11. Januar 2024, 12:59 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Und wieder hat es eine Marke aus dem Modebereich erwischt! Der Hamburger Lederwarenhersteller Bree reiht sich in die lange List der Marken, die Insolvenz anmelden mussten. Für Bree ist es bereits das zweite Mal.
Im Jahr 2023 gab es überdurchschnittlich viele Insolvenzen aus dem Modebereich, wie z.B. Onygo, Deerberg, Mädchenflohmarkt oder auch die Klingel-Gruppe. Auch 2024 scheint es nahtlos weiterzugehen, denn nachdem eine erneute Insolvenz der Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof bekannt geworden ist, folgt jetzt die nächste Hiobsbotschaft: Lederwarenhersteller Bree ist insolvent.
Bree ist insolvent
Der deutsche Lederwarenhersteller Bree Collection GmbH ist insolvent und hat beim Amtsgericht Hamburg einen Insolvenzantrag gestellt. Dietmar Penzlin aus der Kanzlei Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter berufen, wie die „Wirtschaftswoche“ berichtet. In den wichtigen nächsten Monaten soll es hauptsächlich darum gehen, den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. Auch sollen die Gelder für die rund 40 Mitarbeiter gesichert werden.
Außerdem wolle man sich darauf konzentrieren, bis zum 1. April 2024 die Sanierung an einen neuen Investor zu übertragen, „der über die erforderlichen Mittel für die Finanzierung einer neuen Kollektion verfügt“, wie die „Wirtschaftswoche“ zitiert.
Das müssen Kunden jetzt wissen
Bree betreibt neun Filialen in Deutschland und eine Filiale in Österreich. Vorerst soll der Geschäftsbetrieb wie gewohnt weiterlaufen und die Filialen geöffnet bleiben. Auch bei Onlineshops wie Zalando wird es die Bree-Produkte weiterhin zu kaufen geben.
In der Schweiz betreibt Bree aktuell drei Filialen, doch diese sind vorerst nicht von der Insolvenz betroffen, da sie von einer eigenständigen Gesellschaft betrieben werden.
Zweite Insolvenz für Bree
Für das Unternehmen Bree Collection GmbH ist es bereits die zweite Insolvenz. Im Mai 2019 meldete das Unternehmen Insolvenz in Eigenverwaltung an. Wenige Monate später wurde bekannt gegeben, dass der portugiesische Automobilzulieferer Coindu als Investor das strauchelnde Unternehmen übernehmen wird.
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Geschichte von Bree
Bree wurde 1970 als Familienunternehmen von Wolf Peter und Renate Bree im niedersächsischen Isernhagen gegründet. Anfänglich startete das junge Unternehmen mit einer Kollektion aus lediglich zehn Stücken und entwickelte sich in den darauffolgenden Jahren rasant weiter. Bree stehe für eine „intelligente Symbiose aus Design, Funktion und Qualität“. Wichtig sei den Gründern ein modernes „Design, innovative Materialien und vor allem Naturleder“.
Laut der Webseite heißt es: „Vieles hat sich verändert über die Jahre, doch unseren Werten und Zielen sind wir treu geblieben: Sie, unsere Kunden, glücklich zu machen. So wird die puristisch inspirierte, zeitlose Formensprache mittlerweile nicht mehr in Isernhagen entworfen, sondern seit 2018 in Hamburg.“
Apropos Kunden, einer der wohl bekanntesten Fans der Marke ist Bundeskanzler Olaf Scholz. Seine heißt geliebte Bree-Aktentasche erwarb er bereits in den 80er-Jahren und sie ist seitdem sein treuer Begleiter. „Meine Aktentasche begleitet mich auf jeden Termin, jede Auslandsreise und auch in den Urlaub“, soll Scholz laut „Süddeutschen Zeitung“ gesagt haben.