9. Februar 2024, 18:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Wir alle wissen: Bei niedrigen Temperaturen schützt ein Unterhemd gegen Unterkühlung, wärmt die Nieren und beugt Erkältungen vor. Doch das klassische Baumwollshirt war gestern, echte Kälteprofis greifen heute zu sogenannten Heat-Tech-Materialien.
Im Grunde ist Heat-Tech die modernere Variante der Thermo-Unterwäsche, die wir noch aus Kindertagen oder aus dem Skiurlaub kennen. Das Neue daran: Dank besonderer Technologie absorbiert das Material Feuchtigkeit und speichert gleichzeitig Körperwärme. Doch nicht nur in puncto Funktionalität hat sich die Wäsche weiterentwickelt, auch optisch muss man sich darin nicht mehr verstecken. Ihr schlichtes, eng anliegendes Design hat nicht mehr viel gemein mit der langen Unterhose von anno dazumal.
Das steckt drin
Die wärmenden Hemdchen und Leggings bestehen aus einer komplexen Gewebemischung. Polyester und Viskose isolieren und schützen nicht nur, sie transportieren nebenbei auch Schweiß zuverlässig nach außen und halten somit Feuchtigkeit vom Körper fern. Elastan macht die Wäsche anschmiegsam und flexibel und gerät auch nach längerem Tragen nicht aus der Form. Zudem ist der Stoff antistatisch – auch wenn man viele Kleidungsstücke übereinander trägt und sich im Laufe eines Wintertages mehrmals an-, aus- oder umzieht. Die letzte Komponente, die Faser Polyacryl, hat außerdem ähnliche Eigenschaften wie Wolle. Der Stoff sorgt dafür, dass uns mollig warm ist, trägt dabei aber gleichzeitig nicht auf.
So funktioniert’s
„Heat-Tech nutzt die vom Körper abgegebene Feuchtigkeit, um Wärme zu erzeugen. Wenn Wassermoleküle verdampfen, bewegen sie sich in der Luft“, erklärt man beim japanischem Label Uniqlo die wärmeerzeugende Funktionsweise auf Nachfrage von STYLEBOOK, der die Marke bereits seit 15 Jahren eine eigene Linie gewidmet hat. „Wenn Körperfeuchtigkeit als Dampf freigesetzt wird, bewegen sich die Wassermoleküle schnell zwischen der Haut und dem Heat-Tech-Material. Sie werden absorbiert und erzeugen durch Schwingungen thermische Energie, die in Form von Wärme freigesetzt wird“. Die Wäsche speichert diese Wärme, indem das Material sie gar nicht erst entweichen lässt.
Für wen eignet sich Heat-Tech-Wäsche?
Generell eignet sich die Wäsche für all jene, die bei niedrigen Temperaturen schnell frösteln und nicht nur dicke Wollpullis tragen möchten. Das klassische Baumwoll-Unterzieh-Shirt erfüllt zwar auch seinen Zweck, doch wer leicht schwitzt, hat schnell mit nassem Stoff zu tun. Und Feuchtigkeit ist nicht nur unpraktisch und unangenehm – sie vergrößert auch die Gefahr einer Unterkühlung, sofern man nicht die Gelegenheit hat, die feuchte Wäsche gegen ein trockenes Shirt einzutauschen.
Aber Achtung, das Material empfiehlt sich wirklich nur bei Kälte! Im Sommer behalten selbst Spaghetti-Tops ihre wärmenden Eigenschaften und führen so schnell zu Hitzeausbrüchen.
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Die richtige Pflege
Wie bei allen besonderen Materialien bedarf es auch bei Thermowäsche und Heat-Tech-Wäsche besonderer Pflege. Zwar werden der Wäsche auch antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben, trotzdem sollten die Teile regelmäßig gereinigt werden. Wählen Sie dafür ein spezielles Waschmittel für sensible Stoffe und bei der Waschmaschine den Schonwaschgang mit einer Temperatur von 30 bis 40 Grad – so werden die Fasern geschont und Heat-Tech-Kleidung behält ihre wärmenden Eigenschaften.