4. Oktober 2024, 14:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es hat sich bereits angebahnt! Nachdem einige Esprit-Filialen in eine andere Marke umgewandelt und in der Schweiz ein Insolvenzantrag für Esprit gestellt wurde, gibt es jetzt auch schlechte Nachrichten für deutsche Esprit-Kunden. Alle Filialen werden schließen und der Ausverkauf beginnt …
Nahezu jeder kennt die Modemarke Esprit, denn neben den etlichen Filialen in Deutschland findet man Teile der Kollektion auch in großen Kaufhäusern wie Galeria Kaufhof wieder. Doch das wird sich bald ändern, denn Esprit ist insolvent!
Übersicht
Esprit Schweiz insolvent und Veränderungen in Deutschland
In der Schweiz werden die Esprit-Filialen von der Esprit Switzerland Retail AG geführt und wie Anfang April 2024 bekannt wurde, musste die Tochtergesellschaft Insolvenz anmelden. Der Insolvenzantrag sei „unvermeidbar“ gewesen und „im besten Interesse des Konzerns“, wie die Seite „Fashion United“ eine Meldung des Unternehmens zitiert.
Die 23 Filialen in der Schweiz mussten schließen. Als Gründe für diesen Schritt hieß es in einer Mitteilung, die STYLEBOOK.de vorliegt: „Die Gesamtentwicklung der Wirtschaft in Kombination mit dem starken Anstieg der Energie- und Logistikkosten, die negative Verbraucherstimmung und nicht zuletzt die hohen Mietpreise für die überdimensionierten Geschäfte machten es letztendlich unmöglich, das Geschäft weiterzuführen.“
Aber auch für die deutschen Filialen gab es weitreichende Veränderungen, wie die „Rheinische Post“ als Erste berichtete. Der Franchisebetreiber PTH Group, der 42 Filialen betreibt, hat seinen Vertrag mit Esprit beendet. Das hat Auswirkungen auf die betriebenen Filialen, die nach und nach zu Filialen von Catches werden sollen. In den Catches-Filialen soll es künftig keine Mode mehr von Esprit geben.
Esprit auch in Deutschland insolvent
Im Mai 2024 dann die Wende, die sich bereits angebahnt hatte. Wie die Seite „TextilWirtschaft“ berichtet, ist auch Esprit in Deutschland insolvent. Das Unternehmen hat beim Amtsgericht Düsseldorf Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet.
Als Gründe nannte das Unternehmen die schlechte wirtschaftliche Lage in Europa, wobei gerade Deutschland für die Esprit Holdings Ltd. der wichtigste Absatzmarkt sei.
Im August 2024 startete das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung der Esprit Europe GmbH (betreibt die Filialen in Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, den skandinavischen Ländern, Polen und Großbritannien). Laut Pressemitteilung, die STYLEBOOK.de vorliegt, heißt es weiter: „Das Gericht hat zudem den bisherigen vorläufigen Sachwalter, Prof. Dr. Lucas Flöther (Flöther & Wissing), als Sachwalter in den eröffneten Verfahren bestellt.“
Betroffen sind 1300 Mitarbeitende, in aktuell noch 57 Filialen in Deutschland und 124 in ganz Europa. Sie wurden über die Sachlage informiert: „Mit den Betriebsräten werden Verhandlungen über Sozialpläne und Interessenausgleiche geführt. Die Zahlung der Gehälter ist bis zum Wirksamwerden von insolvenzrechtlichen Kündigungen gesichert“, heißt es laut Pressemitteilung.
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Markenrechte von Esprit verkauft
Nachdem zwei Investoren Interesse gezeigt hatten, verkauft Esprit seine Markenrechte für Europa an den britischen Finanzinvestor Alteri. Das bedeutet, dass die Geschäfte in Deutschland schließen und 1300 Mitarbeiter ihren Job verlieren, wie dpa berichtet. Dennoch soll die Marke Esprit nicht vollends verschwinden. Produkte der Marke sollen weiterhin für Deutschland hergestellt und auch hier verkauft werden. Wo und in welcher Form ist bisher nicht bekannt.
Bis Ende November werden alle restlichen Esprit-Filialen in Deutschland schließen. Derweil wird auch begonnen, das Inventar der Filialen und Büros zu versteigern. Wie die Seite „Chip.de“ berichtet, handelt es sich hierbei um Büromöbel, Elektrogeräte und Firmenautos. Die Auktionen sind nach Registrierung öffentlich zugänglich.