16. Mai 2018, 12:22 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Eine Modesünde aus den 80er-Jahren ist wieder da: das Hawaiihemd. STYLEBOOK erklärt, wie Mann es jetzt richtig und stilvoll trägt – ohne als „Magnum“-Double abgestempelt zu werden.
Über die Identität des ursprünglichen Erfinders des Hawaiihemds wird nach wie vor gestritten, denn schon Mitte des 19. Jahrhundert trugen hawaiianische Jungen und Männer die bunten Blumenhemden. Fest steht: Der Schneider Ellery J. Chun ließ sich 1936 in Honolulu auf Hawaii das Warenzeichnen „Aloha Shirt“ schützen. Seine Schwester Ethel Lum malte auf die bunten Hemden Motive wie den „Fliegender Fisch“. Der Schnitt des Freizeitklassikers wiederum geht auf das „Bayan“ und das „Palaka“ zurück, beides Hemden beziehungsweise Arbeitskittel der polynesischen Bevölkerung, die von christlichen Missionaren auf der Insel eingeführt wurden. Während des 2. Weltkrieges auf Hawaii stationierte US-Soldaten und der später zunehmende Tourismus in den 1950er-Jahren auf dem Insel-Archipel im Südpazifik machten das Hemd immer populärer.
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Das macht ein echtes Hawaiihemd aus
Typisch sind Knöpfe aus Kokosnussschalen und ein gerader Saum, weshalb das Hemd über der Hose getragen wird, und ein Muster das inklusive Brusttasche übergangslos weitergeführt wird. Apropos Muster – hier kennt die Vielfalt keine Grenzen, solange es sich um tropische Prints handelt. So findet man auf Hawaiihemden bunte Batikoptiken, Blumen, Bäume, Früchte, Tiere, Wellen oder Ukulelen-Motiv.
Prominente Hawaiihemdenträger
Zu den prominenten Fans der alten Schule zählen der Hawaiianer Duke Kahanamoku, Begründer des modernen Wellenreitens, Frank Sinatra oder TV-Detektiv Tom Selleck („Magnum“), der darin seinen beachtlichen Brustpelz präsentierte. Legendär ist auch die Szene aus dem Film „Blue Hawaii“, in der Elvis Presley 1961 in einem rot-weißen-Modell des Textilfabrikanten Alfred Shaheen und der dazu passenden Blumenkette („Lei“) um den Hals auf einer Ukulele spielt. Das Hawaiihemd ist Symbol für ein paradiesisches Reiseziel und einen sorgenfreien Lifestyle – das kommt nie aus der Mode.
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Und so wird das Hawaiihemd heute richtig getragen
1. Simple Prints wählen
Ja, auch Haiwaiihemden gibt es in schlicht. Statt viele verschiedene Motive und Farben auf einem Shirt zu mischen, entscheiden Sie sich gerade als Anfänger idealerweise für ein Modell, das nur ein, zwei Muster zeigt. Dadurch setzen Sie immer noch ein sommerliches Statement, gewöhnen sich aber erstmal langsam an den Trend.
2. Nicht zu lässig tragen
Statt den Touri-Komplett-Look zu tragen, bitten wir um Klasse: Kombinieren Sie eine leichte Stoff- oder Leinenhose zu Ihrem Hawaiihemd, den Saum der Hose können Sie ein Mal umkrempeln. Für den Original „Magnum“-Look à la Tom Selleck dürfen es auch gut sitzende Levi`s Jeans sein. Als Schuhe wählen Sie bitte keine Badeschlappen, sondern Sneaker oder braune Wildlederboots. Absolutes No-Go: Kurze Shorts und/oder Badeschlappen!
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3. Schlicht kombinieren
Generell gilt, nichts ist schlimmer, als ein kreischender Print in Kombination mit weiteren schrillen Farben. Wenn Sie nicht gerade als Paradiesvogel gelten wollen, bleiben Sie bei einem Highlight und tragen neben dem Hawaiihemd neutrale Farben wie Dunkelblau, Beige, Weiß oder helle Jeans. Auch bei den Accessoires ist weniger mehr. Eine coole Sonnenbrille aufsetzen und schon funktioniert der Sommer-Look.
4. Knöpfe schließen
Das Männer-Dekolleté sollte bei diesem Trend dezent eingesetzt werden. Wir empfehlen: Bitte knöpfen Sie Ihr Hemd zumindest bis zum zum vorletzten Knopf zu, denn gerade in der Stadt wirken Print und offene Knopfleiste in Kombination eher vulgär als trendy. Wenn Sie zugeknöpft nicht ausstehen können, tragen Sie unterm offenen Shirt alternativ ein weißes T-Shirt.
5. Mit Überzeugung tragen
Wenn Sie sich einmal für diesen Look entschieden haben, müssen Sie es durchziehen! Gesundes Selbstbewusstsein ist hier, wie bei allen modischen Extravaganzen, eine Grundvoraussetzung.
Übrigens: Auch Frauen dürfen natürlich Hawaiihemden tragen: