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Expertin gibt Tipps

Wie Sie Ihren Kleiderschrank am besten ausmisten können 

Kleiderschrank ausmisten
Vielen graut es davor, den Kleiderschrank auszumisten. Ist es aber erst einmal erledigt, fühlt es sich atemberaubend an Foto: Getty Images
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STYLEBOOK Redaktion,

17. Oktober 2024, 19:52 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Die Zeit des kalten Wetters bricht an – und die Sommerjäckchen müssen den Parkas weichen. Einmal aussortieren, bitte! Das gilt übrigens sowohl für den Kleiderschrank, als auch für emotionalen Ballast, falsche Freunde und toxische Beziehungen. Wetten, dass unser Kleiderschrank um die Hälfte reduziert werden könnte, wenn wir heute all das wegpacken, was wir nicht mehr brauchen? STYLEBOOK hat Tipps zusammengefasst, wie Sie Ihren Kleiderschrank ausmisten können – und dabei sogar Spaß haben.

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Wir haben sie alle: Die mysteriöse Schublade, in die all das gequetscht wird, was sonst keinen Platz in unserer Wohnung findet. Unbegreifliche Verschlüsse, alte Kartenhalter, abgelaufene Knöllchen und Schokolade tummeln sich in dieser Schublade herum. Hat man sie einmal besiegt und geordnet, fühlt man sich, als hätte man sein Leben plötzlich wieder unter Kontrolle. Das Gefühl am Ende: unbesiegbar. Um exakt diese Glückshormone freizusetzen, können wir uns auch unseren Kleiderschrank vornehmen. An den begeben wir uns schließlich täglich und haben dort meist so viel Zeug, von dem wir nicht einmal etwas ahnen. Und Chaos im Außen sorgt für Chaos im Innen. Und wir möchten das Jahr viel lieber mit zen-artiger Gelassenheit beenden. Kleiderschrank ausmisten, so geht’s richtig!

Warum tut Ausmisten so gut?

„Ausmisten ist – wie Loslassen – ein schwieriges Thema, das oft jahrelang nicht umgesetzt wird, und dann plötzlich durch eine Veränderung im Leben angegangen wird“, erklärt die Imageberaterin Janine Katharina Pötsch aus München. „Ich empfehle meinen Kunden, sich dabei immer zu fragen: Wann habe ich das Kleidungsstück das letzte Mal getragen? Warum hebe ich das immer noch auf, obwohl es längst zur Vergangenheit in meinem Leben gehört?“

Weg mit den ungeliebten Stücken!

Oder auch mit den geliebten Stücken! Voraussetzungen hierfür: Es hängt kein emotionaler Wert daran oder/und das Kleidungsstück wurde von Umzug zu Umzug mitgeschleppt, ohne jemals gebührend Showtime bekommen zu haben. Oftmals denken wir uns: „Es gibt sicherlich einen Anlass.“ Doch damit machen wir uns eigentlich nur etwas vor, denn wenn es ihn bis heute nicht gab, wird es ihn auch einfach nicht geben. Und für etwaige Veranstaltungen nehmen diese Kleidungsstücke schlichtweg zu viel Raum in den Untiefen unserer Schränke ein.

Kleiderschrank ausmisten ist befreiend und erleichternd

Helfen kann beim Kleiderschrank ausmisten die systematische Analyse der Garderobe als Ganzes. Pötsch rät, den Schrank ganz grundsätzlich nach folgender Aufteilung zu füllen: 60 Prozent sind Kleidungsstücke, die im Job angezogen werden können, 20 bis 25 Prozent Freizeitkleidung, 5 bis 10 Prozent sind Kleider für besondere Anlässe – etwa Hochzeiten – und 10 Prozent bestehen aus Sportkleidung.

