11. Oktober 2018, 15:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Die Designerkollektionen von H&M gehören zu den Fashion-Highlights im Modeherbst. Auch dieses Jahr können sich die Fans auf eine exklusive Kooperation freuen: Ab dem 8. November 2018 ist die Kollektion „H&M x Moschino“ in ausgewählten Geschäften und online für Frauen und Männer erhältlich. Doch sind die Modelle im grell-goldenen Porno-Leder-Chic wirklich tragbar? Wir werfen einen Blick auf die gewagten Kreationen von Designer Jeremy Scott.
Moschinos Kreativdirektor Jeremy Scott hat für seine neue Design-Kooperation mit H&M tief im Designarchiv gekramt und traditionelle Prints und Minikleider für eine junge und preissensible Zielgruppe neu interpretiert. Das Ergebnis sind Teile, die vor allem mit viel schwarzem Leder, gigantischen goldenen Gliederketten und Leo-Muster aufwarten. Ist das noch cool oder einfach nur protzig?
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Die Kampagnenbilder, auf denen unter anderem Topmodel Gigi Hadid im knappen Lederdress mit passenden Overknee-Stiefeln vor flauschig-royaler Kulisse posiert, wecken auf den ersten Blick Assoziationen mit dem Sex-Geschäft. Tatsächlich ist diese Anlehnung an den Porno-Chic, bei dem Fetisch-Elemente auf eine divenhafte „Schau mich an!“-Optik treffen, ein beliebtes Stilelement, auch andere Labels bedienen sich hier gerne, bestes Beispiel: Versace in den 90er Jahren. So kann man diese wenig subtile Zurschaustellung optischer Reize auch als Selbstbewusstsein interpretieren – wo dieser Stil im Alltag eher für Verwirrung sorgen dürfte, ist er im großstädtischen Nachtleben durchaus gern gesehen.
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Outfits für die Partynacht und den Morgen danach
Jeremy Scott bietet bei seiner Kollektion aber auch krasse Kontraste. So ergänzt er die sexy Lederklamotte mit einer ebenso großen Auswahl an sportlich-verspielten Teilen mit Mickey-Mouse-Comic-Prints auf Sweatshirts und Jogginghosen. Auf seinen Bomberjacken mischt Scott das traditionelle Kettenmuster mit Leo-Print und zollt damit dem Gründer seines Arbeitgebers, Franco Moschino, seinen Respekt. Immer dabei: viel Bling-Bling.
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Wie tragbar ist die Mode wirklich?
Eigentlich herrlich praktisch, bliebe da nicht die Frage nach der Tragbarkeit, die sich bei der Männer- wie der Frauenkollektion stellt. Bei diesen extravaganten Outfits empfiehlt es sich, auf das Bauchgefühl zu vertrauen: Passt dieser Look wirklich zu mir? Fühle ich mich darin wohl? Tatsächlich gilt bei den neuen Teilen: Weniger ist mehr, wenn man nicht gerade ein Show-Kaliber wie der verstorbene Sänger Prince ist. Setzen Sie also lieber auf ein Teil, das mit Alt-Bewährtem kombiniert wird!
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Designerkollektion als Wertanlage
Doch auch wer nur ein Einzelstück shoppen will, muss sich ranhalten – die Designkooperationen von H&M, die es bereits seit 2004 und dem Auftakt mit Karl Lagerfeld gibt, sind bekanntermaßen heiß begehrt. Der Clou: Die Kooperationen machen ansonsten unerschwingliche Designer-Pieces (fast) für jedermann käuflich, in ihren Kollektionen gibt es Klassiker und Must-Haves des jeweiligen Labels zu günstigen H&M Preisen.
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Das Resultat ist eine regelrechte Jagd auf die Kollektionsteile, die Website ist beim Launch meist völlig überlastet und oft findet man die neuen Teile bereits wenige Stunden später zu horrenden Preisen auf Ebay wieder. Der Reiz ist groß: Stiefel von Moschino gibt es normalerweise ab 1000 Euro, in der H&M-Kooperation bereits ab 250 Euro. Und die Erfahrung zeigt: Einzelne Teile steigen im Wert und lassen sich später gewinnbringend weiterverkaufen. Das Unternehmen hat bereits reagiert, kontrolliert den Einlass in die Geschäfte und limitiert die Menge der Einkäufe pro Person.
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Unser Fazit: Hier ist Humor gefragt!
In diesem Sinne lässt sich diese Designkooperation am besten mit den Worten von Jeremy Scott selbst zusammenfassen: „Pop-Glamour, Street Attitude und Witz.“ Und Humor ist wohl auch das Geheimnis, wenn man sich dann doch für den extravaganten Komplettlook entscheidet. Ein Hingucker wird man damit allemal sein.