5. November 2024, 16:07 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Kaum jemand strahlt so eine unangestrengte Coolness aus wie Ella Emhoff, die 25-jährige Stieftochter von Kamala Harris. Doch wer ist die Frau, die ungewollt ein Aushängeschild für eine neue Ära wird?
Ella Emhoff ist nicht nur ein Name auf den Laufstegen, sondern auch das Gesicht einer Generation, die für Diversität, Authentizität und soziale Verantwortung steht. Ihre Andersartigkeit und ihr Mut zur Individualität bringen sie ausgerechnet dort ins Gespräch, wo politische und gesellschaftliche Grenzen verschwimmen.
Übersicht
Ein Stil, der nicht „Instagram-Perfekt“ ist
In einer Zeit, in der viele junge Frauen makellose Selfies posten, fällt Ella Emhoff mit ihrem Stil aus dem Rahmen – und das gezielt. Sie kombiniert Vintage-Mode, eigene Strick-Designs und unkonventionelle Accessoires, die ihren unverwechselbaren Look ausmachen. Auf den roten Teppichen dieser Welt trägt sie gern Teile, die andere womöglich als „ugly“ bezeichnen würden: androgyne Schnitte, auffällige Muster und Accessoires wie ihre dick gerahmten Brillen. Bei ihrem Debüt auf der New York Fashion Week 2021 lief sie für das High-Fashion-Label Proenza Schouler – ein Auftritt, der die Modewelt aufhorchen ließ.
Auf Instagram folgen ihr mittlerweile über 499.000 Menschen (Stand 5. November 2024), die sich von ihrem Mix aus Mode und unverblümter Persönlichkeit angezogen fühlen. Ella zeigt, dass sie Mode liebt, aber eben anders: ohne Filter, ohne Perfektion, ohne das ständige Streben nach einer Fake-Perfektion. Ihr Look ist natürlich, oft mit ungezupften Augenbrauen und einem Hauch Rebellion gegen das „Eingemachte“ der Modewelt – eine Haltung, die besonders Gen Z begeistert.
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Eine Fashionista mit einer Botschaft
Doch Ella ist mehr als ein Model oder eine Stilikone. Sie trägt ihre Werte offen zur Schau und nutzt ihre Plattform, um gesellschaftliche Themen in die Öffentlichkeit zu bringen. Ihre Nähe zur LGBTQIA+-Community ist spürbar und sie unterstützt regelmäßig Projekte und wohltätige Initiativen, die sich für marginalisierte Gruppen einsetzen – wie „For the Gworls“, eine Organisation, die sich für Transgender-Personen starkmacht. Dieser Mix aus Style und Aktivismus zieht vorrangig junge, progressive Menschen an, die sie für ihre Ehrlichkeit und ihren klaren Standpunkt bewundern.
Ihre Aussagen sind dabei subtil, fast beiläufig, und kommen oft über ihren Kleidungsstil. Sie zeigt stets Diversität und Inklusion, aber nie aufdringlich. Ein leises, aber starkes Signal in einer lauten Welt.
Die „First Daughter“ der anderen Art – und eine heimliche Trumpfkarte für Kamala Harris?
Für Kamala Harris ist Ella Emhoff ein unerwarteter Vorteil. Ihre Stieftochter ist ein junges, authentisches Sprachrohr zu einer Generation, die sich oft von der traditionellen Politik entfremdet fühlt. Ohne Worte wirkt Ella wie ein Verbindungsglied zwischen den klaren Strukturen der politischen Elite und den offenen, progressiven Werten der Generation Z.
Ellas Präsenz ist dabei so mächtig, weil sie keine politische Bühne sucht. Ihre Stiefmutter bleibt die Politikerin – Ella ist das frische Gesicht, das vielleicht mehr Wähler erreicht als jede politische Rede. Für Kamala Harris und die Demokratische Partei wird Ella Emhoff zu einem modernen „Role Model“, das Progressive anspricht, ohne die Wählerbasis zu verschrecken.
Seit 2021 in festen Händen
Ella Emhoff ist derzeit mit GQ-Autor Sam Hine zusammen, und die beiden gelten als eines der coolsten Paare der New Yorker Szene. Sie haben sich 2021 kennengelernt, kurz nachdem Ella ins Rampenlicht getreten ist, und sind seither ein starkes Duo in der Mode- und Kulturszene. Die beiden posten nur selten gemeinsame Fotos und halten ihre Beziehung größtenteils privat.
Gemeinsam besucht das Paar ausgewählte Events wie die Met Gala oder Fashion Shows, und ihre Looks sorgen dort regelmäßig für Aufsehen. Ihre Outfits sind oft aufeinander abgestimmt, ohne dabei jemals ins Kitschige abzugleiten – sie bleiben beiden ihrem individuellen Stil treu und wirken trotzdem wie ein harmonisches Team.
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Der Balanceakt zwischen Privatsphäre und Öffentlichkeit
Eines steht fest: Ella Emhoff genießt die Aufmerksamkeit, aber sie wählt gezielt aus, wie weit sie geht. Nach der Amtseinführung von Kamala Harris zog sie sich für eine Weile zurück und reduzierte ihre öffentlichen Auftritte. Manchmal ist sie dabei monatelang unter dem Radar – eine bewusste Entscheidung, um ihrer Generation eine Botschaft zu senden. Wir müssen nicht konstant präsent sein, um eine Wirkung zu haben.
Ihr Charme liegt auch in dieser Balance zwischen Rampenlicht und Rückzug. Sie kennt ihren Einfluss, nutzt ihn aber selektiv und bleibt so nahbar.