15. Mai 2024, 11:38 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es hat sich bereits angebahnt! Nachdem einige Esprit-Filialen in eine andere Marke umgewandelt und in der Schweiz ein Insolvenzantrag für Esprit gestellt wurde, gibt es jetzt auch schlechte Nachrichten für deutsche Esprit-Kunden.
Nahezu jeder kennt die Modemarke Esprit, denn neben den etlichen Filialen in Deutschland findet man Teile der Kollektion auch in großen Kaufhäusern wie Galeria Kaufhof wieder. Doch das könnte sich bald ändern, denn Esprit ist insolvent!
Übersicht
Esprit in der Schweiz insolvent
In der Schweiz werden die Esprit-Filialen von der Esprit Switzerland Retail AG geführt und wie Anfang April 2024 bekannt wurde, musste die Tochtergesellschaft Insolvenz anmelden. Der Insolvenzantrag sei „unvermeidbar“ gewesen und „im besten Interesse des Konzerns“, wie die Seite „Fashion United“ eine Meldung des Unternehmens zitiert.
Die Tochtergesellschaft habe bereits gehandelt und die 23 Filialen des Unternehmens in der Schweiz geschlossen, was rund 150 Mitarbeiter betrifft. Als Gründe für diesen Schritt heißt es in einer Mitteilung, die STYLEBOOK.de vorliegt: „Die Gesamtentwicklung der Wirtschaft in Kombination mit dem starken Anstieg der Energie- und Logistikkosten, die negative Verbraucherstimmung und nicht zuletzt die hohen Mietpreise für die überdimensionierten Geschäfte machten es letztendlich unmöglich, das Geschäft weiterzuführen.“
STYLEBOOK fragte bei Esprit nach, ob die Schweizer Insolvenz auch Einfluss auf die deutschen Filialen haben. In einem Statement heißt es: „Die Esprit Switzerland Retail AG ist eine indirekte, hundertprozentige Tochtergesellschaft der Esprit Holdings Limited. Der Insolvenzantrag der Schweizer Tochtergesellschaft wird keine direkten wesentlichen nachteiligen Auswirkungen auf die Esprit Holdings Limited haben und das Geschäft und der Betrieb der Esprit Holdings Limited bleiben normal.“
Veränderungen in Deutschland für Esprit
Aber auch für die deutschen Filialen gab es weitreichende Veränderungen! Wie die „Rheinische Post“ als erste berichtete, scheint auch bei der bekannten Modemarke Esprit einiges im Hintergrund zu passieren. Der Franchisebetreiber PTH Group, der 42 Filialen betreibt, hat seinen Vertrag mit Esprit beendet. Das hat Auswirkungen auf die betriebenen Filialen, die nach und nach zu Filialen von Catches werden sollen.
In den Catches-Filialen soll es künftig keine Mode mehr von Esprit geben. Stattdessen wird auf andere bekannte Marken wie Street One, Cecil und Opus gesetzt.
Esprit auch in Deutschland insolvent
Jetzt gibt es eine Wende, die sich bereits angebahnt hatte: Wie die Seite „TextilWirtschaft“ berichtet, ist auch Esprit in Deutschland insolvent. Das Unternehmen wird am heutigen Mittwoch beim Amtsgericht Düsseldorf Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden.
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Höherer Jahresverlust als erwartet
Bereits im Februar deutete die Esprit Holdings Ltd. an, dass mit einem Umsatzverlust zu rechnen sei. Dies habe sich nun bestätigt und nicht nur das, der Jahresverlust ist höher als zuvor vermutet. Wie die Seite „Fashion United“ berichtet, belief sich der Umsatz laut Geschäftsbericht für das Jahr 2023 auf 5,91 Milliarden Hongkong-Dollar (699,4 Millionen Euro) und befindet sich damit 16 Prozent unter Vorjahresniveau.
Als Gründe nannte das Unternehmen die schlechte wirtschaftliche Lage in Europa, wobei gerade Deutschland für die Esprit Holdings Ltd. der wichtigste Absatzmarkt sei. Hier sank der Umsatz um 19 Prozent, gegenüber zum Vorjahr.