„Bei einigen schönen Teilen empfehle ich, herauszufinden, ob ich damit mindestens drei schöne Outfits mit dem restlichen Inhalt meines Schranks kreieren kann“, sagt die Image-Beraterin. Ist das nicht der Fall, weg damit! „Unser Stil verändert sich auch im Laufe unseres Lebens.“ Das Abgeben unserer Kleidung könnte leichter fallen, wenn man etwas dafür erhält. So empfiehlt Pötsch, einwandfreie Kleidungsstücke im Second-Hand-Laden, auf dem Flohmarkt oder im Internet zu verkaufen.

So oft sollten Sie Ihren Kleiderschrank ausmisten

Wie oft der eigene Kleiderschrank aussortiert werden muss, hängt natürlich vom eigenen Konsum ab. Wem es schwerfällt, regelmäßig Zeit für das Aussortieren zu finden, kann den Jahreszeitenwechsel als Anhaltspunkt nehmen. Der Wechsel von Winter zu Sommer und andersherum bietet sich demnach generell gut für eine Aufräumaktion an. Spätestens ist es jedoch Zeit zum Ausmisten, wenn der Kleiderschrank aus allen Nähten platzt und Sie den Überblick über Ihre Kleidung verlieren.

Das Erfolgssystem Kleiderschrank ausmisten

Doch wie gehen wir das an? Hier kommt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Ausmisten des Kleiderschranks. Vorab: Wenn Ihr Schrank Schubladen besitzt, empfiehlt es sich, dafür extra Trenneinlagen zu kaufen. Die verleihen dem Schrank in erster Linie Ordnung und sorgen für eine bessere Übersicht – auch in stressigen Situationen.

Vorbereitung: Motivation und Struktur

  • Machen Sie sich Ihr Lieblingsgetränk
  • Suchen Sie sich Ihr Lieblingsalbum oder den Podcast Ihrer Wahl aus, um motiviert zu bleiben
  • Räumen Sie alles aus den Schränken und legen Sie es auf den Boden oder auf Ihr Bett. Nicht schummeln: Hier sollte wirklich ALLES raus!
  • Wischen Sie die Regalböden und Schubladen aus und entstauben Sie Kleiderstange und Kleiderbügel

Los geht’s!

  • Räumen Sie zuerst alles weg, was nicht in die Kategorie „Kleidungsstücke“ fällt. Parfüms, Geldbeutel und Schmuck finden sicherlich woanders eine gute Unterkunft.
  • Unterteilen Sie den Inhalt Ihres Schrankes in verschiedene Kategorien:

    Liebe ich: Darunter fällt alles, was ständig im Einsatz ist und dabei auch heiß und innig getragen und geliebt wird. Auch zeitlose Klassiker sollten unter diese Kategorie fallen – falls sie passen und gut sitzen.

    Liebe ich ein bisschen bis überhaupt nicht: Unser Geschmack verändert sich, das ist auch völlig in Ordnung. Doch das, was uns nicht mehr zusagt, könnte gerade in die Garderobe einer anderen Person passen. Vinted, Mädchenflohmarkt, eBay und Co. freuen sich über neu aufgegebene Anzeigen. Das bedeutet zwar etwas Arbeit, jedoch springt dabei auch etwas Geld heraus.

    Kleine Löcher: Eine gute Schneiderin ist Gold wert. Kleidungsstücke, die wir nur aus dem Grund nicht mehr tragen, weil sie eine kleine Macke haben, die sich beheben lässt, sollten wir unbedingt reparieren lassen. „Aus alt mach neu“ lautet hier das Motto. Und beim Ausmisten hat man endlich die Gelegenheit, all diese Teile in eine Tüte zu packen und bei der Schneiderin des Vertrauens abzugeben.

    Kaputt und nicht mehr zu retten: H&M bietet für solche Kleidung einen Gutschein in Höhe von 15 Prozent an. Einfach hingehen, an der Kasse Bescheid geben und die Tüte in einem Container entsorgen. Die alte Kleidung wird im Anschluss recycelt. Oder ganz unkompliziert von Unternehmen wie Recyclehero abholen lassen. Deutschlandweit holt der Versandpartner DHL kostenlos die alten Kleider zu Hause ab oder sie können flexibel über eine Packstation abgegeben werden. Die Altkleider bleiben dabei in Deutschland und werden wiederverwendet. Ansonsten gibt es auch Altkleidercontainer, die dafür ebenfalls infrage kommen.

