8. Januar 2023, 18:41 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
In den vergangenen Jahren geriet das Tragen von echtem Fell immer mehr in der Kritik. Zahlreiche Prominente setzen sich gegen Pelz ein, PETA ist in aller Munde und im Internet kursieren unzählige Videos, die aufzeigen, wie brutal Tiere für die Pelzherstellung gequält werden. Eine echte Alternative zum echten Fell ist Fake Fur, also künstlich hergestelltes Fell, das kein Tierleben fordert. Aber ist das wirklich immer so?
Ein flauschiges Fell an der Jacke oder am Mantel ist gerade im Winter ein schöner Hingucker. Echter Pelz ist für viele Menschen jedoch keine Option und sie greifen zu Kunstfell. Aber wird das wirklich immer ohne tierische Produkte hergestellt? STYLEBOOK klärt auf.
Herstellung und Verarbeitung von Kunstfell
Kunst- oder auch Webfell wird hergestellt, indem Polyacryl oder Polyesterfasern in ein Grundgewebe aus Baumwolle und Polyester ganz fein eingewebt und anschließend vorsichtig verklebt werden, deswegen finden sich im Fake Fur tatsächlich keinerlei Materialien tierischen Ursprungs. Fanden Kunstfelle lange Zeit keine Abnehmer, weil sie minderwertig produziert und somit schnell als Imitate entlarvt wurden, werden sie heutzutage immer beliebter. Vor allem, weil sie optisch immer hochwertiger Produziert werden und teilweise kaum mehr von echtem Fell zu unterscheiden sind.
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Sehr aufwendige Herstellung
Mittlerweile wird bei der Herstellung vor allem darauf geachtet, dass Optik und Haptik des Materials möglichst echt wirken. Um das künstliche Fell so weich und flauschig werden zu lassen wie das Fell eines Tieres, sind zahlreiche Arbeitsschritte erforderlich. Das gelingt oftmals täuschend echt. Lediglich bei stärkerem Wind fällt auf, dass das Kunstfell etwas steifer ist als das echte Fell. Manchmal kann man zudem erkennen, was sich unter dem Fell verbirgt: Bei Tierfell finden sich hier Hautreste, bei Kunstfell dient gewebter Stoff als Basis.
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Ist Kunstfell wirklich besser für Umwelt und Tiere?
Kunstpelz besteht aus Fasern, die aus Erdöl, einer nicht erneuerbaren Ressource, gewonnen werden. Entsprechend belastend ist die Herstellung der künstlich erzeugten Fasern für unseren Planeten. Der Abbau von Erdöl zerstört die ökologischen Nischen zahlreicher Tiere, in der Folge werden sie aus ihrem natürlichen Lebensraum verdrängt. Die Produktion von Kunstpelz erzeugt somit ein wahres Paradoxon: Sie gefährdet Tiere, um diese zu schützen. Befürworter berufen sich bei der Fake-Fur-Debatte jedoch auf den vergleichsweise geringen Anteil erdölbasierter Kunstfasern, die insgesamt verarbeitet werden.