosen Produktionen. Bei Zweifeln lieber die Finger davon lassen.
8. Schauen Sie sich online das Original an
Wenn Sie sich dennoch unsicher sind, checken Sie die offizielle Website des Designerlabels. Ist Ihre Wunsch-Tasche dort auch im Sortiment? Wenn ja, checken Sie so gut es geht bestimmte Merkmale wie Schriftzug, Muster und Farbe. Die meisten Labels bieten sogar einen Service, der modellspezifisch genaue Hinweise auf die Unterschiede zwischen Originalen und gefälschten Handtaschen gibt. Darüber hinaus nehmen sich etliche Foren, Blogs oder Seiten dieser Thematik an.
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Um 100 Prozent sicherzugehen, hilft leider nur eins: Kaufen Sie Ihre Handtasche nicht am Straßenrand, sondern besser beim offiziellen Händler bzw. in seriösen Designer-Onlineshops.