Auch interessant: So viel Nachhaltigkeit steckt wirklich hinter den Textilsiegeln

Nach dem Aussortieren folgt das Wiedereinräumen

Jetzt müsste der Haufen auf dem Boden oder auf dem Bett ordentlich geschrumpft sein, der Rest sollte sich mittlerweile in verschiedenen Tüten oder Kartons befinden, dessen Aufgaben und Ziele jetzt klar verortet sind. Jetzt geht es zurück ans Einräumen.

Hierfür empfiehlt sich ein System: Teile, die oft getragen werden, sollten schnell zu fassen sein. Stücke, die knittern können (und die wir dann nicht anziehen, weil wir bügelfaul sind), sollten – wenn möglich – hängend aufbewahrt werden. Für Accessoires und Unterwäsche empfiehlt es sich, die Schublade mithilfe von Trennsystemen zu unterteilen und jeder Kategorie ein Fach zu widmen. Wenn der Schrank ordentlich und überschaubar ist, findet sich nicht nur leichter ein Outfit am Morgen, sondern erfreut sich auch wieder unser Styling-Herz. So einfach kann Kleiderschrank ausmisten sein!

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Langfristiges Ziel: eine Capsule Wardrobe

Das Prinzip einer Capsule Wardrobe ist nichts Neues – und nach dem Kleiderschrank ausmisten ist ein perfekter Zeitpunkt gekommen, um damit anzufangen. Nur das behalten, was man wirklich benötigt und aus zeitlosen Pieces verschiedene Outfits zu kreieren, ist eine tolle Vorstellung. Doch der radikale Cut auf nur 50 Teile im Schrank macht uns da manchmal Angst und entfernt uns dann doch ein Stück zu weit weg von unserer Komfortzone. Allerdings hat dieses Prinzip einen ziemlich positiven Effekt auf Effizienz und Wohlbefinden. Aus dem Übermaß an Kleidung resultiert nämlich oft das Gefühl, nichts zum Anziehen zu finden, obwohl der Kleiderschrank sich nicht einmal schließen lässt.

Wer sich wirklich für eine Capsule Wardrobe interessiert, kann sanft beginnen. Eine Alternative wäre es, sich langsam – aber sicher – in Richtung einer Capsule Wardrobe zu bewegen. Je öfter Sie ausmisten, desto besser und näher kommen Sie diesem Ziel. Sollten Sie doch noch shoppen, dann unbedingt darauf achten, dass sich das neue Teil vielseitig kombinieren lässt und eine gute Qualität aufweist. Und eine weitere wichtige Regel: Für jede Shopping-Ausbeute muss ein altes Kleidungsstück weichen.

Redakteurin STYLEBOOK

Umsichtiges Shoppen bewahrt vor Kleiderchaos

„Wenn ich an Shopping denke, habe ich ein genaues Bild vor meinem inneren Auge: Eine Person mit vielen, vielen Papiertaschen in der Hand, die gefüllt mit frisch geshoppter Ware sind. Dass dieses Bild eigentlich vorherrschend ist, sollten wir wieder dekonstruieren! Ich zumindest gehe – bis vielleicht auf die Weihnachtszeit – nicht mehr auf einen Shoppingmarathon. Hier läuft man nämlich Gefahr, Sachen einzutüten, die man gar nicht benötigt. Man ist dann tatsächlich in einer Art Shoppingrausch. Daher schaue ich nun vor dem Einkaufen ganz genau, wofür ich eigentlich losgehe und komme höchstens mit einer Tüte wieder. Punktuelles, umsichtigeres Shopping bewahrt vor einem platzenden Kleiderschrank und viel zu langem Ausmisten.“

Themen Life Hacks Nachhaltigkeit
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